Stefan C. Schenkel - Dominium Terrae
 

Stefan C. Schenkel - Dominium Terrae
SCS Music (2018)

(
13 Stücke, 66:59 Minuten Spielzeit)

Stefan Christian Schenkel ist für mich ein neuer Name in der Musikszene, obwohl der aus der Nähe von Mannheim kommenden, 38jährige Musiker bereits seit Mitte der 90’er Jahre musikalisch aktiv ist. Angefangen hatte damals alles recht elektronisch, als er mit Synthwave und durch Chiptune inspirierte Musik begonnen hat. Mittlerweile bewegt sich seine Instrumentalmusik in einer Mischung aus orchestralem Soundtrack, Prog- und Spacerock, durchzogen von Anleihen der 70’er Jahre.

 

 


Nachdem er 2013 das Projekt TimeMage beendet hat, veröffentlichte er seither sechs Soloalben. „Dominium Terrae“, das Ende 2018 das Licht der Laser erblickte, ist das mittlerweile siebte Werk von Stefan C. Schenkel, der die Alben in Eigenregie herausbringt. Das beginnt beim Komponieren, geht über die Produktion bis hin zur Covergestaltung. Erhältlich sind diese über diverse Downloadportale oder seine Internetseite www.schenkel-music.de.

Das Album, das außer der Downloadvariante auch als CD bestellt werden kann (diese lag mir zur Besprechung vor), erscheint in einem vierseitigen Digipack. Die auf der CD enthaltenen Stücke bewegen sich zwischen 4:01 und 6:40 Minuten Spielzeit.

Hymnisch beginnt das Album mit dem Eröffnungstrack „The Final Defense Line“, das neben den symphonischen (teils druckvollen und düsteren Klängen) auch einige rockige Anklänge bereithält und sich damit auch gut als Soundtrack eines „Fluch der Karibik“-Filmes machen würde. Das ist schon mal ein klasse Einstieg, vor allem für Freunde von symphonischen Filmscores.

Dem lässt Stefan dann das Titelstück folgen, das sich ebenfalls sehr hymnisch durch Streicher und Chorgesänge zeigt. Er baut in dem 5:26minütigen Stück einen sehr schönen Spannungsbogen auf, dem man gut folgen kann.

Elektronischer wird es dann im Track „Wired And Dangerous“ bei dem ein treibender, flirrender Beat das Grundgerüst für die eingängige Melodie darstellt. Das ist druckvolle elektronische Musik, die in einigen Momenten auch an den Franzosen Jean Michel Jarre erinnert. In „On The Brink Of Extinction“, das zusammen mit Martin Neuhold entstanden ist bzw. eingespielt wurde, kommen dann zu herrlichen (leicht sakralen) Chören auch erstmals Gitarrenklänge auf. Ein traumhafter Track, der durch später einsetzendes Schlagzeug eine rockige Note bekommt

Richtig losrocken, das geht dann mit dem Track „Built To Survive“, bei dem schöne Retro Orgelsounds zu kraftvollem Schlagzeug und Gitarrenlicks ihre Bahnen ziehen. Das ist klasse gemacht. Danach gibt es mit „Where Eternity Awaits“ einen Track, der neben klassischer Elektronik auch Progrock zu bieten hat. Spacige Sounds werden darüber hinaus durch flirrende Synthies eingestreut. In „All We Have Lost“ legt Schenkel dann den Fokus auf eine Pianomelodie, die im weiteren Verlauf durch Synthieharmonien untermauert wird. Danach ist in „A Daring Crew“ mal wieder Zeit für einen herrlichen Rocktrack mit 70’er Jahre Flair. Das Stück geht gut ab und zeigt Schenkel‘s Gespür für tolle Melodien gepaart mit einem rockigen Rhythmus.

Elektronikfreunde werden im elften Stück einen bekannten Namen entdecken denn „Proxima B“ ist zusammen mit Wolfgang Barkowski, der unter dem Projektnamen Alien Nature in der Szene bekannt ist, entstanden. Dementsprechend ist dieser Track wieder sehr elektronisch gehalten und zeigt einige typische Elemente (Klangfolge und Sounds) von Alien Nature. Diese werden mit einem knackigen Rhythmus und Gitarrenklängen verziert, so dass eine homogene Mischung aus Rock und Elektronik entstanden ist. Mit dem ruhigen und melancholischen „Scattered Dreams And A Fragile Hope“, das wieder klare Soundtrack artige Züge trägt, entlässt uns Schenkel aus seinem Album.

Es ist mir ein Rätsel, warum mir der Name Stefan C. Schenkel bisher nicht über den Weg gelaufen ist. Vor allem wenn man die Qualität sieht, die sein neuestes - mittlerweile siebtes - Werk mit dem Titel „Dominium Terrae“ besitzt. Hier ist ein toller Musiker in den letzten Jahren unter dem Radar geflogen. Wer auf symphonischen Soundtrack, rhythmische Elektronikmusik mit Prog- und Spacerock-Elementen steht, bekommt ein hervorragendes Album. Auf jeden Fall empfehle ich die Musik mal im Internet anzutesten (www.schenkel-music.de). Es lohnt sich.

Stephan Schelle, März 2019

 
   

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