Stan Dart – Murinsel Volume 2
 

Stan Dart – Murinsel Volume 2
SynGate (2019)
(7 Stücke, 47:39 Minuten Spielzeit)

Der aus dem österreichischen Graz stammende Elektronikmusiker Richard Hasiba aka Stan Dart hat schon mehrfach seiner Heimatstadt eine musikalische Liebeserklärung gewidmet. Zuletzt war das im Jahr 2018 mit dem Album „Murinsel Volume 1“. Im Sommer 2019 folgt nun der zweite Teil, den er folgerichtig „Murinsel Volume 2“ betitelt hat. Auf dem Silberling finden sich – wie es der Untertitel schon „The Lounge Cafe Experience“ verspricht - sieben chillige/loungige Tracks mit Laufzeiten von 5:43 bis 9:30 Minuten Spielzeit.

 

 


Im Booklet ist zu lesen:

Eine Insel mitten in der Stadt.
Wenn die Sonne sich an einem Sommerabend über den Dächern der Stadt langsam verabschiedet und dein Blick sich in der Strömung des Flusses verliert …
Die einzigartige Atmosphäre dieses Ortes hat mich ein weiteres Mal inspiriert, Musik zu schreiben, die diese Stimmung unterstreicht und Euch auf einer entspannten Reise begleitet.

Die loungige Stimmung zieht sich, beginnend mit dem Eröffnungstrack „Summer Night“, über die gesamte CD hinweg. So entsteht eine sehr schöne, ruhige Stimmung, in der man relaxen kann. Ein sanfter Rhythmus betont die herrlichen Flächen und Harmonien, die Richard in dieses erste 7:31minütge Stück gelegt hat. Man wähnt sich als Hörer in einer lauen Sommernacht unter dem klaren Sternenhimmel. Streicher ziehen dabei sanft durch den Raum, während einige Klänge eingestreut werden, die – nicht zum letzten Mal auf diesem Album – an Schiller erinnern.

Auf 5:45 Minuten bringt es der „Nachtflug“, der ebenfalls seine sanften Runden durch die Dunkelheit zieht und dabei ein wohliges Gefühl verbreitet. Das beruhigt Seele und Geist. „Magic Of Light“ folgt mit 7:11 Minuten Spielzeit. Mystische Klangmuster, die sehr harmonisch angelegt sind, sorgen in den ersten gut 45 Sekunden für einen spannenden Aufbau. Dann setzen ein Rhythmus und eine Melodiefolge ein die sofort wieder an Schiller erinnern und doch genug Eigenheiten aufweisen. Der sanfte Rhythmus treibt dieses Stück dabei unaufhaltsam voran. Für mich ist dieser Track eines der Highlights des Albums.

Das 5:43minütige „Blue“ zeigt sich dann von einer sehr chilligen Seite. Eine Downtemponummer die Ruhe ausstrahlt und mit einer simplen aber sehr schönen Melodielinie aufwartet. Das ist was für die Blaue Stunde an der Strandbar. Vor allem wenn dann ein Saxophonsound einsetzt bekommt der Track noch eine leicht jazzig/loungige Note.

„Daydreaming“ ist mit seinen 9:30 Minuten Spielzeit der längste Track des Albums. Sanft beginnt er mit Flächen und einigen Klagtupfern, die Richard harmonisch hinzufügt und die wie ein Echo klingen. Nach etwas mehr als einer Minute setzt dann eine Pianomelodie ein. Dem folgen dann noch elektronische Klänge und nach gut zweieinhalb Minuten setzt dann ein akzentuierter, ruhiger Rhythmus ein, der sich im Verlauf steigert und den Titel nach vorne treibt. Die Melodie, die dann von Streichersounds bestimmt werden, lassen erneut die Gedanken fliegen. Diese herrliche Stimmung zieht sich dann bis ans Ende des Stückes weiter fort.

Im perkussiven, sechsminütigen „Abendrot“ treffen Percussionklänge auf weite Flächen und eine sanfte Melodielinie, die durch Gitarren artige Sounds den besonderen Schliff bekommen. Ein weiteres Highlight des Albums. Den Abschluss bildet dann das fast sechsminütige „Reflections“. Dieser Abschlusstrack bietet durch seinen Rhythmus den druckvollsten Track des Albums. Aber auch dieses Stück besticht durch eine relaxte Stimmung, die von wunderbaren Flächen und Harmonien erzeugt wird. Darauf setzt Richard dann eine eingängige Melodie, die Gänsehaut erzeugt. Ein sehr schöner Abschluss dieser tollen CD.

Richard Hasiba aka Stan Dart hat auch im zweiten Teil seiner „Murinsel“-Vertonung wieder ein wunderbar chilliges und loungiges Werk eingespielt. Die Musik eignet sich hervorragend zum relaxen oder als Untermalung einer Sommerabendstimmung mit einem kühlen Drink in der Hand. Der Untertitel zeigt darüber hinaus die Nähe zu Alben der Reihe „Café del Mar“.

Stephan Schelle, Juli 2019

 
   

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