Meesha – A Change Of Scenery Der Niederländer Misja van Waterschoot, der als Meesha seine elektronische Musik veröffentlicht, konnte bei der Schallwelle-Preisverleihung im Jahr 2009 den Preis für den besten Neuling der Szene ergattern. Als Preis ergielt er eine CD-Produktion. Seither hat er einige Alben herausgebracht. Im Sommer 2021 erscheint sein neuestes, mittlerweile neuntes Werk, das den Titel „A Change Of Scenery“ trägt. Es ist zunächst nur über Bandcamp erhältlich, soll aber auch noch als CD erscheinen. |
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Die
Musik von Meesha ist sehr melodisch und rhythmisch. Das zeigt sich auch
gleich im 6:32minütigen Opener „Act 1 - Scene 1“, das schon
Songcharakter aufweist. Eine Fläche startet in den Track auf die nach
wenigen Momenten schnelle flirrende Sounds gelegt werden, die von
bombastischen Klängen gefolgt werden. Das klingt fast wie ein Rocksong, was
auch an den Drums liegt. Allerdings handelt es sich hier um reine
Elektronikmusik. Auch Sounds die an Andy Pickford erinnern kommen immer mal
wieder auf. Ein toller Beginn mit herrlichen Synth-Motiven und treibendem
Rhythmus. Das Stück endet dann recht ruhig mit Pianoklängen, die ein wenig
John Carpenter-Feeling verströmen. Echolot
artige Sounds eröffnen dann das 7:42minütige „Act 1 - Scenery 2“, die
in perlende Synthieklänge mit Echo übergehen. Nach gut anderthalb Minuten
entwickelt sich das Stück zu einer sehr atmosphärischen, schwebenden
Nummer, die ab Minute Drei dann einen leichten Rocktouch bekommt, was an den
sanften Drums liegt. Dies hält aber nur anderthalb Minuten an und wechselt
dann in eine Passage mit rauschenden Synthies, die sich zu einer sanften
Melodie transformieren. Ein traumhaftes Stück. Mit
12:33 Minuten ist „Act 1 - Scene 3“ der längste Track des Albums. In
diesem wechselt Meesha mehrmals Stimmungen, Rhythmen und Melodien. Es
beginnt sehr sanft, was gut zu dem Übergang der vorhergehenden Scene passt.
Dann wird in einen hymnischen Part gewechselt um nach wenigen Momenten mit
rhythmischen Synthiemustern aufzuwarten, auf die eine Melodie folgt, die von
synthetischen Gitarresounds bestimmt wird. Auch hier kommen nach einer Weile
Drums hinzu, die dem Part rockige Elemente verleihen. Die zweite Hälfte
besteht dann aus atmosphärischen und ruhigeren Klangmotiven, Harmonien und
Melodielinien in die sich noch einmal der rockige Part einfügt. Sehr
rhythmisch und poppig zeigt sich dann „Act 1 - Scene 4“ in den Meesha
auch einige jazzige Elemente einbaut. Auch finden sich einige rhythmische
Elemente in dem Stück, die ein wenig an Vangelis erinnern. Sehr gut gefällt
mir auch wieder der Gitarrensound im letzten Viertel. In
„Act 1 - Scene 6“, das mit einem Sequenzerrhythmus beginnt, kommt in der
zweiten Hälfte gar ein Rhythmus auf der an eine Zugfahrt denken lässt. Und
so abwechslungsreich geht es dann auch in den anderen Scenes weiter. Auf der
zweiten CD, die mit den Scenes des zweiten Acts bestückt sind, macht er im
gleichen Stil wie auch auf der ersten CD weiter. Meesha
hat auf seinem neuesten Album „A Change Of Scenery“ Stücke versammelt,
in denen er immer wieder ruhige, teils hypnotische Parts sowie sehr schöne
melodische und druckvolle Parts miteinander kombiniert. Wer auf melodische
Elektronikmusik mit einigen rockigen Rhythmen steht, der bekommt hier besten
Stoff. Mir gefällt das Album jedenfalls sehr gut. Stephan Schelle, Juni 2021 |
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