Spectral Tune - Perspectivia
 

Spectral Tune - Perspectivia
Eigenvertrieb (2022)

(7 Stücke, 59:34 Minuten Spielzeit)

Der aus Köln stammende Elektronikmusiker Erik Matheisen, der zusammen mit Tilo Voigthaus mehrere Jahre das erfolgreiche Duo Coral Cave führte, macht seit einiger Zeit Solo Musik unter dem Projektnamen Spectral Tune. In 2022 ist sein Album „Pespectivia“ erschienen. Die CD steckt in einem vierseitigen Papersleeve. Auf dem Album sind sieben Stücke enthalten, die die Titel „Perspectivia 1“ bis „Perspectivia 7“ tragen.

 

 

 

Die sieben Stücke besitzen Laufzeiten von 7:09 bis 10:02 Minuten Länge. Das Album beginnt mit dem 8:06minütigen „Perspectivia 1“. Gestartet wird dabei mit sphärischen Sounds, die aber schon nach 46 Sekunden in einen rhythmischen, hymnischen Part übergehen. Das hat eine gewisse rockige Attitüde, da hier ein Schlagzeugrhythmus mit aufkommt. Im Verlauf kommen dann auch noch symphonische Klänge, die fast schon Orchersterausmaße besitzen, mit hinzu, die sich dann mit der rhythmischen Musik verbinden. Ein sehr schöner Track, der auch gut als Soundtrack fungieren könnte.

Dem folgt das 9:36minütige „Perspectivia 2“. Einige metallische Schläge legen sich auf zunächst flächige Sounds, die sich nach wenigen Momenten dann in eine Melodielinie wandeln. Das wirkt wieder recht hymnisch und bekommt nach gut zwei Minuten einen pumpenden Rhythmus, was sehr melodisch ist. Nach etwas mehr als drei Minuten kommen düstere Klänge auf und durchbrechen diesen melodischern Part. Dann wird es sehr rhythmisch und es klingt wie der Soundtrack zu Ritualtänzen. Nach kurzer Zeit vermischt sich dann aber wieder eine Melodie mit dieser Rhythmusstruktur. Das ist sehr gut gemacht und geht schnell ins Ohr. Die letzten drei Minuten klingt das Stück dann recht ruhig mit einer sanftern Melodie aus.

Das 7:10minütige „Perspectivia 3“ startet mit Streichersounds und einer aufkommenden, dröhnenden Synthstimme. Nach einigen Momenten wird es dann gar sphärisch und spacig. Bis ein Sequenzerrhythmus einsetzt und nun mit einer herrlichen Melodie verziert wird, was an Tangerine Dream erinnert, wirkt das Stück wie der Soundtrack zu einem Weltraumtrip. Nach nicht ganz dreieinhalb Minuten kommt dann ein Rhythmus aus dem Drumcomputer hinzu. Ein klasse Track im Stile der 80’er-Stilistik von Tangerine Dream.

Nach einem verhaltenen Beginn (wirkt mit Piano- und Posaunenklängen zunächst wieder wie ein Soundtrack) wird es nach gut einer Minute im 7:48minütigen „Perspectivia 4“ sehr rhythmisch und melodisch. Das Ding geht mal richtig gut ins Ohr.

Mit 10:03 Minuten ist „Perspectivia 6“ der längste Track des Albums. Er startet mit leicht asiatisch klingenden Sounds, wechselt dann in einen monumental klingenden, Soundtrack artigen Part, bei dem einen die Melodielinie verzaubert. Rhythmisch wird es dann nach etwas mehr als vier Minuten. Nun sorgen Sequenzer und ein nach Bass klingender Sound für den nötigen Drive. Darauf legt Erik dann eine sehr schöne, sanfte Melodie. Im Verlauf kommen auch noch Sounds hinzu, die eine Mischung aus Tangerine Dream und Alan Parsons darstellen.

Gitarrenklänge eröffnen dann das 9:36minütige „Perspectivia 6“. Dazu kommen zischende und leicht tackernde Synthstimmen sowie eine Pianostimme, die nun die Melodielinie übernimmt. Im weiteren Verlauf kommen auch noch klassisch angehauchte Passagen hinzu, die sich mit einem Sequenzerrhythmus verbinden.

Das Album endet mit dem 7:14minütigen „Perspectivia 7“. Auch dieser Track hat etwas monumentales. Nach einigen Momenten spendiert Erik dem Track aber auch wieder recht rhythmische Elemente und eine Melodie, die den Track sehr eingängig machen.

„Perspectivia“ von Spectral Tune aka Erik Matheisen ist ein sehr melodisches Elektronikalbum geworden, dass sowohl Soundtrack artige Passagen wie auch Musik im Stil von Tangerine Dream enthält.

Stephan Schelle, August 2023

 
   

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