René Splinter - Frames Im letzten Jahr überzeugte der niederländische Elektroniker René Splinter mit seinem Album „Modern Ruins“ auf ganzer Länge. Das Album war das Beste, was Tangerine Dream nicht veröffentlichten. Sein neuestes Werk nennt sich „Frames“, und nach dem Vorgänger war die Erwartungshaltung entsprechend hoch. Das Erste, das auffällt, ist das Wendecover. Neben dem hier gezeigten kann man das vierseitige Booklet auch umklappen und erhält so ein Cover, das den Vinylveröffentlichungen der 60’er Jahre nachempfunden ist. Eine gelungene Aufmachung, wie ich finde. |
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René
verriet mir beim diesjährigen Electronic Circus, das er sich von einer
Bildreihe die „Transsylvania“ oder so ähnlich geheißen hat, zu dem
Track „The Road To Transylvania“ hat inspirieren lassen. Bei den Bildern
ging es, wie könnte es auch anders sein, um Graf Dracula. Los
geht es aber erst einmal mit „Celluloid Skyline“, dem eröffnenden Stück
der CD. Es beginnt mit Klangtupfern wie Tangerine Dreams Soundtrack zu
„The Sorcerer“ und entwickelt sich spätestens nach zwei Minuten, wenn
die Sequenzer ihre Arbeit aufnehmen, zu einem wunderbaren Stück im Stile
von Tangerine Dream. René macht förmlich da weiter, wo er ein Jahr zuvor
auf „Modern Ruins“ aufgehört hat. Eine sanfte Melodie bestimmt dieses
erste Stück, das von herrlichen Solostimmen durchzogen ist. Mit
Sounds einer Kirchenorgel beginnt dann „Strangers In The Land Of
Sunder“. Es dauert nicht ganz zwei Minuten bis sich dieser sakrale Part in
einen sehr rhythmischen Track wandelt. Auch hier lassen, wie auf dem
gesamten Album, Tangerine Dream grüßen. Wow, was haut René da wieder für
eine Melodie raus. Das geht sofort unter die Haut. Der Rhythmus stampft
dabei voran wie eine Dampflok. Mystisch
beginnt dagegen „Two Wanderers Above The Sea Of Fog“. Klangbilder,
die mich zunächst in eine große Höhle mit wabernden Nebelschwaden führen,
bestimmen das Bild. Regen scheint dagegen am Anfang von „The Road To
Transylvania“ zu prasseln. Dann folgt eine atmosphärisch dichte
Klangfolge und dann kommt wieder so eine unglaubliche Melodie zu Tage, die
an beste Tangerine Dream Zeiten erinnert. Da schraubt sich bei mir die Gänsehaut
hoch. Und in diesem Stile finden sich mit „Steropticon“ (klassisches
Piano trifft auf atmosphärische Klangmalereien), „Laterna Magica“
(herrlicher Titel mit teils flirrenden Sequenzern), „Frames“ (verträumte
Pianonummer) und „Instant Memory“ (sehr abwechslungsreicher Track)
weitere tolle Stücke auf dem Album. Stephan Schelle, Oktober 2014 |
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