MTA Lab - Autumn MTA Lab ist ein Elektronikmusikprojekt das aus den drei Freunden Marcel Margis (Synthesizer, Seqeunzer, Drumcomputer), Thomas Meier, der auch als TM Solver seine Solomusik veröffentlicht (Synthesizer, Sequenzer, Drumcomputer, E-Bass, Stimme und Programmierung) und Andre Danker (Synthesizer, Gitarre) besteht. Die Drei haben die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen dem Wort Lab vorangestellt. |
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Bei
einigen der Stücke haben sich die Drei von der Musik der „Berliner
Schule“ wie von Klaus Schulze und Tangerine Dream inspirieren lassen. Eins
der sieben Stücke ist lediglich 3:47 Minuten lang, bei den restlichen
handelt es sich um Longtracks jenseits der Neun-Minuten-Marke. Gestartet
wird mit dem 10:29minütigen „Ride Movie“. Flächen und
Sequenzerrhythmen gehen gleich zu Beginn eine wohlige Liaison ein. Harmonien
und versprengte E-Drum-Kleckse werden dieser sehr schönen Atmosphäre
hinzugefügt. Schnell ist man im Umfeld der „Berliner Schule“ angekommen
und die Musik schmiegt sich, trotz einer fehlenden Melodie, schnell den Gehörgängen
an. Wie ein sanfter Schwaden wehen so die elektronischen Gebilde durch den
Raum. Nahtlos
schließt sich dann das Titelgebende Stück an. Sanft beginnt es, führt die
beruhigende Atmosphäre des Openers fort. In dieses Stück werden aber
einige Gitarrenlicks eingebaut, die akzentuiert eingewoben werden, während
ein sanfter Sequenzerrhythmus dem Track seinen Herzschlag verleiht. Nach
13:27 Minuten Spielzeit endet dieser sanfte Trip. „Stair
Tower“ eröffnet mit sehr schönen basslastigen, echohaften Synthietupfern
und wechselt nach wenigen Momenten in einen vom Sequenzer geleiteten Part,
der dann etwas mehr Fahrt aufnimmt. Hypnotisch bauen die Drei eine Atmosphäre
auf, die nun auch Melodiebögen aufweist, die an Klaus Schulze erinnern. Auf
13:34 Minuten Länge entfaltet sich so ein fesselndes Stück, bei dem man
gedanklich dem Hier und Jetzt entfliehen kann. Mit
„Pre Load“ haben die Drei dann den kürzesten Track in die Albummitte
gesetzt. Soundmäßig standen hier Tangerine Dream Pate. Auch „Electronic
Western“ hat Elemente von Tangerine Dream, zeigt aber eine ganz eigne
Handschrift der drei Musiker. Dieser Track ist etwas rhythmischer als die
vorangegangenen und baut so einen weiteren Spannungsbogen auf, ohne das
hypnotische Moment der Grundstimmung des Albums zu durchbrechen. Im
Mittelteil des Stückes haben sie dann noch traumhafte Sounds platziert - in
die man sich fallen lassen kann - um dann das Ende wieder rhythmischer zu
gestalten. Das 14:48minütige „Third Skin“ und das 9:48minütige
„Nervous Sequenz“ beenden dann das Album in der gleichen Grundstimmung,
so dass ein sehr homogenes Album entstanden ist. Allerdings weist der Titel
des letzten Stückes schon darauf hin, dass MTA Lab in diesem Abschlusstrack
den Rhythmus etwas stärker angezogen haben. Auf diesem flirrenden, nervösen
Sequenzerrhythmus (kennt man auch von Tangerine Dream in der „Underwater
Sunlight“-Phase) lassen sie sanfte Flächen ihre Bahnen ziehen. MTA
Lab ist auf „Autumnal“ – schon wie bei ihren Vorgängeralben – ein
schönes Werk im Umfeld der „Berlner Schule“ gelungen, bei dem sie nicht
nur Zitate rezitieren, sondern diese vor allem durch eigne Verse ergänzen
und erweitern. Stephan Schelle, April 2019 |
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