Otarion – Constellations And The Red Thread Seit 2013 hat der Elektronikmusiker Rainer Klein, der seit Mitte der 90’er Jahre seine Musik unter dem Namen Otarion veröffentlicht, beim deutschen Label MellowJet Records eine neue Heimat gefunden. Im Mai 2016 kam sein bisher viertes Album bei diesem Label heraus. Es trägt den Titel „Constellations And The Red Thread“. Wie immer ist auch das Cover dieser CD äußerst ansprechend gestaltet. |
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Wie
schon auf dem letztjährigen Vorgängeralbum „Monument“ so hat er auch
auf dem neuen Album wieder unterschiedliche Stilrichtungen in seine Stücke
eingebaut, so dass es schwer fällt seine Musik in eine Schublade zu
stecken. Ein Qualitätsmerkmal, wie ich finde. Damit geht er seinen
bisherigen Weg konsequent weiter. Die
acht Stücke mit Laufzeiten zwischen 5:45 und 12:06 Minuten bieten typische
elektronische Musik, die mit Naturtupfern und im späteren Verlauf auch
rockigen Elementen, die unter anderem auch durch die E-Gitarre hervorgerufen
wird, durchzogen werden. Im
eröffnenden „Look Up Your Eyes“ werden düstere Sounds, die nach einem
Gewitter klingen mit einer Pianomelodie und weitere Synthieeinschübe ergänzt.
Damit beginnt das Album höchst spannend und man sitzt erwartungsvoll vor
den Boxen. Nach nicht ganz anderthalb Minuten kommt noch mehr Struktur in
den siebenminütigen Track und auch ein Schlagzeug (das hier mehr nach Rock
als Elektronik klingt) sorgt für neue Impulse. Otarion entwickelt das Stück
immer weiter. Schon hier sind leicht rockige Züge zu erkennen, wenn man das
Album laut oder mit Kopfhörer genießt. Das geht in Richtung atmosphärischer
Artrock. Soundtrack
artig wie bei John Carpenter startet er dann in den nächsten Track
„Follow The Thread“. Nach fast zwei Minuten kommen dann auch hier
rockige Rhythmen auf, was vor allem durch den organisch wirkenden
Schlagzeugsound hervorgerufen wird. Wie in der Rockmusik hat er auch hier
Strukturwechsel eingebaut. Wabernde
Orgelklänge sind zu Beginn des 10:22minütigen „The Constellation“ zu hören.
Dann setzt ein unwiderstehlicher Rhythmus ein auf den er dann eine Harmonie
legt. Langsam zieht Otarion dann an der Rhythmusschraube und es entwickelt
sich ein herrlicher Track mit Chören, Tranceatmosphäre und monumentalen
Passagen. Sehr elektronisch zeigt sich auch „Reverberation“, das
zwischen traditioneller Elektronik, Trance, Club (hier nähert sich Otarion
in einigen Passagen streckenweise Moonbooter und Schiller an) und Rock
pendelt. In „Break Out“ zieht Otarion dann die Beats noch mal an und lässt
das Stück in einer tanzbaren Form erstrahlen. In der zweiten Hälfte kommen
noch Klangfarben hinzu die sehr rockig wirken. Das ist klasse gemacht. Und
so geht es dann auch in den nächsten Stücken weiter, wobei er im fast
elfminütigen „Flames“ streckenweise richtig losrockt. In dem Stück
werden Elektronik und Rockmusik, die beide ihren Platz in diesem Longtrack
finden, deutlich spürbar. Otarion
aka Rainer Klein hat mit „Constellations And The Read Thread“ wieder ein
hochklassiges Album eingespielt. Das ist monumentale Elektronikmusik mit
atmosphärischem Artrockeinschlag. Damit gehört auch er zu den Musikern,
die die Grenzen der Musik überschreiten bzw. sie miteinander verbinden.
Sehr empfehlenswert. Stephan Schelle, Mai 2016 |
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