Robert Schroeder - BackSpace Das Wort Backspace kann unterschiedlich interpretiert werden. Zum einen kann es ein Rückschritt sein, aber auch eine Besinnung auf die Vergangenheit, also die Roots können damit gemeint sein. Und auch ein Zurück zur Spacemusic kann das Cover des neuen Robert Schroeder-Albums suggerieren. Fest steht für mich allerdings bereits nach den ersten Hördurchgängen von „BackSpace“, dem 32. Album des umtriebigen Aachener Elektronikmusikers, es ist sein bestes Werk der letzten Jahre. |
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Die
CD beginnt mit dem achtminütigen „SpaceRace“, das erst einmal ein
Rauschen auf den Hörer niederprasseln lässt. Es dauert einige Momente, bis
sich die ersten Harmonien zeigen. Bis dahin wirkt das Ganze recht spacig.
Der Start zu einem Raumflug ist gemacht. Nach gut zwei Minuten startet
Robert dann seine Rhythmen und Harmonien. Das geht sofort gut los. Sequenzer
und eine organisch klingende Drum lassen das Stück langsam Fahrt aufnehmen.
Von Moment zu Moment steigert sich so die Spannung wie bei einem Rennen
unaufhörlich bis Robert dann einige Streicher einbindet und dem Ganzen dann
auch eine Melodie spendiert. Das hat Ähnlichkeit zu Acts wie MorPheuSz. Dem
folgt das sechsminütige „StarDust“, eine Midtemponummer, die sanft
dahin schreitet und einige für Robert Schroeder typische Effekte und
Melodiefolgen bereithält, die man von früheren Veröffentlichungen her
kennt. Schnell stellt sich hier das typische Schroeder-Feeling ein. Und doch
verbindet Robert nostalgische Klänge mit modernem Sounddesign. Mit
13:16 Minuten ist das Titelstück der Longtrack des Albums. In diesem Stück
lässt Robert den Stil der „Berliner Schule“ auferstehen und würzt ihn
zugleich mit einem flotten Groove, der sehr loungig wirkt. So entsteht etwas
ganz eigentümliches. Dem drückt Robert dann seine ganz eigene Handschrift
auf und macht es unverwechselbar, so dass es alles andere als ein
„Berliner Schule“-Track ist. „Electron
Drive“ besticht durch herrliche Flächen, atmosphärische Rhythmen und
einen coolen Groove, während „Floating Lights“ durch seine schwebenden
Flächen direkt zu einem Weltraumspaziergang einlädt. Aber auch hier kommt
nach einigen Minuten ein cooler Groove hinzu und die typischen Soundfolgen
von Robert’s Musik entführen in den Orbit. „Behind
The Universe“ wirkt vom Rhythmus wie eine Bahnfahrt, während die Flächen
nur so durch den Raum ziehen. Dagegen kommt „Dream Reminder“ eine
herrliche, melodische Nummer (einfach traumhaft), relaxt daher und „Dark
Matter“ wirkt hymnisch mit Synthiechören und Sprachsamples ebenfalls
recht entspannt. Den Abschluss bilden dann das loungige „Waves Of
Imagination“ und das knackige „Wake Up“, das zunächst mit Sounds wie
aus einem alten Science Fiction-Film beginnt. Dieser Abschluss wirkt sehr
poppig und durch seine Instrumentierung auch nostalgisch. Auch wenn es nicht
ganz passt kommt bei mir die Vorstellung hoch einer modernen Variante von
„Raumpatrouille Orion“ gemischt mit „Akte X“ zu hören. Und das
Ganze wurde von Robert dann auch noch in eine tanzbare Variante gepackt. Mit
„BackSpace“, seinem 32. Album ist Robert Schroeder ein tolles
Elektronikalbum gelungen, das ihn zurück zu seinen Wurzeln führt. Es ist
das Beste, was er in den letzten Jahren veröffentlicht hat. Wer die letzten
Werke kennt, die auch qualitativ hochwertig waren, der weiß, dass dies noch
mal eine Steigerung darstellt. Für Freunde seiner Musik ein unbedingtes
Muss, ebenso wie für den Freund melodischer Elektronikmusik. Stephan Schelle, Oktober 2014 |
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