Klangwelt – Second Nature
 

Klangwelt – Second Nature
Spheric Music (2025)

(12 Stücke, 72:44 Minuten Spielzeit)

Klangwelt ist das elektronische Projekt von Gerald Arend. Am 23.05.2025 erscheint mit „Second Nature“ das sechste Album des Elektronikmusikers. Gut drei Jahre sind seit dem letzten Werk „Here And Why“ seither ins Land gegangen. Auf der CD, die in einem vierseitigen Digipak herauskommt, finden sich ein Dutzend Stücke mit Laufzeiten von 4:04 bis 7:27 Minuten Spielzeit.

 

 


Mit „Empress“ startet Gerald in das neue Album. Sanfte, harmonische, echohafte Klanggebilde wirken auf den Hörer ein. Das ist angenehm entspannend und verleitet zum Träumen in andere Sphären. Dann setzen nach wenigen Momenten eine verfremdete, lautmalerische Stimme und ein sanfter Rhythmus sowie eine Melodielinie ein. Der Rhythmus entwickelt sich aber zu einer dynamischen Perkussion. Gerald hat im Stück immer wieder dynamische Wechsel eingebaut, was den Track sehr spannungsreich macht.

Auch im folgenden „Molecules“ setzt Gerald verfremdete Stimmen ein. Dieses Mal eine Männliche, die ein Wort zu singen scheint. Dann setzen rhythmische Elemente ein, die sich mit eingängigen Harmonien verbinden und eine hohe Spannungsdichte aufweisen. Das fesselt vom ersten Ton an. Das Stück steigert sich vom Rhythmus immer weiter und zieht einen unweigerlich in einen hypnotischen Mahlstrom.

„Mr. Bloom“ zeigt sich von einer beschwingten und fröhlichen Seite, was vor allem an dem Groove liegt, der eine positive Stimmung verströmt. Ein Übriges trägt die eingängige Melodie dazu bei. In diesem Stück kommen dann auch einige gesungene Passagen von verfremdeter Stimme hinzu.

Mit Vogelstimmen startet dann das Stück „Tree 602“. Hier wähnt man sich direkt in einer Waldlandschaft. Sakrale Orgelklänge kommen auf, die sich mit rhythmischen Keyboardklängen und einer Pianomelodie verbinden. Das klingt alles sehr sanft und organisch. Im Verlauf kommen weitere Keyboardsounds auf und Gerald erhöht die Dynamik des Sounds.

Einen Elektropop-Einschlag besitzt dann das Stück „Never Again“, was vor allem an dem Rhythmus liegt. Mystisch wirkt dagegen „Scaramanzia“ in das Gerald einige Stimmsamples und Effekte eingebaut hat. Darüber hinaus verleiht ein Trompetenhafter Sound dem Stück eine weitere Note.

An Plastique Bertrand erinnert dann das etwas hektische „Rush Hour“. Verfremdeter Gesang, ein treibender Beat und flirrend/flatternde Sounds sind hier die Hauptbestandteile. Auch „Home“ besitzt etwas von Electropop in seiner besten Ausführung. Das Stück besticht durch den treibenden Beat und der eingängigen Melodie.

Gerald Arend aka Klangwelt hat auf seinem sechsten Album „Second Nature“ einen bunten Strauß von herrlichen Melodien und Grooves zusammengestellt. Alle Stücke sind sehr eingängig und bilden ein abwechslungsreiches Album. Die eingestreuten verfremdeten Stimmsamples versprühen darüber hinaus auch ein gewisses Popfeeling, ohne dabei ins Seichet oder Belanglose abzudriften. Klanglich ist das Werk ebenfalls wieder sehr gut aufgenommen und produziert worden.

Stephan Schelle, Mai 2025

 
   

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