Stand Dart – Tales From The Solar System – The Outer Planets
 

Stand Dart – Tales From The Solar System – The Outer Planets
Eigenvertrieb (2015)

(
8 Stücke, 61:35 Minuten Spielzeit)

Der Österreicher Richard Hasiba alias Stand Dart ist ein umtriebiger Elektronikmusiker, legt er doch nach den drei Alben aus dem letzten Jahr im Sommer 2015 gleich zwei weitere Alben nach. Thematisch hat er sich dieses Mal mit unserem Sonnensystem beschäftigt. Die beiden Alben mit dem Titel „Tales From The Solar System“ unterscheiden sich durch ihre Untertitel und einem leicht unterschiedlichen Layout in der Covergestaltung.

 

 


Auf „The Outer Planets“, dem zweiten Teil des Konzeptwerkes, bietet der Österreicher eine Mischung aus traditioneller Elektronik, Lounge, Rock, Pop und atmosphärischer Spacemusik. Sechs Stücke die sich um die Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto inkl. eines Outros drehen sowie zwei Bonustitel hat Richard auf die CD gebannt, deren Stücke auch wieder downgeloaded werden können. Neben Richard Hasiba, der fast alles allein eingespielt hat, sind noch Mark Dorricott am Piano in „(Jupiter/Europa) – Waves“ und Ewald Pfleger in „(Neptune) – The Dark Spot“ zu hören.

Los geht es mit „(Jupiter/Europa) – Waves“, einem sehr rhythmischen Stücke. Piano- und Gitarrensounds, die auf weiten Synthieflächen gelegt werden, bestimmen hier das Bild des fast elfminütigen Stückes. Damit kombiniert Richard Elektronik und Rockelemente (letzeres vor allem durch den sehr schönen Rhythmus). Leichte Variationen im Rhythmus und Sound geben dem Stück eine hohe Intensität, verleihen ihm aber auch gleichzeitig eine gewisse Leichtigkeit, die nur an einigen Stellen durch einen schweren Orgelsound unterbrochen wird, was eine Lounge artige Atmosphäre auf den Plan ruft.

Ebenfalls loungig geht es in „(Saturn) – Rings Of Beauty“ zu. Sehr melodiös und rhythmisch zeigt sich Stan Dart, ohne dass seine Musik Vergleiche zu anderen Musikern zulässt. Da zeigt sich deutlich eine eigene Handschrift, auch wenn an der ein oder anderen Stelle etwas Schiller mäßiges hervorbricht. Schwebende Sounds gibt es dann zunächst bei „(Uranus) – Magnetic Fields“. Aber auch hier kristallisiert sich nach einigen Minuten ein Rhythmus heraus, der aber dezenter angelegt ist, als in den beiden ersten Tracks. Das ist Musik zum Entspannen und Chillen.

Eine wunderbare Melodie und Klänge, die erneut eine Spur an Schiller erinnern, zeigen sich in „(Neptune) – The Dark Spot“. Sehr gut gefallen mir hier die Gitarrensounds, die für eine leichte, sanfte rockig Note sorgen. Diese Gitarre wird von Ewald Pfleger beigesteuert. Und auch die eingestreuten Sprachsamples, die nach einer Konversation zwischen Raumschiff und Bodenstation klingen, verstärken den leicht spacigen Sound.

Ebenfalls sanft zieht das Stück „(Pluto) – The Long Way“ seine Bahnen durch den Äther, bis dann nach etwas mehr als drei Minuten erneut ein atmosphärischer Rhythmus aus dem Sequenzer seine Arbeit verrichtet. Dem schließt sich dann ein sphärisches „(Outro) – To The Stars (Reprise)“ an, das hauptsächlich aus Piano und Flächen besteht und die Motive aus dem Intro der CD „The Inner Planets“ aufgreift.

Als Bonus hat er dann noch „25 Years (Ode To Hubble)“ im 12inch Remix sowie „Kuiper Belts (Part Two)“ hinzugefügt. „25 Years (Ode To Hubble)“ ist ein gut siebenminütiges rhythmisches Stück, mit hymnischen Sounds. „Kuiper Belts (Part Two)“ ist dagegen ein sehr schönes, sanftes und schwebendes Elektronik-Kleinod, bei dem die Gedanken nur so dahinschweben.

Mit „Tales From The Solar System – The Outer Planets“ ist dem Österreicher Richard Hasiba aka Stan Dart ein sehr schönes Album gelungen, das nicht ausschließlich elektronische Spacemusik beinhaltet. Vielmehr hat Richard hier eine wunderbare Mischung aus traditioneller Elektronik, Lounge, Rock, Pop und atmosphärischer Spacemusik geschaffen. Ich empfehle beide CDs zu erwerben, denn sie gehören sowohl thematisch wie musikalisch zusammen.

Stephan Schelle, August 2015

 
   

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