Robert Fox – Asfafa 2
 

Robert Fox – Asfafa 2
A.D. Music / New World Music (2014)

(
10 Stücke, 63:28 Minuten Spielzeit)

Der Brite Robert Fox sorgte mit seinem Debütalbum „Asfafa“ im Jahr 1991 für Begeisterung in der Szene. Dies führte dazu, dass sein Album bei den Schwingungenwahlen des WDR im Frühjahr 1992 auf Platz 17, das Stück „Native“ auf Platz 18 in der Rubrik „Bester Titel“ kam und Robert selbst den zweiten Platz in der Rubrik „Bester Neuling“ belegte. Im Frühjahr 2014 hat Robert sein Debütalbum neu eingespielt und es als „Asfafa 2“ herausgebracht.

 

 


Zunächst muss bemerkt werden, dass es sich bei „Asfafa 2“ nicht um die Fortsetzung des Erfolgsalbums aus 1991 handelt, sondern mit Ausnahme eines neuen Stückes das alte Material von Robert aufpoliert wurde. Robert hatte die Idee, die Originaldateien, die auf einem Atari ST entstanden bzw. dort gespeichert waren in die neue digitale Welt hinüberzuretten.

Neun Stücke beinhaltete die Originalversion, die auf dem neu eingespielten Werk im Mittelteil um das elfminütige Stück „Blue Skies, Dark Clouds“ erweitert wurde. Die neu eingespielten Stücke differieren um einige Sekunden im Vergleich zu den Originalversionen.

Der aktuellen Version ist vom ersten Klang die Restaurierung deutlich anzumerken, kommt der Sound doch viel druckvoller und dynamischer aus den Boxen, so dass die Stücke noch fetter rüberkommen.

Eingeleitet wird die CD mit dem hymnischen Opener und Intro „A Wing Of A Prayer“, bei dem sich schon der eigene Stil von Robert Fox zeigte, der seine Musik über 20 Jahre prägen sollte und einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Dem schließt sich dann nahtlos das Stück „Distant Horizons“ an. Ein akzentuierter, knackiger Rhythmus und eine sehr schöne Melodieführung bestimmen hier das Bild. Die eingestreuten Soli von Robert sind in diesem Stück das „Salz in der Suppe“.

Nahtlos fügt sich dann der dritte Titel „Chasing The Sun“ an. Hier zeigt sich, dass Robert eigentlich ein Konzeptwerk eingespielt hat, denn die Stücke bauen aufeinander auf und wirken nicht wie Stückwerk, ganz im Gegenteil. Robert verschmilzt die einzelnen Stücke zu einem sehr homogenen Gesamtwerk. Einfühlsame Melodien und wunderbare Klangstrukturen, ergänzt um - für die damalige Zeit - ungewöhnliche Rhythmusmuster, die teils auch von Gitarrensounds bestimmt sind, sorgen für eine tolle Atmosphäre.

Darauf folgt „Native“, das bei der Schwingungenwahl den 18. Platz in der Wahl der beliebtesten Stücke des Jahres belegte. Dieser wunderbar rhythmische Track, der von hymnischen Keyboardsounds untermalt wird, entfaltet auch heute noch seine ganz eigene Faszination. Das liegt an der Melodie, aber auch an der sich im Verlauf steigernden Dynamik des Rhythmus, der hier recht organisch klingt. Mit dem Stück „A Wing Of A Prayer Reprise“ klang damals die erste Hälfte aus. Robert begann auf dem Original danach mit vier Stücken, die als zweiter Part angelget waren.  In der neuen Version schließt sich nun nahtlos das Stück „Blue Skies, Dark Clouds“ an. Das Stück passt sich mit seiner traumhaften Melodie sehr schön der Gesamtstimmung des Albums an. Wer den Sound von Code Indigo mag (hier war Robert auch lange Mitglied der Formation), der kommt hier auch voll auf seine Kosten.

Schön ist der neue nahtlose Übergang zu „Over Turquise Seas“, der im Original nicht vorhanden war, denn 1991 hatte Robert aus den neun Stücken quasi zwei Longtracks verschmolzen. In der Neuauflage wurden alle Stücke nahtlos miteinander verbunden.

Auch die anderen Stücke zeigen sich nahezu unverbraucht und zeitlos. Das liegt auch daran, das Robert es auf dem Album vermag hymnische Elemente und Sounds wie sie etwa Vangelis auch erzeugte, in die Stücke einzubauen.

Das Debütalbum des britischen Elektronikmusikers Robert Fox, „Asfafa“, gehört zweifellos in jede Elektroniksammlung. In der neuen Version bietet Robert einen rundum erneuerten Sound, der sich an den Originalen orientiert, aber wesentlich druckvoller und dynamischer aus den Boxen quillt. Für die Fans, die das Album schon ihr Eigen nennen hat Robert aber als Anreiz einen elfminütigen Bonustitel eingebaut, der sich sehr gut ins Gesamtbild fügt.

Stephan Schelle, September 2014

 
   

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