Realtime – Swinging Amplitudes Thomas Bock aka Realtime lässt auf seinem neuen Album die Amplituden schwingen, denn sein aktuelles Werk, das 2016 bei SynGate als CDR auf den Markt gekommen ist, hat er „Swinging Amplitudes“ genannt. Wie gewohnt präsentiert er spacige Elektronikmusik, die auf dem neuen Album auch in Richtung „Berliner Schule“ weist. |
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An
zweite Stelle hat Thomas das zwölfminütige Titelstück gesetzt. Dieses
beginnt mit hin- und herwabernden Synthieklängen, denen ein basslastiger
Grundsound und zischenden Rhythmen beigemischt werden. In diesem Stück habe
ich das Gefühl mich im Raumanzug langsam durch die Weiten das All zu
bewegen. Mit
unterkühlten Klangfarben beginnt dann das fast zwölfminütige „Plutronic
Pt 1 & 2“. Nach etwa zwei Minuten schälen sich ein Rhythmus und einig
Harmonien aus dem Hintergrund heraus, die aber verhalten bleiben. Das wirkt
sehr mystisch. Nach etwas mehr als fünf Minuten ändert sich dann das Bild
und hellere Klänge bestimmen nun das Bild. Jetzt schweben Flächen aus den
Boxen und erneut macht sich eine Weltraumszenerie vor meinem inneren Auge
breit. Im letzten Drittel wird erneut ein Stimmungswechsel eingeleitet, der
andere Klangfarben aufweist, aber immer noch diese schwebenden Flächen enthält.
Dann spendiert Thomas ihnen einen sanften Rhythmus, was diesen Teil zu einem
fesselnden Part macht. Schwirrende
und pfeifende Synthies bestimmen zunächst das Bild von „Psychedelic
Emotions“. Thomas ist bei diesem Track eine Kollaboration mit Wolfgang
Barkowski aka Alien Nature eingegangen. Über gut 14 Minuten bauen die
beiden einen spannenden, an die „Berliner Schule“ erinnernden Track auf,
der ebenfalls recht spacelastig daherkommt. Durch die leichten Sequenzen und
wabernden Synthies baut sich eine herrliche Atmosphäre auf, die sich nach
etwas mehr als zwei Minuten mit einem Rhythmus und eingehenden Harmonien
paart. Stoisch aber immer hypnotisch führen die beiden diesen Track fort
und bauen immer wieder einige Soli ein. Das
schwebende, leicht düstere „Vento Solare“ mit fast neun Minuten
Spielzeit und das sechsminütige, herrlich beschwingte „Trigga Me (brave
ol’ sequence)“ beschließen dann das Album. Auch
auf dem neuesten Output bietet Thomas Bock aka Realtime wieder herrliche
Spacemusik, die er mit einer Portion „Berliner Schule“ vermengt. Wer
seine bisherigen Alben mag, der kommt auch auf „Swinging Amplitudes“
voll auf seine Kosten. Stephan Schelle, März 2017 |
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