Robert Schroeder – Mosaique edit 2025
 

Robert Schroeder – Mosaique edit 2025
Speric Music / News Music (1981 / 2025)

(6 Stücke, 50:28 Minuten Spielzeit)

Der in Aachen beheimatete Elektronikmusiker Robert Schroeder veröffentlichte im Jahr 1981 sein drittes Album „Mosaique“ auf Klaus Schulze’s IC-Label. Bei dieser Produktion wurde Robert, der sämtliche elektronischen Instrumente spielt, von Charly Büchel (Gitarre), Rob van Schaik (Bass), Fred Severloh und Thomas „Tommy“ Betzler. (Schlagzeug) unterstützt. Letzterer war aber auf dem Original nicht genannt und wirkte eventuell nur bei einem Bonustrack mit. Das Album, das es bisher nicht auf CD gab, erscheint passend zur 20jährigen Zusammenarbeit zwischen Robert und Lambert Ringlage vom Spheric Music Label erstmals auf einem Silberling. Es enthält neben den vier Originaltracks auch noch zwei Bonusstücke. 

 

 


Das Album erscheint am 20.05.2025 im Jewelcase mit vierseitigem Booklet und ist auf eine Stückzahl von 500 Exemplaren limitiert. Fans von Roberts Schroeders Musik sollten hier also schnell zugreifen. Klanglich lässt das Album keine Wünsche offen und entfaltet seinen Raumklang besonders unter dem Kopfhörer.

Die Musik auf „Mosaique“ war rhythmischer, als auf den beiden ersten Alben, behielt aber den klaren Stil von Robert Schroeder bei. Darüber hinaus hatte Robert neben seiner melodiösen Ader auch einiges an experimentellen Sounds und Klängen mit einfließen lassen. Dies ist besonders deutlich in dem 12minütigen Titelstück zu spüren.

Besondere Klänge für die damalige Zeit wurden durch den Einsatz des ersten PPG-Wave2 Digital-Synthesizers erreicht. Noch während der Produktion von „Mosaique“ im IC-Tonstudio von Klaus Schulze fuhr Robert 1981 zur Frankfurter Musikmesse und kaufte dort direkt am Stand den ersten PPG Wave-2, fuhr damit zurück ins Studio und produzierte damit „Mosaique“.

Mit dem zwölfminütigen Titelstück beginnt das Album und präsentiert zunächst eine Mischung aus Synthesizer- und Gitarrensounds, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Das Ganze haben Robert und seine Mitstreiter aber recht rhythmisch und harmonisch angelegt. Roberts Stil ist hier deutlich zu erkennen, denn seine Klangfarben waren in dieser Zeit unverkennbar. Durch verzerrte Gitarre und Schlagzeug kommt hier auch eine Spur Rockfeeling auf.

Dem schließt sich dann das fast sechsminütige „Utopia“ an. Ein sehr rhythmischer Track, der fast schon einen Progressiverock-Touch besitzt. Die zweite LP-Seite begann damals mit dem viereinhalbminütigen „Aix La Chapelle“, das mit einem Marschrhythmus vom Schlagzeug bestimmt wird. Darauf legt Robert eine eingängige Melodielinie. Vervollständigt wurde das Album durch das mehr als zwölfminütige „Computervoice“. Hier bietet Robert dann spacige Klanglandschaften mit akzentuierten Melodieeinschüben. Da zeigte sich teilweise auch die Nähe zu seinem Vorbild Klaus Schulze. Ab der Hälfte bekommt das Stück dann einen unwiderstehlichen Groove verpasst, der sich mit den typischen Klangfarben Schroeders vermengt und für Gänsehaut sorgt. Allein dieses Stück ist den Kauf des Albums Wert. Das ist Robert Schroeder at its best. Und auch die Schlagzeugelemente sind perfekt gesetzt. Einfach traumhaft.

Der 2025’er Version hat Robert Schroeder dann noch zwei Bonusstücke hinzugefügt. Das beginnt mit dem herrlichen, neunminütigen „Syntropia“, das den Spirit von „Computervoice“ aufnimmt. Da zischt und zirpt es, während herrliche Flächensounds durch den Raum ziehen und sich im Gehirn festsetzen. Ein schwebender Track, der spacig dahinzieht.

Als zweiten Bonustrack hat Robert das sechseinhalbminütige „Galactical“ auf die CD gepackt. Das ist ein hymnischer Track mit treibendem Rhythmus. Beide Stücke passen gut zu den Originaltracks und werten die Veröffentlichung noch mal weiter auf.

Zum Glück ist es Robert Schroeder gelungen die Rechte an seinem „Mosaique“-Album zu bekommen und dies nun endlich auf CD zu veröffentlichen. Allein wegen des Stückes „Computervoice“ gehört das Album in jede Elektronikmusiksammlung.

Stephan Schelle, Mai 2025

 
   

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