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     SFF (Schicke, Führs, Fröhling) – The Complete
    Recordings Das Trio Eduard Schicke, Gerd Führs und Heinz Fröhling, die als Schicke, Führs Fröhling oder kurz SFF firmierte, veröffentlichte in den Jahren 1976 bis 1979 drei viel beachtete Instrumentalalben. Die Band hatte einen mitreißenden orchestralen Klang und wurde im Studio von keinem Geringeren als Dieter Dirks produziert. Gleich ihr Debütalbum „Symphonic Pictures“ verkaufte sich mit 12.000 Einheiten sehr ordentlich. Eduard Schicke (Schlagzeug, Percussion, Moog, Metallophon, Xylophon), Gerhard Führs (Grand Piano, Moog Clavinet, Mellotron, Stringsensemble, Bassett) und Heinz Fröhling (Bass, Gitarre, Mellotron) spielten fünf Songs ein, von denen das 16:23minütige „Pictures“ allein die zweite LP-Seite einnahm.  | 
    
     
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	 „The
    Complete Recordings“ - das ist die gesammelte Werkschau des norddeutschen
    Progressive-Rock Trios Eduard Schicke, Heinz Fröhling und Gerd Führs
    (kurz: SFF) mit den drei auf dem Label Brain erschienenen Longplayern
    „Symphonic Pictures“ (1976), „Sunburst“ (1977), „Ticket To
    Everywhere“ (1978) sowie dem Live-Album „Live 1975“, welches vor allem
    Frühwerke der Band enthält aber auch schon Tracks aus dem Erstling
    „Symphonic Pictures“ sowie eine erste Version von „Ticket To
    Everywhere“, dem Titelsong des dritten Albums. Hinzu kommen als Bonus
    Live-Aufnahmen vom Brain-Festival 1978 aus der Essener Grugahalle. Das
    Boxset gibt es ab 06.04.2023 im Handel und natürlich auch als Streaming und
    Download. Die
    Popularität des Trios wuchs vor allem durch ihre unvergesslichen
    Live-Konzerte - „Es war ein bisschen wie Magie und eine überwältigende
    Intensität, die das Publikum und die Band gemeinsam in eine andere Welt führte.“
    In diesem Zusammenhang sind die SFF-Gigs in Scheeßel (1977) und natürlich
    das Brain Festival (1978) zu nennen, von dem zwei Songs auf dieser Sammlung
    erscheinen. Die
    Alben erscheinen in einer Box mit drei CDs. Auf der ersten CD befinden sich
    die ersten beiden Studioalben „Symphonic Pictures“ und „Sunburst“.
    Die zweite CD beinhaltet das dritte Album „Ticket To Everywhere“ sowie
    die beiden Bonusstücke „Every Land Tells A Story“ (4:02 Minuten) und
    „Medley: Explorer / Wizzard“ (10:25 Minuten), die 1978 in Essen
    mitgeschnitten wurden. Die dritte CD ist dann neun Livemitschnitten
    vorbehalten, die bereits 1975 aufgenommen wurden und nun erstmals auf CD
    erscheinen. Auch
    wenn die Instrumentierung sehr tastenlastig ausfällt, so zeigt sich doch
    die Musik auf dem Debüt „Symphonic Pictures“ im Stile symphonischen
    Rocks, der auch von Bands wie Novalis anfangs gespielt wurde. Das zeigt
    beispielsweise das wunderbare, 8:41minütige „Tao“. Das 2:55minütige
    „Solution“ ist eine abwechslungsreiche, sanfte Nummer, während das Trio
    im 5:34minütigen „Dialog“ zunächst sehr rockig/proggig agiert, dann
    aber nach nur einer Minute einen Break setzt und das Stück in einen
    surrealen Part überführt, der auch eine jazzige Note enthält. Kernstück
    ist aber das 16:29minütige „Pictures“, das mit zahlreichen Breaks
    aufwartet und auch ELP-mäßige Klänge enthält und sie mit der freakigen
    Stilistik von King Crimson verbindet- Das
    zweite Album enthielt sieben Stücke. Auch hier treffen Elektronik, Rock,
    Prog und Jazz aufeinander. Den Stil des Debütalbums führten sie auch auf
    ihrem zweiten Werk weiter fort und erweiterten dabei ihr Klangspektrum, so
    dass es zur damaligen Zeit moderner wirkte. Hier kommen dann auch Zitate von
    anderen Bands wie zum Beispiel von Yes auf. Poppiger
    wurde es dann teilweise bei ihrem dritten Album „Ticket To Everywhere“,
    was sich in elektronischen, discoartigen Rhythmen wie in „Song From
    India“ zeigt. Das erinnert ein wenig an Eberhard Schoener’s „Why
    Don’t You Answer“ oder Donna Summer’s „I Feel Love“, ist hier aber
    wesentlich rockiger angelegt. Neben heftigeren Tracks wie dem Titelstück
    mit seiner leichten Punktattitüde gab es aber auch sehr melodische Tracks
    wie „Spain Spain Spanish“. Auch kam nun Gesang in einigen Stücken mit
    hinzu. Die
    Liveaufnahmen aus 1978, die sich als Bonusstücke auf dem zweiten Silberling
    finden, sind klanglich hervorragend restauriert worden und fallen gegenüber
    den Studioaufnahmen nicht ab. Die Aufnahmen aus 1975 kommen zwar nicht ganz
    an den Klang heran, sind aber doch noch als gut zu bewerten. Vor allem
    zeigten sich hier schon die musikalische Qualität des Trios und die
    Energie, die sie auf der Bühne entfesselten. Man mag kaum glauben, dass
    hier nur drei Musiker am Werk waren.  Gerd
    Führs und Heinz Fröhling veröffentlichten in der Zeit von 1978 bis 1981
    drei gemeinsame Alben als Führs Fröhling. Es ist zu hoffen, das auch diese
    Alben bald als CD erscheinen werden. Die
    drei Studioalben von SFF gehören zu den wichtigen Werken der deutschen
    Rockmusik der 70’er Jahre. Diese wurden nun um zwei Bonusstücke sowie
    einen Livemitschnitt aus dem Jahr 1975 erweitert und auf drei CDs gebannt.
    Sie gehören aus meiner Sicht in jede gute Rocksammlung. Stephan Schelle, April 2023  | 
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