Maxxess - Reactivate Sind wirklich schon fast sieben Jahre ins Land gegangen, seit Max Schiefele aka Maxxess uns mit einem Soloalbum beglückt hat? Ja, denn sein letztes Album „Green Fairy“ erschien im Frühjahr 2014. Da passt der Titel der Anfang 2021 erscheinenden CD „Reactivate“ sehr gut, denn der Spruch im Bookletinnern „Stop being inactive, reactive yourself.“ trifft nicht nur auf Maxxess zu, der nun endlich wieder frischen Output liefert, er ist auch eine Aufforderung an alle in dieser schwierigen Zeit, sich nicht hängen zu lassen. |
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Eine
rockige, rhythmische Gitarre und ein akzentuiertes Schlagwerk leiten in den
ersten, 4:44minütigen Track „Black Sheep“ ein. Dann folgt nach einer
Minute der typische Gitarrensound von Maxxess, die nach wenigen Momenten
kraftvollere Töne anschlägt. Max wandelt hier zwischen atmosphärischen
und sehr rockigen Passagen, so wie ich es am Liebsten von ihm höre. Ein
klasse Einstieg in das neue Album. Elektronikfreunde
müssen beim zweiten Track, dem 6:48minütigen Titelstück, tapfer sein,
denn in diesem Stück geht es mächtig ab und Max holt seine Metal-Gitarre
raus. Freunde kraftvoller Rockmusik werden hier aber frohlocken. Nach einem
recht dezenten Beginn startet Max nach gut 30 Sekunden mit seinen
druckvollen Riffs und einem treibenden Schlagzeugrhythmus. Das geht in
einigen Passagen mal mächtig ab, ist aber immer hoch melodisch. Um die
Minute Vier kommt dann gar Max’ Humor hervor, hat er doch eine nach
bayrischer Blasmusik klingende kurze elektronische Passage in den Track
eingebaut. Mit dem Titelstück hat er seinen härtesten Track auf dem Album
platziert, ein richtiger Wachrüttler. Atmosphärischer
geht es dann bei den folgenden Stücken, beginnend mit dem 7:32minütigen
„Illusion“ zu. Flächige Sounds auf die einige rhythmische Synthiemotive
gelegt sind, starten in dieses Stück, das insgesamt elektronsicher gehalten
ist. Hier schweben nun synthetische Klänge, auf die Max dann sanfte
Harmonien auf der E-Gitarre hinzufügt. Erst zur Mitte des Stückes wird es
etwas dynamischer und nach weiteren Momenten kommen dann kraftvolle Riffs
auf. Ein wunderschöner Track, der auf perfekte Weise atmosphärische
Elektronik mit Hardrockriffs verbindet. Perlende
Synthieklänge kommen dann im 7:10minütigen „Lazy“ auf. Denen hat Max
einen Sequenzerrhythmus unterlegt. Ein pumpender Beat setzt dann nach gut
einer Minute ein und der Track geht mit einem knackigen Groove richtig ab.
Darauf setzt Max dann eine eingängige Melodielinie und spendiert dem Track
auch noch druckvolle Gitarrenriffs. Das
6:19minütige „Protection“ beginnt zunächst auch sehr elektronisch mit
atmosphärischen Klängen bei denen das Kopfkino eingeschaltet wird. Das hat
zunächst was von Soundtrackmusik. Langsam entwickelt sich das Stück bis
dann nach etwas mehr als zwei Minuten die E-Gitarre und ein
Schlagzeugrhythmus aufkommen, die immer kräftiger und hardrockiger werden.
Dann endet das Stück wieder sehr elektronisch. Nach
einem sphärischen Beginn wechselt das fast sechsminütige „Sandstorm“
nach gut anderthalb Minuten in einen recht proggigen Part (Steven Wilson lässt
grüßen), der von akzentuiertem Schlagwerk und einer markanten Basslinie,
die sich nun auf die Synthies legen, bestimmt wird. Aber auch einige
ethnische Motive hat er in den Track eingebaut bis dann nach gut vier
Minuten wieder die Gitarren und das Schlagzeug einen härteren Gang zulegen.
Im
7:39minütigen „Rainy Sunday“ kommen dann einige Sounds auf (Gitarre und
auch Synthies), die eine Spur nach Krautrock der Marke Neu! / Michael Rother
klingen. Doch schnell verfliegen diese wieder und Max ist zurück in seinem
Element, bei dem es recht rockig zugeht. Den Abschluss bildet dann das mit
15:37 Minuten längste Stück des Albums, „Magnetic Repulsion“. Dieser
Track ist der elektronischste des Albums. Er beginnt mit monotonen Flächen,
in die sich immer wieder einige mystische Klänge einschieben. Nach etwa
drei Minuten kommen weitere Klangfarben hinzu in die sich dann ab Minute
Sechs eingestreute, atmosphärische Gitarren und ein sanfter Rhythmus einfügen.
Nach etwas mehr als acht Minuten wird es dann rhythmischer und Max bringt
wieder etwas mehr Druck ins Spiel, was dann in einen kurzen rockigen Part
mit herrlichem Gitarrensolo gipfelt. Max
Schiefele aka Maxxess hat mit seinem neuen Album „Reactivate“ genau die
richtige Musik für den immer noch andauernden Lockdown erstellt, denn die
Tracks machen richtig Spaß und rütteln einen mit ihren rhythmischen
Elementen aus der Lethargie. Aber auch ohne Corona ist dies ein richtig
gutes Album von Maxxess, das mal wieder elektronische Musik mit knackiger
Rockmusik perfekt verbindet. Keiner bekommt das so gut hin wie er. Beide
Daumen hoch! Stephan Schelle, Februar 2021 |
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