Dazu schreibt Michael weiter auf seiner Bandcampseite:

In einem der älteren Tracks kann man kurz die Stimme meiner Tochter Hannah hören. Selbst zu der Zeit, als ich das aufnahm, was jetzt „Teil 2“ geworden ist, war die Aufnahme ihrer Stimme noch älter, aus der Zeit, als sie noch klein war. Heute ist sie fast 24 Jahre alt, und als sie uns kürzlich wieder besuchte, brachte sie ihre Flöte mit, und wir nahmen gemeinsam Musik auf. Eines der Ergebnisse dieser Session ist der Bonustrack „The Gift“, der auf mehrschichtigen, teilweise bearbeiteten Aufnahmen von Hannahs Improvisationen über ein wunderschönes kleines Motiv basiert, das sie sich ausgedacht hat...

Das Besondere daran ist allerdings, dass Michael (nicht nur von der Länge her) zwei unterschiedliche Stücke daraus gemacht hat. Bei den beiden Stücken handelt es sich um komplett neue Musik.

Michael erklärt dazu: Hannah spielt auf beiden Versionen Flöte. Oder genauer gesagt, bei beiden Versionen habe ich genau dieselbe Aufnahme von Hannah verwendet, aber jeweils unterschiedlich gemischt und mit Effekten bearbeitet. Tatsächlich enthält die lange Version wesentlich mehr Flötentöne als die kürzere, aber wie gesagt sind diese zum Teil so verfremdet, dass man sie nicht unbedingt als solche erkennt.

Den Beginn macht „The Gift Part 1“, das es auf eine Spielzeit von 59:23 Minuten bringt. Dieses Stück bietet, wie auch das Album „Hymns To The Dawn“, sehr ambiente Drones und sich nur langsam verändernde Flächen und Harmoniebögen. Ein Longtrack, der einen aus dem Hier und Jetzt zieht und die Gedanken fliegen lässt. Nach neun Minuten wird es dann aber rhythmisch. Michael hat hier einen hinreißenden, treibenden Rhythmus hinzugefügt, der um einen Sequenzerrhythmus ergänzt wird. Dies führt er ungefähr acht Minuten lang weiter bis sich dann die Atmosphäre ändert und die Flächen wieder die Oberhand gewinnen. Ca. ab Minute 25 kommen weitere Sounds hinzu, die nach einer Flöte klingen (hier wurde das Flötenspiel von Hannah hörbar eingebaut) und die Melodieführung übernehmen. Der Rhythmus kommt später erneut auf und auch einige surreale Stellen baut Michael in den sehr abwechslungsreichen Ambienttrack ein.

„The Gift Part 2“ ist ein knapp 16minütiges Stück, bei dem Hannah eine sehr schöne Melodielinie spielt, während Michael den rhythmischen und flächigen Unterboden bereitet. Dieser melodische Track ist für mich das klare Highlight des Albums. Hannah und Michael gehen hierbei eine perfekte Symbiose ein. Der Track gewinnt im Verlauf immer mehr an Dynamik und Intensität.

Auch „The Gift“ von Michael Brückner feat. Hannah Brückner ist ein sehr schönes Ambientalbum, das durch den gemeinsamen Track „The Gift Part 2“ besonders hervorsticht. Es ist allerdings nur in Verbindung mit dem Kauf des Albums und nicht eigenständig erhältlich. Ich empfehle aufgrund des Parts 2, der nur über die CD-Version erhältlich ist, die physische Version zu erwerben.