Robert Schroeder –
Mosaique edit 2025 Der in Aachen beheimatete Elektronikmusiker Robert Schroeder veröffentlichte im Jahr 1981 sein drittes Album „Mosaique“ auf Klaus Schulze’s IC-Label. Bei dieser Produktion wurde Robert, der sämtliche elektronischen Instrumente spielt, von Charly Büchel (Gitarre), Rob van Schaik (Bass), Fred Severloh und Thomas „Tommy“ Betzler. (Schlagzeug) unterstützt. Letzterer war aber auf dem Original nicht genannt und wirkte eventuell nur bei einem Bonustrack mit. Das Album, das es bisher nicht auf CD gab, erscheint passend zur 20jährigen Zusammenarbeit zwischen Robert und Lambert Ringlage vom Spheric Music Label erstmals auf einem Silberling. Es enthält neben den vier Originaltracks auch noch zwei Bonusstücke. |
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Die Musik auf
„Mosaique“ war rhythmischer, als auf den beiden ersten Alben, behielt
aber den klaren Stil von Robert Schroeder bei. Darüber hinaus hatte Robert
neben seiner melodiösen Ader auch einiges an experimentellen Sounds und Klängen
mit einfließen lassen. Dies ist besonders deutlich in dem 12minütigen
Titelstück zu spüren. Besondere Klänge für
die damalige Zeit wurden durch den Einsatz des ersten PPG-Wave2
Digital-Synthesizers erreicht. Noch während der Produktion von
„Mosaique“ im IC-Tonstudio von Klaus Schulze fuhr Robert 1981 zur
Frankfurter Musikmesse und kaufte dort direkt am Stand den ersten PPG
Wave-2, fuhr damit zurück ins Studio und produzierte damit „Mosaique“. Mit dem zwölfminütigen
Titelstück beginnt das Album und präsentiert zunächst eine Mischung aus
Synthesizer- und Gitarrensounds, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen.
Das Ganze haben Robert und seine Mitstreiter aber recht rhythmisch und
harmonisch angelegt. Roberts Stil ist hier deutlich zu erkennen, denn seine
Klangfarben waren in dieser Zeit unverkennbar. Durch verzerrte Gitarre und
Schlagzeug kommt hier auch eine Spur Rockfeeling auf. Dem schließt sich dann
das fast sechsminütige „Utopia“ an. Ein sehr rhythmischer Track, der
fast schon einen Progressiverock-Touch besitzt. Die zweite LP-Seite begann
damals mit dem viereinhalbminütigen „Aix La Chapelle“, das mit einem
Marschrhythmus vom Schlagzeug bestimmt wird. Darauf legt Robert eine eingängige
Melodielinie. Vervollständigt wurde das Album durch das mehr als zwölfminütige
„Computervoice“. Hier bietet Robert dann spacige Klanglandschaften mit
akzentuierten Melodieeinschüben. Da zeigte sich teilweise auch die Nähe zu
seinem Vorbild Klaus Schulze. Ab der Hälfte bekommt das Stück dann einen
unwiderstehlichen Groove verpasst, der sich mit den typischen Klangfarben
Schroeders vermengt und für Gänsehaut sorgt. Allein dieses Stück ist den
Kauf des Albums Wert. Das ist Robert Schroeder at its best. Und auch die
Schlagzeugelemente sind perfekt gesetzt. Einfach traumhaft. Der 2025’er Version
hat Robert Schroeder dann noch zwei Bonusstücke hinzugefügt. Das beginnt
mit dem herrlichen, neunminütigen „Syntropia“, das den Spirit von
„Computervoice“ aufnimmt. Da zischt und zirpt es, während herrliche Flächensounds
durch den Raum ziehen und sich im Gehirn festsetzen. Ein schwebender Track,
der spacig dahinzieht. Als zweiten Bonustrack
hat Robert das sechseinhalbminütige „Galactical“ auf die CD gepackt.
Das ist ein hymnischer Track mit treibendem Rhythmus. Beide Stücke passen
gut zu den Originaltracks und werten die Veröffentlichung noch mal weiter
auf. Zum Glück ist es Robert
Schroeder gelungen die Rechte an seinem „Mosaique“-Album zu bekommen und
dies nun endlich auf CD zu veröffentlichen. Allein wegen des Stückes
„Computervoice“ gehört das Album in jede Elektronikmusiksammlung. Stephan Schelle, Mai 2025 |
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