Pete Namlook – XXV - Permutations
 

Pete Namlook – XXV - Permutations
FAX Records (2010)
(7 Stücke, 59:06 Minuten Spielzeit)

Pete Namlook ist wahrlich ein umtriebiger Musiker, legt er doch mit „Permutations“ bereits sein drittes Soloalbum in 2010 vor und das Jahr ist noch nicht einmal beendet. Wie üblich veröffentlicht er es als DoppelCD, der neben der normalen CD auch noch eine DVD mit der Musik im DTS 5.1-Format beigefügt ist. Limitiert ist dieses neue Werk auf insgesamt 300 Exemplare. Sieben Instrumentaltracks, die mit „Permutation I“ bis „Permutation VII“ betitelt sind, finden sich auf dem bzw. den Silberling(en).

 


„Permutation I“ beginnt gleich mit perlenden Synthieklängen und einer synthetischen Rhythmusstruktur, deren Töne von einer zur anderen Box wandern. Dann folgen Harmonielinien zu denen sich auch einige Xylophon-Klänge mischen, die auf mich betörend wirken. Zwar sind es keine Melodien, die aus den Boxen klingen, doch haben die Klänge eine harmonische Struktur die auf mein Unterbewusstsein wirkt. Diese Stimmung zieht Pete über sechs Minuten durch.

Wie ein Flug durch einen sonnendurchfluteten, mit weißen Wolken durchzogenen blauen Himmel wirkt „Permutation II“ auf mich. Dieser Track bringt es auf mehr als elf Minuten und lässt meine Gedanken förmlich schweben. Auch hier sind es herrliche Harmoniebögen, die so luftig aus den Boxen schweben, das man geneigt ist die Augen zu verschließen um zu träumen.

„Permutation III“ hat eine gewisse ethnische Ader, denn neben einer monotonen Grundfläche kommen Klänge, die sich nach asiatischen Sounds (im Entferntesten an Gamelan-Musik erinnernd) anhören, aus den Boxen. Dazu kombiniert Pete noch einen hypnotischen Beat, der dem Track die nötige Spannung verleiht. Dem folgt ein recht lockeres und luftiges, für meinen Geschmack schon etwas belangloses „Permutation IV“. Hier wird eine Tonfolge recht lang gestreckt wiederholt, was auf mich etwas ermüdend wirkt.

Auch „Permutation V“ ist recht leichtfüßig, hat aber entgegen „Permutation IV“ schon fast eine Melodie zu bieten. Als Ergänzung werden noch einige basslastige sowie weitere Synthietöne untergehoben, die einem akzentuierten Rhythmus gleichkommen. Das hat was Spannendes und klingt zugleich recht simpel, so wie bei früheren Videospielen. Dieser Part hat aber einen ganz besonderen Charme.

Fast schon ein Bossa Nova ähnlicher, stampfender Rhythmus stellt das Grundgerüst von „Permutation VI“ dar. Dann kommen elektronische Pianosounds hinzu, die sehr melodisch klingen und mit reichlich Synthieklängen verziert sind. Die Melodielinie könnte auch aus den 80’er Jahren stammen und hört auf irgendeine Art und Weise in meinen Ohren vertraut an, ohne das ich sie zuordnen kann. Mit „Permutation VII“ beschließt Pete das Album wieder recht atmosphärisch, fast schon bedrohlich. Hier kommen auch wieder Xylophonsounds, ähnlich denen, die Spyra nutzt, zum Einsatz. Allerdings hat Namlook einen wesentlich ambienteren Ansatz als Spyra. Bei diesem Sound hab ich das Gefühl, als ob ich in einem Raumschiff auf ein schwarzes Loch zusteuere.

Die Musik von Pete Namlook ist nicht immer einfach zu konsumieren, doch hat er mit „Permutations“ ein Album vorgelegt, das über weite Strecken recht eingängig ist und schöne Harmonien aufweist. Aber er versteht es auch in den einzelnen Parts die unterschiedlichsten Stimmungen zu erzeugen, was dem Album die Spannung verleiht.

Stephan Schelle, Oktober 2010

 
   

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