Roman Ridder - Ether Der Düsseldorfer Roman Ridder veröffentlicht seit 2015 über Bandcamp seine elektronische Musik. Mit der elektronischen Musik ist er erstmals Ende der 70’er Jahre in Berührung gekommen, als er das erste Mal „Das Model“ von Kraftwerk hörte. Von da an wusste er, dass das seine Lieblingsmusik sein und bleiben wird. Seit Anfang der 90’er Jahre macht er schon elektronische Musik, veröffentlicht diese aber erst seit 2015 bei Bandcamp. |
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Mit
mehr als 57 Minuten ist „Ether“ eine sehr umfangreiche EP und enthält fünf
Stücke, von denen einer 8:53 Minuten und der Rest jeweils mehr als zehn
Minuten lang ist. Das
eröffnende „Arctic Night“ stellt dabei den kürzesten Track des Albums
dar. Flächige Sounds, die langsam aus dem Off kommen, starten in diesen
Track. Nach wenigen Momenten kommt dann ein Sequenzerrhythmus hinzu. Nach
etwas mehr als einer Minute fügt Roman dann noch perlende Klänge und
weitere Sounds dazu. Damit bewegt er sich im Rahmen der traditionellen
elektronischen Musik. Nach drei Minuten kommen aber auch weitere Dubgrooves
mit auf, die den Track sehr rhythmisch gestalten. Es
folgt sogleich der mit 15:42 Minuten längste Track des Albums, „Into
Space“. Der Titel verrät schon einiges, denn Roman hat hier spacige Flächensounds
an den Anfang gelegt, zu denen man sich gedanklich im Orbit bewegen kann.
Aber auch diesen Track lässt er nicht ohne Rhythmus davonkommen. Es dauert
mehr als zwei Minuten bis der Track eine dynamische Form bekommt, die aber
sehr akzentuiert gestaltet ist. Hier trifft dann auch „Berliner Schule“
auf Ambient und leichten Dubtechno. Auch
auf dem 10:57minütigen „Ether To Life“ verbindet Roman ambiente Sounds
mit rhythmischen Elementen. Das hat zunächst auch wieder etwas spaciges,
bekommt dann aber eine Mischung aus perlenden Klängen (das klingt wie unter
Wasser aufsteigende Sauerstoffblasen) und Dubtechnorhythmen. Das
10:42minütige „Sequenced Structure“ bietet erneut flächige Sounds, die
teilweise leicht sakral wirken. Dieses Mal versetzt Roman sie aber mit
Sequenzerstrukturen – wie der Titel es schon sagt – und fügt später
auch noch einen pumpenden Beat in den Hintergrund ein. Da perlt es wieder
ganz schön aus den Boxen. Den Abschluss bildet dann das elfminütige
„Long Wave“. Bei
der 2021’er EP „Ether“, für die Roman eine Nominierung für den
Schallwelle Preis bekommen hat, verbindet er traditionelle Elektronikmusik
mit modernen Beats und Klangstrukturen. Das ist nicht ganz „Berliner
Schule“, hat diese aber als Grundlage. Roman kombiniert dabei ambiente Klänge
mit Sequenzen, flächigen Sounds und rhythmischen Strukturen. Ein spannendes
Werk mit hypnotischer Wirkung. Stephan Schelle, Oktober 2023 |
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