Mystical Light – Beyond The Horizon
 

Mystical Light – Beyond The Horizon
Eigenvertrieb (2013)
(11 Stücke, 78:31 Minuten Spielzeit)

Yog Sothoth alias Michael Wilkes hatte bei der 2011’er Schallwelle-Preisverleihung den ersten Platz in der Kategorie „Newcomer des Jahres“ belegt. Zwei CDRs hat er bisher auf den Markt gebracht, jetzt erscheint im Sommer 2013 ein weiteres Album, das er zusammen mit André Willms, der bisher unter dem Pseudonym Astral Cookies in Erscheinung getreten ist, eingespielt hat. Die beiden haben sich den Projektnamen Mystical Light gegeben.

 


Mystical Light, also die Kombination der beiden aus dem Kölner Raum stammenden Musiker, wurde bereits 1991 gegründet, war aber lange Zeit unterbrochen und ist im Jahr 2012 wieder belebt worden. Als Ergebnis liegt nun die CD „Beyond The Horizon“ vor. Elf Stücke haben die beiden auf den Silberling gebannt, deren Laufzeiten zwischen 4:49 und 9:03 Minuten liegen.

auf der Rückseite dies vierseitigen Booklets haben die beiden folgenden Spruch angebracht: „Deep in the night there’s a mystical light ... Beyond the horizon it’s shining bright ...“. Gespannt warf ich die CD in den Player um zu schauen, wie groß das musikalische Licht von Mystical Light denn nun scheinen wird.

Gestartet wird mit „The Awakening“. Das Erwachen fällt allerdings sehr „Berliner Schule“-lastig aus, denn die Sounds und Sequenzerrhythmen haben eine sehr große Ähnlichkeit zu denen von Klaus Schulze. Das zeigt schon mal, aus welcher Richtung das Licht scheint. Den Sequenzen spendieren die beiden dann noch einen stampfenden Beat und setzten herrliche Flächen darauf. Dann kommt auch noch der Drumcomputer zu seinem Recht und der Track bekommt jetzt auch noch E-Gitarren. Aus der anfänglichen Schulze-Nummer wird nun ein treibender und fast tanzbarer Track, der schnell mitreißt. Dem schließt sich dann ein sehr getragenes, hymnisches und ruhiges Stück mit dem Titel „Coko’s Theme“ an. Sanft ziehen die Synthieschwaden durch den Raum und sorgen so für eine schwebende Stimmung.

„Sequencing The Elements“ wird seinem Namen gerecht, denn hier regieren die Sequenzerrhythmen. Dazu gibt es wieder Rhythmik aus dem Drumcomputer, flirrende Synthiesounds und herrliche Flächen, deren Harmoniebögen für eine wohlige Atmosphäre sorgen. Die Melodie, die nach gut anderthalb Minuten einsetzt, passt sich der Grundstimmung hervorragend an. Zum Ende entlädt sich der Track dann in Synthiechören, die dann aber abrupt ausgefadet werden. Darauf folgt dann wieder ein ruhiger Track mit dem Titel „Quantum Lounge“. Allerdings haben die beiden dem Stück einen hintergründigen Rhythmus verliehen, der nach gut anderthalb Minuten in den Vordergrund drängt, ohne das die Sanftheit des Stückes unterbrochen wird. Das ist sehr schön gemacht.

Weitere Stücke der CD sind das mystische, faszinierende, mit ethnischen Rhythmen versehene „Secrets Of Taklamakan“, das spacig/schwebende „Aurora Borealis“, das mit Vogelgezwitscher und wie eine morgendliche Idylle wirkende „Eternal Peace“, das sich langsam steigert und durch den Schlagzeugrhythmus rockartige Züge aufweist, das verspielt/hymnisch/sakral beginnende und später druckvoll/rhythmische „Return To Skye“, das wie ein Trip durchs All wirkende „Between Galaxies“ mit seinen herrlichen Harmonien und den treibenden Beats, das rhythmisch/treibende „The Clava Cairns“, das von Sekunde zu Sekunde an Druck gewinnt und den Hörer fesselt sowie das abschließende „Hymn“, das wie ein sanftes, hymnisches „Outro“ aus dem Album herausgeleitet.

Schön, das sich so manche Freundschaften, die zwischenzeitlich eine Unterbrechung hinnehmen mussten, wieder finden und dann auch noch solch ein Produkt zum Ergebnis haben. „Beyond The Horizon“ ist eine gelungene Kollaboration zweier Musiker, die den Freunden der elektronischen Musik wohlschmecken wird.

Stephan Schelle, August 2013

 
   

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