Off
The Sky – Gently Down The Stream Hinter dem Pseudonym Off The Sky verbirgt sich der aus dem kalifornischen US-Bundesstaat stammende Jason Corder. Wenn man seine Musik hört, glaubt man kaum, dass Jason von seinem Wohnzimmer direkt auf einen Palmenbestückten Strand aufs offene Meer sehen kann. Jasons Musik ist nämlich nicht locker-flockig zum Abhängen an den Stränden Santa Barbaras, vielmehr hat er sich dem Dark Ambient verschrieben. „Gently Down The Stream“
stellt Jasons Erstling dar, denn bisher hatte er einige Stücke nur im
Internet zum Download eingestellt, bis dann das niederländische Label
Databloem, das sich auf diese Musikrichtung spezialisiert hat, auf ihn
aufmerksam wurde. Das volle Dutzend Tracks, deren Laufzeiten zwischen 2:05
und 8:06 Minuten liegen, ist für „normale Ohren“ nicht ganz einfach zu
konsumieren.
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Gleich zu Beginn der CD meint man, der CD-Player oder die CD sei defekt, denn da produziert Jason diesen wummernden Klang, der einen Glauben macht, die CD würde springen. Aber mit den darauf folgenden Klängen wird klar, dass dies so gewollt ist. Jason erzeugt mit seiner Musik Stimmungen, die durch ruhige Rhythmen unterlegt sind. Irgendwie wirken diese Sounds auf mich aber melancholisch. Es entsteht eine seltsame Stimmung in mir, die ich kaum beschreiben kann. Man kann zu der Musik - wie bei Ambient üblich - die Gedanken fliegen lassen. Das eigene „Ich“ kommt dabei in einen eigenartigen Zustand der Ruhe. Melodien finden sich in den Stücken nur ansatzweise, vielmehr entstehen durch die Verwendung von unterschiedlichsten Sounds surreale Bilder im Kopf. Wer Jasons Auftritt in Huizen Anfang April 2005 gesehen hat, der wird - wie ich - die Hintergrundfilme, die er während seines Auftritts abspielen ließ, vor seinem geistigen Auge sehen. In einigen Stücken lässt er es auch ganz schön knistern. Das hört sich an, als wenn man eine Vinylplatte, die sich schon durch hundertfaches abspielen abgenutzt hat, auf dem Plattenteller rotieren lassen würde. „Gently Down The Stream“ ist eine CD, die durch ihre Sounds aus dem Wust der Neuveröffentlichungen heraussticht. Stephan Schelle, April 2005 |
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