Rolf Maier Bode – Twenty Thirteen
 

Rolf Maier Bode – Twenty Thirteen
Eigenvertrieb (2013)
(13 Stücke, 65:32 Minuten Spielzeit)

Nach den beiden letzten Alben „Thirteen Stories“ aus 2009 (Rezension im Musikzirkus-Magazin) und dem Remix Album „Thirteen Nights“ (2010) erscheint im Frühjahr 2013 das neue Album von Rolf Maier Bode aka RMB unter dem Titel „Twenty Thirteen“. Die Zahl 13 scheint es dabei Rolf Maier Bode angetan zu haben, obwohl der Titel des neuen Albums auch gleichzeitig die Jahreszahl des Erscheinungsjahres ist. Freunden des Techno der 90’er Jahre sollte RMB ein Begriff sein. Allerdings sind seine heutigen Veröffentlichungen erwachsener geworden. Aus diesem Grund firmiert er heute auch unter seinem bürgerlichen Namen.

 


Wie auf den Vorgängeralben hat Rolf 13 Tracks auf dem Silberling vereint. Auch auf dem neuen Werk ist deutlich zu hören das Rolf Maier Bode seine Technovergangenheit nicht gänzlich verstecken kann und so sind es herrlich rhythmische Stücke, die der Silberling zu bieten hat. Das beginnt zunächst mit „Inner Voice“ noch recht verhalten, doch schnell schält sich ein pumpender Beat heraus, der zum Tanzen einlädt. Die weibliche Stimme von Doris Lauerwald interpretiert dabei den Text so wie es einst Laurie Anderson vermochte. Das ist schon mal ein klasse Einstieg in das neue Album.

Das nächste Stück „Strange Attractor“ führt den pumpenden Beat fort. Maier Bode versteht es dabei die ungewöhnlichsten Sounds zu kreieren. Hier erinnern beispielsweise einige Klänge an eine Mixtur aus Depeche Mode, Schiller und The Prodigy. Dieses Mal singt Stephanie Baudler den Text. Schnell wird deutlich, dass die Scheibe recht textlastig ausgefallen ist. Ähnliches gilt für das folgende „Disruptive Technology“. Dieses Mal ist aber die männliche Stimme von Julian Lee am Mikro zu finden. Ein Track der - wie die anderen - schnell in Ohr und Bin geht.

Nach diesen drei pumpenden Tracks ist mit „The Unknown Place“ dann eine wunderbare Ballade an der Reihe. Und schon wieder präsentiert Rolf Maier Bode eine weitere Gesangsstimme. Dieses Mal gehört sie Linn Meissner. Zu den wunderbaren Pianoklängen gesellt sich auch noch ein von Beate Wolff gespieltes Cello. Beides verleiht dem Stück eine gewisse Sanftheit.

Dann ist aber wieder Schluss mit der Ruhe und ein kraftvoller Beat startet in das Stück „City Lights“, das erste Instrumental des Albums. Sanfte und rhythmische Parts wechseln sich hier ab. Darauf legt Rolf Maier Bode eine eingängige Melodie. Fast klassisch beginnt dann „You Don’t Know Me“ mit einer herrlichen Pianomelodie. Doch nach wenigen Momenten übernimmt ein Technoartiger Sound das Heft, die pumpenden Beats haben wieder die Oberhand gewonnen. Rolf spielt hier mit unterschiedlicher Dynamik und Rhythmik. „Somewhere Else“ glänzt dann wieder als herrliche, unter die Haut gehende Ballade, die von Christina Lux gesungen wird. Hier kommen dann auch einige rockige Pop-Elemente hoch. Und so geht es dann auch auf den restlichen Stücken weiter. Auch recht rockig und aus dem Rahmen fallend präsentiert sich „Meta Love“, bei dem vor allem der ungewöhnliche Gesang und das Gitarrenspiel von Andreas Dengler für Akzente sorgt.

Rolf Maier Bode hat einen gelungenen Nachfolger zu seinem letzten Studiowerk „Thirteen Stories“ hingelegt, der im Frühjahr 2013 unter dem Titel „Twenty Thirteen“ herauskommt. Dabei ist ihm eine Mixtur aus Rock, Pop, Elektronik und Techno gelungen, die sehr wohlschmeckend zubereitet wurde. Ein weiteres Merkmal dieses Album sind die zahlreichen Gastmusiker, die Rolf Maier Bode um sich vereint hat. Dadurch wird zwar ein roter Faden unterdrückt, aber das Album auch recht abwechslungsreich. Ein sehr schönes Popalbum ist Rolf Maier Bode da gelungen.

Stephan Schelle, April 2013

 
   

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