Matt Goodluck – Inner Cosmos Matt Goodluck ist ein unabhängiger Künstler für elektronische Musik aus Adelaide, Südaustralien. Am 28.07.2023 erschein sein Debütalbum „Inner Cosmos“ auf allen wichtigen Streaming-Plattformen. Musikalisch vollzieht der Australier auf seinem Album, eine Reise in unser eigenes inneres kosmisches Reich. Die Laufzeit und die Anzahl der Stücke zeigt aber schon, dass hier keine Longtracks zu erwarten sind. Vielmehr bewegen sich die Stücke zwischen 1:15 und 6:15 Minuten Spielzeit. |
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Jetzt
setzt Matt noch einen drauf und taucht mit der Veröffentlichung von
„Inner Cosmos“ in die elektronische Musikszene ein. Matt nutzt seine
Vorliebe für klassische Ambient/Elektronik-Künstler wie Tangerine Dream,
Klaus Schulze, Brian Eno, Cluster, John Carpenter und Vangelis, um eine
Sammlung von Mini-Soundtracks für das geistige Auge zu weben. Das
Album startet mit dem 1:15minütigen „Arrival“, das dem Albumtitel
entsprechend recht futuristisch und spacig klingt. Da zischen die Synthies
und nach wenigen Momenten kommt eine sehr schöne Melodielinie auf, die mich
sofort an John Carpenter denken lässt. Doch hier wird das Manko schon
deutlich, denn statt den Track sich entwickeln zu lassen und ihn weiter
auszuarbeiten, endet er schon nach wenigen Momenten. Da hätte ich mir gerne
eine längere Version gewünscht. Soundtrackartig
und spannend zeigt sich dann das 5:09minütige „Devolution“. Auch hier
habe ich schnell wieder die Soundtracks eines John Carpenter im Sinn. Es
werden einige Melodielinien eingestreut und nun klingt auch ein wenig die
„Berliner Schule“ durch. Den Grundtenor setzt aber ein rhythmisches
Element. Perlende
Klänge, eine Melodielinie und rhythmische Synthmuster sind die
Hauptbestandteile im 2:28minütigen „Dreaming“, das auf mich ein wenig
überfrachtet wirkt. Stimmungsbilder zeichnet Matt dann eher im 2:06minütigen
„Outer Limits“. Da fehlt für mich das besondere Etwas. Auch
im 5:52minütigen „Interstellar“, das gute Ansätze bietet, fehlt für
mich eine eingängige Melodie. Hier werden dann aber stattdessen spacige
Sounds übereinander geschichtet. Melodischer wird es dann im 3:05minütigen
„Razed R“, das mich auch wieder an John Carpenter erinnert (hier lässt
unter anderem „Halloween“ grüßen). Das ist jetzt aber gut gemacht und
mit einem druckvollen Rhythmus sowie gut gemachten Harmonien baut Matt einen
hohen Spannungsbogen auf, der jedem Thriller als Soundtrack gut zu Gesicht
stehen würde. Das sind einige Beispiele für das Album. Für
meinen Geschmack hat Matt Goodluck die Stücke nicht genügend
ausgearbeitet, so dass einiges eher fragmenthaft oder überfrachtet wirkt.
Gute Ansätze sind zu Hauf auszumachen. Aus diesem Grund hinterlässt das
Album bei mir auch einen eher zwiespältigen Eindruck. Stephan Schelle, September 2023 |
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