MTA Lab – In Luv
 

MTA Lab – In Luv
SynGate Records (2017)

(
7 Stücke, 79:41 Minuten Spielzeit)

Thomas Meier hat neben seinem Soloprojekt TM Solver noch zusammen mit Marcel Margis und Andre Danker das Bandprojekt MAT Lab am Start. Entstanden ist dieses Projekt bei gemeinsamen Konzertbesuchen anderer Elektronik-Acts. „In Luv“ ist nach dem 2016 erschienenen „Synthetica“ ihr zweites Album, das bereits im Jahr 2017 bei SynGate Records erscheinen ist. Das Wort Luv steht im geologischen Sinn auch für Gezeitenstrom. In diesem elektronischen Gezeitenstrom werden sich die drei Protagonisten wohl befunden haben, als sie ihre Aufnahme für das Album angingen.

 

 


Sieben Stücke mit Laufzeiten zwischen 7:23 und 15:03 Minuten sind es geworden, die Platz auf der CDR „In Luv“ gefunden haben und nahtlos ineinander übergehen. Allerdings stehen die einzelnen Stücke klar für sich selbst. Während Marcel und Thomas an Synthesizern agieren, greift Andre bei einigen Stücken zusätzlich zur E-Gitarre.

Den Anfang macht das 14:52minütige Titelstück. Sanfte Flächen eröffnen diesen Track. Nach wenigen Momenten gesellen sich sakrale Klänge hinzu, die zunächst gesungen klingen, sich aber schnell als synthetisch erzeugt entlarven. Nach einigen Momenten kommen dann ein Sequenzerrhythmus sowie einige elektronische Effekte auf und das Stück nimmt langsam Fahrt auf. Eine Melodielinie sorgt dann für geordnete Bahnen und führt das Ganze in hypnotische Gefilde. Die drei schwimmen unaufhaltsam in einem energetischen Klangstrom, der den Hörer an den Boxen fesselt.

Nicht minder hypnotisch zeigt sich der nächste Longtrack „Timeless 2.0“. Hier gehen sie etwas rhythmischer zur Sache. Der Schlagzeugrhythmus geht gut ab und das Stück hätte, wenn er noch ein bisschen organischer und dynamischer klingen würde, sicherlich auch auf einem Album von MorPheuSz & Co. Platz gefunden.

„Synergy“ bietet eine herrliche Kombination aus Rhythmus, wunderbaren Harmonien und Melodien. „Analogus“ zeigt sich zwar rhythmisch, aber doch sehr getragen und ruhig. Das Stück hat eine magische Ausstrahlung, während in „SynthFctry“ an einigen Stellen fast schon eine kleine Prise Elektropop durchscheint und durch eine sehr schöne Harmonie und Instrumentierung glänzt. „Industrial Pulse“ ist dann so ein Track, bei dem man sofort mitwippt. Klasse aufgebaut und durch die perlenden, tropfenartigen Klänge sowie die Hauptmelodie schnell ins Ohr gehend. Mit dem Longtrack „Seqeunz Isolation“ endet dann das Album.

MTA Lab machen mit ihrer guten Mischung aus ungewöhnlichen Sounds und anziehenden Rhythmen dort weiter, wo sie auf ihrem Debütalbum „Synthetica“ aufgehört haben. Das ist faszinierend und hypnotisch zugleich. Ein faszinierender Sound, den die Drei da auf Grundlage der „Berliner Schule“ wieder entwickelt und eingespielt haben.

Stephan Schelle, März 2018

 
   

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