Moonbooter - Cosmoromantics Nach „Cosmoclimax“, „Cosmologica“ und „Cosmophonica“ setzt der aus der Eiffel stammende Elektronikmusiker Bernd Scholl aka Moonbooter im Herbst 2014 seine thematische Reihe über die Geschichte der russischen Raumfahrt fort. Der Titel seines neuesten, vierzehnten Werkes lautet „Cosmoromantics“. Die Kombination von Cosmo und Romantik kommt nicht von ungefähr, denn Moonbooter hat in seine neuen Stücke nicht nur die für ihn bekannten Rhythmen sondern auch eine romantische Note eingebaut. |
|
|||
Los
geht es zunächst sehr sphärisch im gut
neunminütigen Opener „Edge Of Sanity“. Schnell kommen jedoch die
herrlichen Sequenzerrhythmen auf, die man von Moonbooter kennt und der Track
entwickelt sich zu einem wunderbar melodischen und doch sphärischen Titel.
Langsam aber stetig entwickelt sich das Stück immer weiter, in dem
Moonbooter neue Sounds einbaut und die Melodie weiter variiert. Auch nimmt
die Dynamik von Minute zu Minute immer weiter zu. Ein toller Beginn in das
neueste Werk von Moonbooter. Mysteriös
beginnt dann „Spirtit Of Time“. Nachdem der Sequenzer einsetzt und die
ersten Harmonien durch den Raum ziehen, kommt Tangerine Dream-Feeling der
80’er Jahre auf. Hier hat sich Bernd sehr stark an den Berliner
Elektronikpionieren orientiert. Nach gut zwei Minuten kommt ein weiterer
Rhythmus hinzu, der die Handschrift von Moonbooter trägt, die Reminiszenzen
von Tangerine Dream aber unterschwellig beibehält. Ihr werdet sicherlich
schnell heraushören, an welchem Stück sich Bernd da orientiert hat. Akzentuierte
Klänge, die an Gitarre erinnern, weisen in den Titel „Flashback“. Diese
zarte Stimmung wird dann nach einigen Momenten von fetten, teils kratzigen
Synthiebassrhythmen unterbrochen. Dann folgt die Melodielinie, die diesen
Titel bestimmt. Wieder kommt eine Spur Tangerine Dreamn auf, dieses Mal aber
wesentlich dezenter als beim vorangegangenen Stück. Wenn dann zum typischen
Moonbooter-Sound angesetzt wird, dann entwickelt sich das Stück zu einem
unwiderstehlichen Track. Mit
der berühmten Ansprache von Martin Luther King („I Have A Dream“)
beginnt „Let Freedom Ring“. Dann setzt ein klasse, fast tanzbarer,
Rhythmus ein, der in Richtung Techno/Trance weist. Das Stück geht wirklich
gut ab und setzt sich darüber hinaus auch schnell im Ohr fest. Es
folgen das traumhaft, melancholische „Elnath“, das verspielte, lockere
„Cosmonaut Leonow“ (mit typischem Moonbooter-Sound), das orchestral
wirkende „Endogenious“ (bei den Klängen scheint man durch eine
Spiegellandschaft zu wandeln), das rhythmisch, faszinierende, mit
orchestralen Chören versehene „Dancing In Ocean“ (auch wieder so ein
tanzbarer Techno/Trance-Track, der schnell fesselt), das hoch romantische
„Broken Silence“ und das flirrend dahin treibende „Fly With Me“ (der
Rhythmus erinnert mich ein wenig an Anne Clark’s Hit „Our Darkness“). Wie
auch die anderen Alben von Moonbooter, so ist auch „Cosmoromantics“
soundtechnisch wieder ganz hervorragend produziert. Moonbooter hält damit
den hohen Standard seiner Werke bei. Wer die Musik von ihm mag, der braucht
auch dieses neueste Werk. Wie immer Top. Stephan Schelle, Dezember 2014 |
||||