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     René van der Wouden - LuftRauM Der niederländische Elektronikmusiker René van der Wouden hat den Lockdown genutzt und in 2020 fünf Alben herausgebracht. Das Jahr 2021 ist noch jung, da legt er auch gleich schon wieder mit einem weiteren Album nach. Es heißt „LuftRauM“ und erscheint in digitaler Form auf Bandcamp. Wie der Titel und auch das Cover sowie die Namen der Stücke schon assoziieren, hat sich René dieses Mal mit dem Thema Luftfahrt beschäftigt. Vielleicht hat René ja einige Zeit am Flugsimulator verbracht.  | 
    
     
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	 Gestartet
    wird mit dem 9:58minütigen „Luftraumstruktur“. Rauschende Synthies
    empfangen den Hörer zu Beginn des Stückes. Dann kommen atmosphärische
    Sounds auf, die wie Luftströme wirken. Da rauscht und flirrt es durch den
    Raum. Es kristallisieren sich nach wenigen Momenten einige Flächen und
    Harmoniebögen heraus. Das wirkt alles sehr unwirklich und schimmernd, so
    als würden sich die Sonne und der Wind abwechselnd ihren Weg durch die
    Atmosphäre unseres Planeten bahnen. Nach etwas mehr als drei Minuten kommt
    dann ein Sequenzerrhythmus auf, der die Harmonien nun vorantreibt, so dass
    eine hypnotische Stimmung entsteht. Freunde Sequenzer orientierter Musik
    kommen hier voll auf ihre Kosten. Das
    14:18minütige „Flugsicht“ folgt als zweites. Ein perlender Synthiesound
    weist zunächst in dieses Stück, auf den dann herrlich flächige Sounds
    gelegt werden. Die ersten gut fünf Minuten schwebt man so förmlich dahin.
    Danach startet René erneut den Sequenzer um dem Track eine weitere
    musikalische Note zu verleihen. Jetzt ist man wieder voll im Sequenzer
    orientierten Elektroniksound des Niederländers angekommen. René versteht
    es auf diese Rhythmik sehr schöne harmonische Flächen zu setzen. Im
    letzten Drittel kommt dann noch eine passende Melodielinie auf, die dem Stück
    das Salz in der Suppe verpasst. „Wolkenabstände“
    bringt es dann auf 13:50 Minuten Spielzeit. Zunächst erklingen zirpende,
    flirrende Synthiesounds, die nach einigen Momenten rauschende Synthieklänge
    bekommen. Das wirkt zunächst recht experimentell. Nach nicht ganz zwei
    Minuten Spielzeit schälen sich dann aber ein Sequenzerrhythmus und
    Harmonielinien heraus, die für wohlige Stimmung sorgen. Das erzeugt
    teilweise Gänsehaut. Nach der Hälfte des Stückes wandelt sich das Bild
    und die Rhythmusstruktur wird komplett verändert. Sanfte, basslastige
    Rhythmusmuster und Flächen schweben nun durch den Raum, nach gut einer
    Minute von einem Rhythmus aus dem Drumcomputer gefolgt. Eine weitere Minute
    Später kommt dann eine Melodielinie in einem Mellotronsound auf, die das Stück
    noch mal auf eine weitere Ebene hebt. Das ist klasse gemacht. Den
    Abschluss bildet das mit 16:28 Minuten Spielzeit längste Stück des Albums
    mit dem Titel „Instrumentenflug“, das ebenfalls recht experimentell
    beginnt. Hier dauert es gut vier Minuten bis sich die ersten Harmoniebögen
    erheben ohne den experimentellen Charakter aufzuheben. Melodischer wird es
    dann nach etwas mehr als sechs Minuten mit rhythmischen Elementen und
    weiten, flächigen Harmoniebögen. Diese wirken auf mich allerdings nicht so
    homogen wie der Rest des Albums, so dass für mich der letzte Track der schwächste
    des Albums ist.  Mit
    „LuftRauM“ hat der Niederländer René van der Wouden ein Werk
    herausgebracht, das mit Ausnahme des letzten Stückes wieder herrliche
    Elektronikmusik bietet, das streckenweise sehr Seqeunzer orientiert ausfällt
    und stellenweise zu Gänsehaut-Feeling führt. Stephan Schelle, April 2021  | 
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