Roman Leykam - Alchemy
 

Roman Leykam - Alchemy
Frank Mark Arts (2018)

(
15 Stücke, 68:30 Minuten Spielzeit)

Der deutsche Musiker Robert Leykam veröffentlicht seit 2008 Soloalben sowie Alben, die er in Kollaboration mit anderen Musikern eingespielt hat. So sind zwischen 2008 und 2019 bereits 30 Longplayer mit seiner Beteiligung bzw. als Solokünstler erschienen. Leykam verwendet meist eine Steinberger E-Gitarre. Der O-Ton der E-Gitarre wird simultan kombiniert mit angesteuerten Effekten und Synthesizern. Die dabei entstehenden Soundscapes werden meist ohne Nachbearbeitung verwendet.

 

 


Sein neuestes Werk trägt den Titel „Alchemy“ und erscheint Anfang 2019. Die CD ist in einem vierseitigen Digipack mit achtseitigem Booklet, in dem sich lediglich Grafiken bzw. Fotografien befinden, verpackt.

Auf „Alchemy“ zeichnet Roman Leykam archaisch-futuristische Klangbilder mit Laufzeiten zwischen 3:29 und sechs Minuten Spielzeit. Dabei geht er nicht melodisch vor, sondern legt den Fokus auf Stimmungsbilder, die durch Soundscapes entstehen. Das ist kein leichter Stoff, denn auch Harmonien sind spärlich gesät.

Wie schon im Opener „Powerhouse“ deutlich wird, kombiniert Leykam Klänge wie ein Maler seine Farben und setzt diese willkürlich zusammen. Das wirkt im ersten Hördurchgang zufällig und leicht konfus, zeigt aber bei näherer Betrachtung Strukturen.

Ungewöhnlich fließen die Sounds aus den Boxen und erzeugen so eine eigenartige Stimmungslage. „The Sixth Sense“ enthält beispielsweise einige Klänge die an fernöstliche Regionen erinnern und doch undefinierbar wirken. Das ist avantgardistisch und experimentell zugleich. In „Millenial Tree“ kommen dann doch recht harmonische Elemente auf, die aber aufgrund ihrer Klangfarbe eine Mischung aus sakralen und surrealen, flirrenden Klanggemälden darstellen. Recht surreal wirkt auch „The Uncertain One“, in das Leykam verfremdete Stimmen mischt.

Die Musik des Roman Leykam auf seinem aktuellen Album „Alchemy“ ist schwer zu ergründen. Sie bewegt sich in der Avantgarde und hat starke experimentelle Züge. Dabei werden oftmals recht Schräge Sounds und Breaks in die einzelnen Tracks eingewoben.

Stephan Schelle, März 2019

 
   

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