Stand Dart – Tales From The Solar System – The
Outer Planets Der Österreicher Richard Hasiba alias Stand Dart ist ein umtriebiger Elektronikmusiker, legt er doch nach den drei Alben aus dem letzten Jahr im Sommer 2015 gleich zwei weitere Alben nach. Thematisch hat er sich dieses Mal mit unserem Sonnensystem beschäftigt. Die beiden Alben mit dem Titel „Tales From The Solar System“ unterscheiden sich durch ihre Untertitel und einem leicht unterschiedlichen Layout in der Covergestaltung. |
|
|||
Los
geht es mit „(Jupiter/Europa) – Waves“, einem sehr rhythmischen Stücke.
Piano- und Gitarrensounds, die auf weiten Synthieflächen gelegt werden,
bestimmen hier das Bild des fast elfminütigen Stückes. Damit kombiniert
Richard Elektronik und Rockelemente (letzeres vor allem durch den sehr schönen
Rhythmus). Leichte Variationen im Rhythmus und Sound geben dem Stück eine
hohe Intensität, verleihen ihm aber auch gleichzeitig eine gewisse
Leichtigkeit, die nur an einigen Stellen durch einen schweren Orgelsound
unterbrochen wird, was eine Lounge artige Atmosphäre auf den Plan ruft. Ebenfalls
loungig geht es in „(Saturn) – Rings Of Beauty“ zu. Sehr melodiös und
rhythmisch zeigt sich Stan Dart, ohne dass seine Musik Vergleiche zu anderen
Musikern zulässt. Da zeigt sich deutlich eine eigene Handschrift, auch wenn
an der ein oder anderen Stelle etwas Schiller mäßiges hervorbricht.
Schwebende Sounds gibt es dann zunächst bei „(Uranus) – Magnetic
Fields“. Aber auch hier kristallisiert sich nach einigen Minuten ein
Rhythmus heraus, der aber dezenter angelegt ist, als in den beiden ersten
Tracks. Das ist Musik zum Entspannen und Chillen. Eine
wunderbare Melodie und Klänge, die erneut eine Spur an Schiller erinnern,
zeigen sich in „(Neptune) – The Dark Spot“. Sehr gut gefallen mir hier
die Gitarrensounds, die für eine leichte, sanfte rockig Note sorgen. Diese
Gitarre wird von Ewald Pfleger beigesteuert. Und auch die eingestreuten
Sprachsamples, die nach einer Konversation zwischen Raumschiff und
Bodenstation klingen, verstärken den leicht spacigen Sound. Ebenfalls
sanft zieht das Stück „(Pluto) – The Long Way“ seine Bahnen durch den
Äther, bis dann nach etwas mehr als drei Minuten erneut ein atmosphärischer
Rhythmus aus dem Sequenzer seine Arbeit verrichtet. Dem schließt sich dann
ein sphärisches „(Outro) – To The Stars (Reprise)“ an, das hauptsächlich
aus Piano und Flächen besteht und die Motive aus dem Intro der CD „The
Inner Planets“ aufgreift. Als
Bonus hat er dann noch „25 Years (Ode To Hubble)“ im 12inch Remix sowie
„Kuiper Belts (Part Two)“ hinzugefügt. „25 Years (Ode To Hubble)“
ist ein gut siebenminütiges rhythmisches Stück, mit hymnischen Sounds.
„Kuiper Belts (Part Two)“ ist dagegen ein sehr schönes, sanftes und
schwebendes Elektronik-Kleinod, bei dem die Gedanken nur so dahinschweben. Mit
„Tales From The Solar System – The Outer Planets“ ist dem Österreicher
Richard Hasiba aka Stan Dart ein sehr schönes Album gelungen, das nicht
ausschließlich elektronische Spacemusik beinhaltet. Vielmehr hat Richard
hier eine wunderbare Mischung aus traditioneller Elektronik, Lounge, Rock,
Pop und atmosphärischer Spacemusik geschaffen. Ich empfehle beide CDs zu
erwerben, denn sie gehören sowohl thematisch wie musikalisch zusammen. Stephan Schelle, August 2015 |
||||