Mystical Light – Full Moon Rising Yog Sothoth alias Michael Wilkes und André Willms aka Astral Cookies firmieren seit dem Jahr 2013 als Mystical Light. Nach ihrem Debüt „Beyond The Horizon“ kommt im Januar 2015 das zweite Album dieses Duos unter dem Titel „Full Moon Rising“ heraus. Der neueste Silberling ist wieder mit Musik bis zum Rand gefüllt. Wie schon auf dem Vorgänger haben die beiden elektronische Musik mit Referenzen zur „Berliner Schule“ eingespielt. |
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Das
fast siebenminütige „Adrift“ leitet ins Album ein. Für meinen
Geschmack haben sie hier einen recht uninspirierten Track an den Anfang
gestellt. Der Sound schwebt dahin, während der Sequnzer sanft und ruhig im
Hintergrund seine Arbeit verrichtet. Das Ganze geht in Richtung Klaus
Schulze, ohne aber dessen Klasse zu erreichen. Es sei schon mal
vorweggenommen, dass dies der schwächste Track des Albums ist, von dem man
sich nicht irritieren lassen sollte, denn die beiden starten danach richtig
durch. Schon
beim zweiten Stück, „Signs Of Life“ hat man das Gefühl, als hätte
jemand einem die Ohrstöpsel aus den Ohren gezogen, denn nun herrschen
herrliche Melodielinien mit angenehmem Rhythmus vor. Das mag zwar recht
sacht klingen, mir gefällt das allerdings, da dieses Stück als Kontrast zu
dem Opener gesehen werden kann. So kann es gerne weitergehen. Mystisch,
mit akzentuierten Rhythmusmustern zeigt sich dann „Quantum Leap“. Die
beiden schaffen es hier eine eigenartige, spannungsgeladene Stimmung zu
erzeugen, ohne die Leichtigkeit von „Signs Of Life“ zu vernachlässigen.
Gitarrenmotive sorgen in diesem Stück für weitere Akzente. Und zum Ende
hin wird der Track immer melodischer. Nach
einem recht symphonischen Beginn zeigt sich „Stranded“ von seiner
rhythmisch/melodischen Seite. Dem setzten die beiden dann eine sanfte, eingängige
Pianomelodie auf. Im weiteren Verlauf ziehen sie dann auch den Rhythmustakt
noch stärker an, was dem Titel Kraft verleiht. Dem folgt das sanft dahin
trabende „Fly Me To The Moon“, bei dem ich mir auch gut einen Ritt durch
die Wüste vorstellen könnte, was vor allem durch den Rhythmus
hervorgerufen wird, der aber während des Tracks an Dynamik gewinnt. Die
beiden klingen hier frisch und unverbraucht und man kann sie nicht in eine
Schublade stecken. So machen die beiden auf dem Album, das bis auf den
Opener durchweg gelungen ist, weiter. In „Pulse“ kommen Rhythmen auf,
die mich irgendwie an Alan Parsons „Lucifer“ erinnern. Und doch hat das
Stück nicht wirklich etwas mit dem Alan Parsons Project gemein. Mit
„Gravitational Vortex“ lassen sie die Synthies tanzen. Dieses Stück ist
wirklich zum Tanzen geeignet und verbreitet unglaublich gute Laune. Mit
„Full Moon Rising“ haben die beiden Elektroniker Michael Wilkes und André
Willms aka Mystical Light ein gutes Zweitwerk hingelegt. Auch wenn sie
verschiedene stilistische Formen der Elektronikmusik auf dem Album vereinen,
kann man sie dennoch nicht in eine Schublade stecken. Und das ist auf jeden
Fall schon mal ein Prädikat. Eine CD, die ich empfehlen kann. Stephan Schelle, März 2015 |
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