Mythos - Berliner Schule Sequencing Der Berliner Musiker Stephan Kaske steckt hinter dem Pseudonym Mythos. Was 1969 als Band begann, wurde 1980 dann als Elektronikmusikprojekt von Stephan Kaske weitergeführt. In den Jahren hat er einen ganz eigenen Stil entwickelt, den er sowohl als Mythos wie auch als M.A.S.S. präsentiert. Vier Jahre sind seit dem letzten Mythos-Album „ Jules Verne - Around The World In 80 Minutes“ vergangen. Am 30.10.2020 ist sein neustes Album mit dem Titel „Berliner Schule Sequencing“ herausgekommen. |
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neue Stücke hat er auf die rappelvolle CD gepackt. Mit knapp über 80
Minuten Spielzeit ist sie damit bis zum Ende ausgereizt. Die Laufzeiten der
Stücke bewegen sich zwischen 3:18 und 8:09 Minuten. Die CD erscheint in
einem vierseitigen Papersleeve. Stephan
Kaske hat auf seinem neuen Album vor allem Klanglandschaften erschaffen, die
zwar harmonisch klingen, aber doch kaum Melodien aufweisen. Einiges davon
wirkt auch wie musikalische Skizzen, wie zum Beispiel das Stück „Fire Up
Your Engine“. Die Stücke sind allerdings durch den Einsatz des Sequenzers
sehr rhythmisch ausgefallen. Mit
dem Opener „Rationality And Passion“ legt Kaske dann zunächst mit Flächen
und schönen Sequenzerrhythmen los, die im Verlauf variiert werden. Das
zeigt sich im typischen Stil der „Berliner Schule“. Die Sounds zu Beginn
von „Filter Force“ erinnern zunächst an die Düsseldorfer Kraftwerk.
Doch sobald der Sequenzer einsetzt klingt es schon wieder sehr eigenständig.
Der Track hat einen leichten Ansatz einer Melodie. „Alien
Conversation“ ist druckvoller, was durch leichte
Industrial-Sounds/-Rhythmen hervorgerufen wird. Leicht quackende
Synthiesounds machen diesen Track höchst interessant und außergewöhnlich.
Sphärisch wirkt dagegen „In Striking Distance“, das durch wabernde
Sounds ein gewisses Weltraumfeeling verströmt. Hier erzeugt Kaske mehr
Stimmungsbilder, als Harmonien zu erstellen. „Fire Up Your Engine“ wirkt
dann auf mich eher Skizzenhaft, so als würde noch etwas fehlen. „Rising
Earth Above The Lunar Horizion“ führt wieder eingängige Harmonien
zusammen, die bei mir Assoziationen einer Weltraumszenerie hervorrufen.
Harmonisch mit leichten Melodieansätzen geht es dann in „The Flow, The
Proud“ zu. Ein sehr schöner Track. „Game On!“ mit seinen sich ständig
wiederholenden Passagen, die nur akzentuiert variiert werden, fehlt für
mich wieder der letzte Kick. „Iron
And Steel“ stellt dann wieder einen Track für Sequenzer-Freunde dar. Auf-
und abwabernde Klänge sind hier auf den Sequenzerrhythmen gelegt. Dies sind
einige Beispiele für die randvolle CD. Stephan
Kaske hat mit seinem Elektronikprojekt Mythos nach vier Jahren ein neues
Album mit dem Titel „Berliner Schule Sequencing“ auf dem bekannten
Pilz-Label veröffentlicht. Auf diesem zeichnet er vornehmlich
Klanglandschaften und Sequenzerläufe die meist harmonisch sind, bei denen
aber keine Melodien aufkommen. Typisch für Mythos wurden dabei wieder ungewöhnliche
Klänge benutzt, die die Musik unverwechselbar machen. Stephan Schelle, November 2020 |
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