Syndromeda And Sensory++ - Fusion Of Elements
 

Syndromeda And Sensory++ - Fusion Of Elements
SynGate Records (2021)
(6 Stücke, 73:16 Minuten Spielzeit)

Bevor die beiden belgischen Elektronikmusiker Syndromeda (dahinter verbirgt sich Danny Budts) und Sensory++ (das Pseudonym für Joost Egelie) ihr letztes Album „Fusion Of Elements – Journey To The Outness Beyond“ im Jahr 2022 veröffentlichten, erschien ein Jahr zuvor ihr Debütalbum, das den Titel „Fusion Of Elements – Sessions In The Quantum Field“ trug. Beide Alben sind beim deutschen SynGate Label als CDR erschienen. 

 

 


Das Label schreibt dazu auf seiner Homepage:

„Fusion of Elements“ ist die Kooperation der belgischen Künstler Syndromeda und Sensory++. Ihr Debutalbum greift die Dynamik des Lebens auf, wie es „aufkocht, nach oben, nach unten, charmant, seltsam, in allen Höhen oder tiefsten Tiefen“. Was könnte dies besser illustrieren, als die chaotischen Vorgänge im Large Hadron Collider (LHC) (Teilchenbeschleuniger), welcher zum Gegenstand der Komposition wird. Beim Anhören wird schnell deutlich, dass das vermeintliche Chaos auch viele harmonische, ja fröhliche Elemente birgt, aber sich auch in eine Dramatik steigert, die an die Atmosphäre von Blade Runner und anderer Science Fiction Universen erinnert.

Sechs Stücke finden sich auf dem Album, bei dem der letzte, 14:50minütige Track in vier Parts unterteilt ist, die allerdings nicht einzeln angesteuert werden können.

Los geht es aber erstmal mit dem 12:12mnütigen „Life Inside The HL-LHC“. Windartige Geräusche eröffnen diesen ersten Track. Da rauscht und pfeift es mächtig aus den Boxen. Dahinein positionieren sich Sounds, die nach einer technischen Anlage klingen und somit das Thema gut umsetzen. Vor dem Auge entwickelt sich eine Szenerie in der sich ein Teilchenbeschleuniger materialisiert. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommen dann im Hintergrund Harmonien auf, die sich zu deutlichen Synthchören aufschwingen. Nach gut viereinhalb Minuten kommen rhythmische Sequenzerelemente hinzu, die den Track nun stoisch vorantreiben. Nach etwas mehr als acht Minuten kommt dann noch eine sehr schöne Synthleadstimme auf, die nun für melodische Momente sorgt. Der Track wirkt immer sehr technologisch und ist von Harmonien und Rhythmusmustern durchzogen.

Der zweite Track „Cyclotron“ bringt es auf 11:31 Minuten Spielzeit. Er beginnt mit hymnischen, flächigen und spacigen Sounds. Nach wenigen Momenten kommt ein Sequenzerrhythmus auf, der sanft dahinweht. Nur langsam entwickelt sich das Stück. Ab Minute Vier wird es dann etwas rhythmischer. Das hat auch wieder etwas spaciges, vor allem wenn dann die perlenden Synthsounds hinzukommen. Es klingt sehr gut und hat etwas von einem Soundtrack, vor allem wenn nach acht Minuten eine Melodielinie hinzukommt.

Mit dem 10:20minütigen „Exotic Particles“ geht es dann zunächst mit rauschenden Klängen, die wie die Gezeiten an einem Strand anmuten, weiter. Dahinein kommen dann zunächst recht düster wirkende Sounds. Das wirkt zunähst alles recht futuristisch und düster. Wenn dann nach gut drei Minuten sanfte Flächen und Harmonien aufkommen ändert sich das Bild zu helleren Sphären. Nach gut fünfeinhalb Minuten gesellt sich ein flirrender Sequenzerrhythmus hinzu und verbindet sich mit einer leichten Melodielonie. Zum Ende hin verstummt dann der Rhythmus und es bleiben herrliche, flächige Harmonien übrig.

Mystisch beginnt das 17:05minütige „Through The Electron Clouds“. Nach wenigen Momenten kommen Flächen und Sounds auf, die in der Tat an Soundtracks der Marke „Blade Runner“ erinnern. In den ersten Minuten ziehen so atmosphärische Flächen durch den Raum, die erst nach gut sieben Minuten durch Harmonien und Rhythmusmuster zu einem hypnotischen Part umgewandelt werden und nach weiteren Minuten in einen melodiösen Part mit leichtem „Berlibner Schule“-Flair übergehen.

Im 7:17minütigen „Organised CHAOS Goes Out Of Control“ geht es ebenfalls recht mystisch los. Nach einer Minute kommen dann aber Harmonien und Klänge auf, die eine sanfte Stimmung verbreiten und mit einigen Effekten durchzogen werden. Es folgen Melodielinien aus Pianoklängen und weiteren Sounds. Dann flirrt und rauscht es auch ein ums andere Mal in diesem futuristisch wirkenden Track. Das 14:50minütige „The Acceleration“ beschließt dann das Album.

Die beiden belgischen Elektronikmusiker Danny Budts (Syndromeda) und Joost Egelie (Sensory++) haben mit ihrem ersten Teil der „Fusion Of Elements“-Reihe, die den Untertitel „Sessions In The Quantum Field“ trägt und deren Musik im Zeitraum 2020 bis 2021 entstanden ist, ein futuristisches Elektronikalbum eingespielt. Es setzt das Thema Teilchenbeschleuniger sehr gut um. Dabei haben sie neben atmosphärischen Stimmungsbildern auch rhythmische und melodische Parts eingebunden.

Stephan Schelle, Juli 2023

 
   

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