Auch wer die DVD „Orange Odyssey“ sein
eigen nennt, der wird mit der neuen DVD eine Menge Spaß haben, denn von
den insgesamt 20 Stücken gibt es lediglich acht Überschneidungen zum
Konzert aus Eberswalde. Aber vor allem die sehr schön gemachte
Kameraführung und die tollen Lichteffekte und großen Animationen im
Hintergrund machen aus diesem Mitschnitt ein absolutes Muss für
Elektronikfreunde und Fans von Tangerine Dream.
Neben Edgar Froese (Keyboards) agieren
auf der Bühne die hinreißende Iris Camaa (Perkussion, V-Drums), Linda
Spa (Flöte, Saxophon, Keyboards), Thorsten Quaeschning (Keyboards) und
Bernhard Beibl (E- und akustische Gitarre, Keyboards). Das 115minütige
Konzert startet mit Linda Spa, die allein auf der noch verhangenen Bühne
sitzt und eine Art Spieluhr (Musical Box) bedient, aus der die Melodie
des Beatles-Klassikers „Yesterday“ erklingt. Kaum ist der letzte Ton
verklungen, erscheint eine Computeranimation, die einen Flug aus dem All
mit Ziel Erde hat und kurz darauf fällt der Vorhang und die Band um
Edgar Froese legt mit „Ayumi’s Butterflies“, einem Stück aus der
Auftragsarbeit „Summer In Nagasaki“, los.
Es folgen einige Stücke aus der
neueren Zeit von Tangerine Dream, aber mit „Part Of Logos“, „Girls On
The Stairs“ und „Streethawk“ sind auch Klassiker der Band mit im
Programm. Durch den Einsatz von Berhnhard’s Gitarrenspiel wird der
Auftritt von Tangerine Dream zu einer Mischung aus Elektronik und Rock,
was mir in dieser Form sehr gut gefällt.
Edgar, Thorsten und auch Linda agieren
hinter ihren Geräten eher gelassen und ruhig, da bringt Bernhard mit
seiner Gitarre schon etwas mehr Bewegung in das Gruppenbild. Doch ein
Highlight und richtiger Blickfang ist bei Tangerine Dream-Konzerten Iris
Camaa. Es macht einfach Spaß dieser quirligen und vor Energie nur so
strotzenden Musikerin bei ihrem Auftritt zuzusehen. Sie ist eine echte
Bereicherung für die Liveauftritte, was auch schon die anderen
Konzertmitschnitte, bei denen sie mitgewirkt hat, beweisen.
Die visuelle Umsetzung des Konzertes
ist mehr als gelungen, denn neben einer sehr schönen Lightshow, die auch
zwei Laser beinhaltet, sind es vor allem die tollen Animationen, die auf
der zweigeteilten großen Leinwand im Hintergrund ablaufen. Streckenweise
werden diese auch komplett in den Konzertmitschnitt eingebunden, was
sehr gelungen ist und zeigt, welch tolle Animationen da für das Konzert
erstellt wurden.
Die DVD wird mit einem Bonusfilm von
fast zehn Minuten abgerundet, in dem man unter anderem einige Bilder vom
Bühnenaufbau und aus dem Soundcheck sieht. „One Night In Space“ ist die
bisher gelungenste DVD aus dem Hause Tangerine Dream und gehört für mich
in jede gut sortierte DVD-Sammlung.
Stephan Schelle, Februar
2008