New Gold Dream – The Message
 

New Gold Dream – The Message
NGD Music (2014)

(
12 Stücke, 56:34 Minuten Spielzeit)

New Gold Dream hieß das Album, mit dem die britische Band The Simple Minds ihren weltweiten Durchbruch erzielte. New Gold Dream nennt sich auch ein neues musikalisches Projekt des deutschen Ulrich Frehse aus Höxter. Der Name macht schon mal neugierig. „Wird es sich um Musik im Stile der britischen Pop-Rockband handeln?“, war mein erster Gedanke. Doch ein Blick in den beiliegenden Flyer offeriert, dass es hier um Elektronikmusik geht.

 

 


Inspiriert wurde Ulrich, wie er dort aufführt, durch Legenden der elektronischen Musik wie Kraftwerk, Tangerine Dream und Jean Michel Jarre, aber auch von innovativen Komponisten wie Hans Zimmer, der für zahlreiche Soundtracks verantwortlich zeichnet. Daneben interessiert sich Ulrich auch für die Erstellung von einzigartigen Soundlandschaften.

Das erste musikalische Dokument von New Gold Dream ist das Album „The Message“, das ab Sommer 2014 als CD, aber auch als Download bei bekannten Portalen wie ITunes erhältlich ist. Mir liegt die CD vor, die im Digipack mit zwölfseitigem Booklet erschien.

Ulrich schreibt in seinem Begleit-Flyer: „Das Gesamtkonzept von „The Message“ erscheint wie eine klangliche Reise. Eingängige Melodien, brillante Sounds und ausdrucksstarke Rhythmen werden mit epischen Musikelementen kombiniert. Dabei wird stets auf Emotion und Stimmung geachtet. Der glasklare und druckvolle Mix komplettiert das Erlebnis.“

Und Joerg Strawe (CUE-Records), der die CD in sein Sortiment aufgenommen hat, empfiehlt das Album und urteilt: „Das Debüt von New Gold Dream ist ein echter Hammer. Jedes Stück ist perfekt arrangiert. Die Stücke bleiben nach dem ersten Hören schon im Ohr und haben den Wiedererkennungswert.“

Den Eindruck von Joerg Strawe kann ich schon nach dem ersten Hördurchgang vorbehaltlos unterstreichen. Schon vom ersten Klang an zeigt sich die glasklare und transparente Produktion, die keine Wünsche offen lässt. Mit dem vierminütigen Opener „Into The Light“ legt Ulrich kraftvoll los. Hier zeigt sich bereits die Kombination aus traditioneller Elektronik, die verschiedene Stilarten in sich vereint, und Soundtrack artige Kompositionen sowie hymnische Melodien und Sounds. Das geht sofort ins Ohr und fesselt den Hörer.

Sanft ziehen Synthieschwaden zu Beginn des nächsten Stückes „State Of Excitement“ auf. Dann kommen nach gut einer Minute Sounds und Rhythmen auf, die an Künstler der Marke Jean Michel Jarre erinnern. Und doch zeigt New Gold Dream seine ganz eigene Handschrift. Das liegt vor allem auch wieder an der Kombination mit Soundtrack artigen Kompositionen im Stile von Hans Zimmer & Co. Auch vermag es Ulrich wunderbare Melodien zu komponieren, in die man sich haltlos fallen lassen kann. Hier ist aus meiner Sicht ein neuer Stern am Elektronikhimmel aufgegangen.

Selbst in nur knapp über zwei Minuten vermag es Ulrich eine hymnische Melodie zu verpacken, bei der man nur so ins Träumen kommt. Den Beweis liefert er im Stück „The Forecast“, das mich an Soundtracks wie „Rainman“ oder „Black Rain“ erinnert. Am Ende dieses Stückes lässt er dann den Sequenzer seine Arbeit verrichten und sorgt so für einen nahtlosen Übergang ins nächste Stück „Cloud Gate“, das nur so vor Spielfreude sprüht. Hier hat Ulrich eine herrliche Melodie mit knackigen Rhythmen versehen, was zur Gänsehaut führt. Aber damit nicht genug, kommt schon im folgenden Stück „Airwave“ die nächste Gänsehaut, denn auch diesem Stück hat er eine unwiderstehliche Melodie verpasst. Und so geht es kontinuierlich weiter, denn ein Highlight folgt dem Nächsten. So könnten beispielsweise „City Of Light“ und „Gardens Of Wonder“ auch gut Platz auf einem Schiller-Album finden.

„Desert Dreams“ erinnert mich von seiner Melodieführung und Rhythmik an das Album „Voyage To Venus“ von Michael Shipway. Und genau wie bei dem genannten Album vermag es New Gold Dream auf „The Message“ mich für sich voll und ganz zu vereinnahmen.

Das Ulrich Frehse alias New Gold Dream etwas musikalisch zu sagen hat und sich dabei bestens ausdrücken kann, das beweist sein Debütalbum „The Message“. Das Debüt ist ein grandioses Werk geworden in dem traditionelle Elektronikmusik mit Soundtrack artigen Kompositionen kombiniert wird und dies in perfekter Art und Weise produktionstechnisch umgesetzt wurde. Mit dieser CD hat Ulrich ein Ausrufezeichen gesetzt, dass ihn zum heißesten Kandidaten bei der Schallwelle-Preisverleihung in den Rubriken „Bester Newcomer“ und „Bester Album national“ werden lässt. Wer auf melodische Elektronikmusik steht, für den ist dieses Album ein Muss.

Stephan Schelle, September 2014

 
   

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