Sound On Purpose –
Cosmic Tales Im Jahr 2023 hat der Musiker Frank Tischer ein neues Musikprojekt gegründet. Neben ihm gehören auch noch Tommy Fischer (Schlagzeug) und Klaus Marquardt (Violine) dazu. Zwar war Marquard auf dem Debütalbum „Cosmic Tales“ neben Gitarrist Martin Günzel noch als Gast gelistet, gehört aber mittlerweile zur Band. |
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Der 7:02minütige Opener
„Cosmic 1“ ist eine Neueinspielung von „Cosmic Concert - Part 1“,
das sich auf Franks Soloalbum „Mirage“ befindet. Der Track beginnt mit
dem gleichen pulsierenden Sequenzerrhythmus, doch schon nach wenigen
Momenten steigt Tommy Fischer mit seinem Schlagzeugspiel (zunächst noch
durch Beckenschläge) ein und bringt damit noch mehr Drive und Dynamik ins
Spiel. Und nach ca. anderthalb Minuten setzt dann auch Klaus Marquardt mit
seinem Violinenspiel ein und verleiht dem Stück eine neue Nuance, die ihm
sehr gut zu Gesicht steht. Die Drei beleben mit ihrem Spiel diesen Track
ganz neu, so dass neben der synthetischen Basis eine organische Komponente
entsteht. Als nächstes kommt dann
das Stück „Cosmic 2“, das mit perlenden Sequenzen beginnt. Auch hier
setzt Tommy schnell mit Schlagzeugrhythmen ein, die einen pumpenden Groove
besitzen. Nach einer Minute wird es dann recht rockig wenn alle drei
zusammenspielen und Klaus Marquardt an der Violine die Melodieführung übernimmt.
Da klingt aus jeder Pore 70’er-Jahre-Flair, das mit modernen Grooves gewürzt
ist, ohne verstaubt zu wirken. Das Solo in der zweiten Hälfte des Tracks
hat Frank auf dem Fender Rhodes E-Piano plus Gitarrenverzerrer eingespielt.
Martin Günzel ist bei der Klang-Collage am Schluss verewigt mit Tönen aus
seinem Gitarrensolo von einer Tiefen Raum-Live Aufnahme, die Frank
bearbeitet hat (z.B. timestreching und Rückwärts). Auch „Nacht der
Perseiden“, das Frank auf seinem Album „Mirage“ schon veröffentlichte
wird auf diesem Album in einer gut siebenminütigen Version neu geboten, die
gegenüber der Soloversion um gut anderthalb Minuten länger ist. Der
organische Rhythmus von Tommy Fischer tut dem Stück sehr gut. Mit einem Bassmotiv und
perlenden Synthesizerklängen eröffnet das Trio dann das 5:14minütige
„The Traveller“. Nach wenigen Momenten steuert Tommy Fischer einen
grandiosen Groove bei, der die Synthesizerharmonien von Frank trägt. Nach
anderthalb Minuten spielt Frank dann eine Pianomelodie dazu und das Ganze
wird loungig mit einer leichten Jazznote. Sehr schön ist im zweiten Teil
das Orgelsolo von Frank, der hier seine Fingerfertigkeit zeigt. Fast schon im
Electropop-Stil beginnt dann das 3:30minütige „Nova“, bei dem anfangs
die Synthesizer leicht Comichaft wirken. Nach nicht ganz einer Minute
gesellen sich Orgel und Schlagzeug dazu, was in einen rockigen Part mündet
der Deep Purple-Feeling besitzt. Das geht dann nahtlos in den nächsten,
6:49minütigen Track „Space Invention3“ über. Das ist ein Stück im
Stile der traditionellen Elektronikmusik. Perlende Sequenzersounds treffen
auf eine sanfte Melodielinie, die nach ca. anderthalb Minuten einen
stimmigen Schlagzeugrhythmus bekommt. Ein schönes Stück, das zwischen
Elektronik und Rock wandelt. Klaus Marquardt verziert diesen Track wieder
mit wunderbaren Violinenpassagen. Ein basslastiger
Synthrhythmus startet dann das 5:06minütige „Gate 0“. Sobald dann
Schlagzeug und Piano einsetzen kommt ein leichtes Alan Parsons
Project-Feeling auf. Auch die „E-Suite“ hatte Frank schon auf seinem
„Mirage“-Album und kommt in einer druckvolleren Version noch einmal zu
Gehör. Tommy und Klaus (letzterer im Stile eines Mani Neumann von
Farfarello) machen daraus noch mal einen ganz neuen Track. Das 5:08minütige
„Nachtflug“, das mit spacigen Klängen und einer Pianopassage á la Mike
Oldfield beginnt, dann aber in einen hymnischen Part wechselt und das
2:11minütige „Visible Hidden Track“, das wie eine ambiente Soundcollage
wirkt und aus dem Rahmen des Albums fällt, beschließen dann das Album. Mit „Cosmic Tales“
ist dem neuen Projekt von Frank Tischer, das den Titel Sound On Purpose trägt,
ein klasse Debüt gelungen. Vor allem an den drei Stücken, die sich schon
auf Franks Soloalbum „Mirgage“ befanden, hört man, wie Tommy und Klaus
die Musik erweitern und bereichern. Ein klasse Album das zwischen
traditioneller Elektronik und Rock wandelt. Stephan Schelle, November 2024 |
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