MorPheuSz - Tantalizing Thoughts At The Dawn Of
Dreams - Chapter Two Ähnlich wie in den 90’er Jahren mit M.O.R.E. hat sich im Jahr 2010 eine Band aus tollen Elektronikmusikern zusammen getan, um die Grenzen zwischen Elektronikmusik und Rock zu sprengen. Erneut sind die Niederländer Ron Boots (Synthesizer), Eric van der Heijden (Synthesizer) und Harold van der Heijden (Schlagzeug, Perkussion) an der Formation, die den Namen MorPheuSz trägt, beteiligt. Komplettiert wird dieses Trio durch den deutschen Keyboarder und Gitarristen Frank Dorittke aka F.D. Project. |
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Fünf
Stücke, davon drei jenseits der Zehn-Minuten-Marke, sind auf dem Album zu
finden. Es startet mit dem zwölfminütigen „Psychedelic Poetry“. Die
zunächst nach atmosphärischem Rauschen bzw. bedrückend klingenden Sounds
wechseln schon nach wenigen Momenten in eine Kombination aus herrlich
slidigen Gitarren und ungewöhnliche Elektroniksounds. Das scheint zunächst
nicht zusammenzupassen und doch bildet beides eine perfekte Einheit. Wenn
dann noch die Flächen hinzukommen, die alles noch einmal zu verschweißen
scheinen, nimmt die fesselnde Stimmung ihren Lauf. Ist das elektronische
Musik, oder atmosphärischer Rock? Eigentlich ist es egal, denn es klingt
hervorragend. Nach gut sechs Minuten kommt dann das Schlagzeug hinzu und aus
der atmosphärischen Gitarre sprüht nun knackiger Rock. Das sind MorPheuSz
auf Betriebstemperatur. Schön wie die Jungs da zusammenspielen und auch mal
richtig abrocken. Das klingt verdammt gut und ist live bestimmt eine Wucht. Stimmgewirr
leitet in den Track „Tantalizing Thoughts“ ein. Atmosphärische
Keyboards und Gitarren lassen eine leicht melancholische Stimmung aufkommen.
Nach drei Minuten ändert sich das Bild und es entwickelt sich eine
Songstruktur, die mich ein wenig an Alan Parsons erinnert und doch auch
wieder anders klingt. Sanft schreitet das Stück danach mit gelegentlichem
John Dyson-Sound die ersten sechs Minuten dahin. Danach lassen die Jungs
wieder die Gäule vom Zaum, denn es wird wieder ordentlich gerockt. Zum
Abschluss des 14minüters wird es dann wieder sphärischer und ruhiger. Nach
spacigem Beginn zeigt sich auch das siebeneinhalbminütige „Arousing
Imaginary Vortex“ von seiner rockigen Seite. Harold sorgt mächtig für
Druck hinter seinen Schlagfellen, während Ron und Eric für den flächigen
Unterbau sorgen und Frank die Melodie auf einer teils sägenden Gitarre zum
Besten gibt. Das Stück entlädt sich im zweiten Teil eruptiv in einen
wahren Kraftklotz. Stimmungen
werden im ersten Teil von „Oriental Insomnia“ erzeugt, die sich nach ca.
sieben Minuten in einen orientalisch angehauchten, sanften, hypnotischen
Track wandeln. Hier passt der Titel perfekt. Im letzten Drittel entwickelt
sich das Stück zu einem tollen atmosphärischen, traumhaften Track, der
trotz seiner Sanftheit auch zwischen Elektronik und Rock pendelt. Der
letzte, fast 16minütige Track nennt sich „Dawn Of Dreams“ und ist
wieder so eine unter die Haut gehende, hypnotische Nummer. Herrliche Flächen,
untersetzt mit einem sanften Rhythmus und einer an Manuel Goettsching
erinnernden Gitarre bieten beste Unterhaltung. Wow, was für ein Stück. Mit
„Tantalizing Thoughts At The Dawn Of Dreams - Chapter Two“
unterstreichen MorPheuSz, das sie eine Supergroup im Bereich der
elektronischen Musik sind und darüber hinaus auch den Vergleich zu atmosphärischen
Artrockbands nicht scheuen müssen. Das neue Album ist wieder ein Highlight,
das ich wärmstens empfehlen kann. Stephan Schelle, Oktober 2014 |
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