Mike
Oldfield – Light + Shade Mittlerweile drei Jahre sind vergangen, seit Mike sein letztes Studioalbum „Tr3s Lunas“ veröffentlichte. Nun glänzt er gleich mit einer neuen DoppelCD mit dem Titel „Light + Shade“. Dieser Titel wirft natürlich sofort die Frage nach Licht und Schatten des Werkes auf. Vor dem Hören der Scheibe fällt auf, dass sie mit 82:20 Minuten für eine DoppelCD recht kurz geraten ist. Aber kommen wir zur Musik. Den Chillout-Weg, den Mike
auf „Tr3s Luna“ begonnen hat, führt er auf dem neuen Album fort. Während CD 1
„Light“ betitelt mit sanften Pianopassagen und der typischen Oldfield-Gitarre eher ruhige und chillige Töne anschlägt, bietet CD 2 „Shades“
teils tranceartige Stücke die einige Fans der ersten Alben irritieren
dürfte. |
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Herrliche Pianonummern wie „Blackbird“ und „Rocky“ oder die an seine klassischen Werke erinnernden „First Steps“ und „Our Father“ sowie das melodische „Sunset“ gehören zu den Highlights der ersten Scheibe. „The Gate“ mit seinem Flair einer Übungsnummer und die Dance Trance-Nummer „Romance“, eine spanische Romanze, die schon in den 70’ern von Ricky King auf der Gitarre als „La Rêve“ in die Charts gebracht wurde, schrecken aufgrund ihrer Banalität bzw. weichgespülten Sounds ein wenig ab. Dann finden sich aber auf CD 2 solche Perlen wie „Ringscape“, das mit Hammonfsounds der frühen 70’er á la Jon Lord bzw. Procul Harum aufwartet und mit den typischen Oldfield-Sounds versehen ist. Auch der mit Christopher von Deylen aka Schiller produzierte Song „Nightshade“ ist ein echter Ohrenschmaus, auch wenn hier Mike erst in der letzten Minute seinen Stil entwickelt. Auch das mit arienhaftem Gesang und straighter Gitarre unterlegte „Resolution“, das futuristisch anmutende „Surfing“ sowie das hymnische, aber an die letzten Enigma-Produktionen erinnernde „Tears Of An Angel“ faszinieren auf der ganzen Linie. Mit „Slipstream“ und seinem Robert Miles-Piano auf „Quicksilver“ sind Trancenummern, die gefallen, aber so nicht auf einem Oldfield-Album zu erwarten waren. Mein Fazit: Es gibt mehr Licht als Schatten auf diesem Album. Stephan Schelle, September 2005 |
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