Moonbooter - Devided
 

Moonbooter - devided
MellowJet Records (2006)

Moonbooter, aka Bernd Scholl, veröffentlichte passend zu seinem Auftritt beim Satzvey Castle-Festival am 22.04.2006 seine zweite CDR mit dem Titel „devided“ auf dem SynGate-Label. Mit seinem frischen Sound, der sowohl Elemente der „traditionellen Elektronik“ als auch des modernen Trance und House in sich verbindet, schafft er eine Brücke zwischen den Elektronikpuristen der „Berliner Schule“ und den jüngeren Musikkonsumenten. So kann der Weg für neue Hörer geebnet werden.

Mit „Live In Peace“ starten wir in die CD mit Flächen, zu denen optisch ein Blick aus dem Orbit auf unsere Mutter Erde gut passt. Dann startet der Rhythmuscomputer und ab geht die Fahrt oder der Flug, ganz wie es der Hörer betrachten mag. Und durch das Gesangssample bietet er einen gewissen ethnischen Touch, denn das klingt so ähnlich wie Deep Forrest. Die 15 Tracks der mit fast 75 Minuten Spielzeit recht gut gefüllten CDR zeigen ganz deutlich, dass Bernd an Erfahrung gereift ist, denn die Tracks klingen kompakter und auch die Sounds sind noch besser gewählt, als auf dem Debütalbum.
 

 

 

Und dass Bernd den Rhythmus liebt, das zeigt er dann auch auf den restlichen Stücken. Es ist fast unmöglich bei dieser powervollen Musik ruhig zu bleiben. Irgendein Körperteil will automatisch in den Rhythmus der Musik einschwenken und sich bewegen. Bei „Core“ nutzt Bernd ein Soundsample aus dem Schiller-Klassiker „Ruhe“. Allerdings ist das kein Abklatsch der Schillertypischen Musik, nein, Bernd setzt seinen ganz eigenen Sound und Rhythmus obendrauf, so dass ein faszinierendes, fast technoartiges Stück daraus entsteht. Da hat er ein tolles Teil komponiert - unbedingt anhören.

Und so geht es auf der ganzen CD in einer faszinierend rhythmischen Art immer weiter. Einen einzelnen Titel herauszustellen, fällt mir wirklich schwer, da die ganze CD ein Knaller ist. Für mich ist dieses zweite Werk von Bernd noch um einiges besser als sein Debütalbum. Wer elektronische Musik mit einer gehörigen Portion an Beats mag, der sollte hier unbedingt zugreifen.

Bernd hat geplant eine DVD mit seinen Stücken herauszubringen, auf  der dann zu seiner Musik Bilder der NASA gezeigt werden. Das konnte man schon bei Satzvey Castle ansatzweise sehen. Der erste Eindruck war sehr ansprechend und daher bin ich schon sehr auf das Ergebnis gespannt.

Stephan Schelle, Mai 2006

 
   

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