Stella Maris - To The Promised Land
 

Stella Maris – To The Promised Land
BSC Prudence (2005)
12 / 56:37

Der von Ton Steine Scherben, Das Zeichen und Ornah-Mental bekannte Musiker Dirk Schlömer hat mit Stella Maris ein weiteres Projekt am Start. Mit „To The Promised Land“ veröffentlicht er sein mittlerweile zweites Album unter diesem Projektnamen. Selbst nennt er diese Musik Mystery-Pop und das trifft auch gewissermaßen zu, denn die Musik bewegt sich irgendwo in den Bereichen zwischen Ambient, Worldmusic, Mittelalter und Projekten wie Enigma oder Adiemus. Um verschiedene Stimmungen zu erzeugen hat sich Dirk fünf unterschiedliche Sängerinnen ans Mikrophon geholt. Unter anderem sind dies Kerstin Blodig und Louisa John-Krol sowie die in der Szene mittlerweile sehr bekannte Alquimia. Neben den unterschiedlichsten Sounds und Instrumenten aus aller Welt vollzieht Dirk auch sprachlich eine Weltreise, denn neben englisch wird auch auf Spanisch, Norwegisch, Französisch und Lateinisch gesungen. Sogar in „Fantastisch“ findet sich ein Lied, was natürlich keine echte, sondern nur eine Lautsprache ist.
 

 

 

„Mara Tina“ eröffnet die CD mit einem sehr melodiösen Instrumental. Auf „Miserere“ treffen Chöre wie aus dem Soundtrack vom Herrn der Ringe auf Enigma-artige Rhythmen zu denen sich exotisch-asiatische Klänge sowie Popelemente mischen. Das Titelstück „To The Promised Land“ weist Mitteleuropäische, vielleicht sogar keltische Elemente auf. „Spiritual Love“ ist sehr mediterran und kommerziell geraten und lädt zum direkten mitsingen oder -summen ein. Auch „Raven“ hat etwas vom Mittelmeerflair durch die Gitarren. Darüber hinaus klingt ein wenig The Doors („The End“) und Pink Floyd durch. Sehr poppig angelegt ist das folgende „Domine“ mit seinen Mönchsgesängen und vertrackten Rhythmen. Bei „Your Head On My Shoulder“ geht auch der Refrain direkt ins Ohr. Neben der Sängerin kommt hier auch eine ungewöhnliche männliche Gesangstimme zum Einsatz. Alquimia sorgt für den richtigen Ton beim folkloristischen „Yeux, Vie De Mon Coeur“ sowie bei „Carino Amor“. „Northern Lights“ bietet schöne flächige Sounds mit einer hinreißenden Melodie. Ein wüster Perkussionmix breitet sich bei faszinierenden und ungewöhnlichen „Notre Dame“ aus. Der letzte Titel „10000 Miles Under The Surface“ klingt, als hätte Dirk Kylie Minougue bei diesem hypnotischen Song vors Mikro gezerrt. Ihre Stimme liegt irgendwo zwischen Kylie und Kate Bush.

„To The Promised Land“ ist eine CD irgendwo zwischen melodischem Pop und Elektronik mit Zutaten aus dem Mittelalter und der Weltmusik gewürzt. Eine sehr schmackhafte Mischung, wie ich finde, die direkt ins Ohr geht.

Stephan Schelle, Juni 2005

 
   

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