Robert Schroeder – D.MO Vol. 5
 

Robert Schroeder – D.MO Vol. 5
Spheric Music /News Music (2024)
(9 Stücke, 58:20 Minuten Spielzeit)

Der Aachener Elektronikmusiker Robert Schroeder hat mit der „D.MO“-Reihe (D.MO steht dabei für DEMO) eine Serie von Alben herausgebracht, auf denen er Stücke aus seinem Archiv versammelt hat, die aus seiner Sicht nicht auf seine Alben passten. Darunter sind es oftmals schöne Tracks, die einfach im Archiv liegen geblieben sind, aber eben viel zu schade, sie nicht zu veröffentlichen. Am 01.03.2024 erscheint nun bereits der fünfte Teil dieser Serie.

 

 


Die erste CD dieser Serie, „D.MO Vol.1“, wurde 1998 auf CUE-records von Jörg Strawe veröffentlich. Seit dem Jahre 2008 setzte Robert Schroeder seine D.MO-Serie fort, die allerdings von da an auf Spheric Music von Lambert Ringlage veröffentlicht wurden.

Neun Stücke enthält die CD, von denen bei vier Stücken nicht nur die Synthesizer zu hören sind, sondern auch von Akustik- bzw. E-Gitarre begleitet werden. Neben Robert greifen hier Daniel Deutschle und Gerdi Rudolf in die Saiten.

Der bunte musikalische Blumenstrauß besteht aus neun Stücken mit Laufzeiten von 3:47 bis 9:34 Minuten Spielzeit, der mit dem sehr loungigen, relaxten und atmosphärischen Track „Radio Active“ (7:55 Minuten) beginnt. In diesem Stück sind auch schon Gitarren ähnliche Klänge auszumachen, die hier aber wohl noch aus dem Synthie kommen. Auch baut Robert einige recht spacige Sounds mit ein. Ein herrlicher Track zum Entspannen.

Dem folgt dann das 6:32minütige „Lovely Guitar“, bei dem Robert neben den Synthies auch die E-Gitarre singen lässt. Beide Instrumente bilden eine perfekte Symbiose und verzaubern die Hörer. Robert spielt auf der Gitarre verträumte Melodiebögen und untermalt sie mit seinem typischen Synthesizersound. Das erinnert auch eine Spur an sein Double Fantasy-/ bzw. Food For Fantasy-Projekt.

Der Titel des 5:10minütigen „Smooth Relax“ macht schon deutlich, dass hier eine sehr entspannte Atmosphäre von Robert gesponnen wird. Robert setzt auf seine Synthharmonien einen sanften Beat und verziert ihn mit Percussionsounds. Das ist Musik, die man sehr gut an einer Strandbar bei herrlichem Sonnenschein hören kann. Das macht gleich gute Laune. Dem schließt sich dann das 5:44minütige „Moments In Love“ an, bei dem Robert weite Flächensounds mit seinen herrlichen Drumsounds verknüpft und eine weibliche Gesangsstimme darüber legt. Wer hier singt ist aber aus den Infos nicht zu entnehmen.

Robert hat danach zwei Sessions, die er mit dem Gitarristen Daniel Deutschle eingespielt hat, platziert. Sie nennen sich „Session-1 with Daniel“ und „Session-2 with Daniel“. Die beiden Tracks wirken in der Tat wie live und improvisiert eingespielt. Sie besitzen eine hohe Dynamik und „Session-1“ erinnert in Ansätzen auch an Manuel Göttsching, allerdings kommt Roberts Stil hier deutlicher zur Geltung. „Session-2“ ist da schon atmosphärischer und verbindet „Berliner Schule“ mit Dubbeats. Das kommt richtig gut. Daniel Deutschle setzt seine Gitarre hier sehr akzentuiert ein. Von diesem Duo wünsche ich mir gerne noch mehr, denn die Beiden harmonieren perfekt miteinander.

Im 7:42minüter „Between Day And Night“ greift dann Gerdi Rudolf in die Saiten. Dieser Track besitzt typische Merkmale des frühen Robert Schroeder-Sounds. Ein wunderbarer Track, der sich langsam entwickelt und mit immer weiteren Sounds und Elementen versehen wird.

Xylophon artige Klänge erwarten einen dann im 6:29minütigen „Harmony Of Emotion“, die nach nicht ganz einer Minute um pumpende Sounds und eine Synthesizermelodie ergänzt werden. Dann kommen Synthchöre auf und ein weiterer Synthsound fügt sich melodisch hinzu. Ein sehr eingängiger Track. Ein 9:33minütiger Gänsehauttrack mit dem Titel „Optional Space“ beendet dann das Album.

Die Freunde von Robert Schroeders Musik können sich glücklich schätzen, dass er immer wieder seine Archive durchforstet und solche Tracks ans Tageslicht befördert. Sie wären in der Tat zu schade gewesen um in den Archiven zu versauern. Klanglich sind die Stücke wieder ganz hervorragend produziert, so dass man bedenkenlos zugreifen sollte.

Stephan Schelle, Februar 2024

 
   

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