KarmaCosmic - SamSaRa KarmaCosmic – 2003 gegründet von Rüdiger Gleisberg und Mathias Grassow entstand als Projekt, gewachsen aus der langen Freundschaft beider Künstler, die sich seit Anfang der 90er Jahre kennen. Gleisberg machte sich einen Namen als Komponist für Filme, in der Neo-Klassik-Szene und im Produzieren von Hörspielen. Grassow ist seit über 40 Jahren eine feste Größe in der Ambient-Musik; bekanntestes Werk ist „El-Hadra“, welches seit über 30 Jahren als Referenz der spirituellen Trance-Musik gilt. |
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Der
Percussionist & Musikjournalist Carsten Agthe, der selbst an mehreren
Projekten, u.a. Ornah Mental und Schl@g! beteiligt ist, gesellte sich rasch
dazu; man kannte sich bereits aus dem hiesigen Rocksektor, u.a. durch von
ihm verfasste Rezensionen und stilübergreifende Berichte in einschlägigen
Magazinen. Agthe war zeitweise auch Mitorganisator diverser Veranstaltungen
bekannter Bands. Um die Verbindung von Orient und Okzident zu vervollständigen,
wurde das Trio um ein weiteres Urgestein erweitert: Dirk Schlömer, der sich
bereits Anfang der 80er einen Namen als Rockgitarrist machte – bekannteste
Band war hier sicher Ton, Steine, Scherben – bereichert KarmaCosmic nun
und lässt dieses Projekt als richtige Band und als Quartett wieder
auferstehen. Seine Erfahrung als Produzent – u.a. in Peter Gabriels Real
World Studios – aber auch seine hypnotischen Experimente mit Ornah Mental
fließen nun in die dritte Karmacosmic Produktion ein. Das
Debut „Music for Tantra & Meditation“ aus dem Jahre 2004 etablierte
sich rasch und erfreut sich bis heute in der hiesigen Szene großer
Beliebtheit. 2007 folgte dann mit KarmaCosmic & Darshini „Sat Chid
Ananda“ eine Hinwendung zur indischen Mystik und Mantras. Nach langer
Pause nun die Neuorientierung mit „SamSaRa“, einem Album, das bewusst
mit den Regeln der „Cosmopolitan“ Musik bricht und sich im zeitlosen
Bereich der „World-Music“ ansiedelt. Nach mehr als 14 Jahren also ein
Comeback-Album mit Anspruch und überraschenden Wendungen, eine Symbiose aus
den Gedanken- und Gefühlswelten des neu und wiedergefundenen Quartetts mit
einer vereinenden Botschaft des Friedens an eine verrückt gewordene Welt. „SamSaRa“
erscheint am 29.04.2022 und enthält neun Stücke mit Laufzeiten von 4:33
bis 11:32 Minuten Länge. So orientalisch wie sich das Cover darstellt, so
zeigt sich auch die Musik. Das wird schon im ersten Track, dem 4:33minütigen
„Compassion And Devotion“ deutlich. Das Quartett nimmt die Hörer mit
auf eine Reise in den Orient, was durch die Flötenklänge und herrliche Flächensounds
zu Beginn untermauert wird. Nach einer Minute wird es dann durch das
Schlagwerk rhythmischer ohne das Mantra artige Feeling aufzugeben. Die
Harmonien und Flächen ziehen, von einem sanften Rhythmus untermalt, durch
den Raum und verbreiten eine angenehm relaxte Stimmung. Dem
schließt sich dann das 6:15minütige „Mountain Silence“ an, das mit
anmutigen, ruhigen Klängen von Flächen und Akustikgitarre startet. Hier
kann man sich sehr gut einen Bergkamm vorstellen, von dem man aus in die
Weite blickt. Im weiteren Verlauf kommen dann noch rhythmische, perkussive
Elemente auf. Insgesamt ein sehr ambienter Track. Mystisch
zeigt sich dann das 5:23minütige „Third Eye Open“, das klingt wie eine
indische Meditation, mit einer sanften Melodielinie unterfüttert. Fernöstliche
Gesänge sind dann im 6:39minütigen „Bengali Beauty“ zu hören. Dazu
kommen weitere fernöstliche Klänge und Flächen, die wie die musikalische
Umsetzung einer Zeremonie wirken. Der
Titel „Landing On Other Planets“ suggeriert, das KarmaCosmic nun in die
spacige Richtung abdriften. Das klingt zu Beginn dann auch erst so, ändert
sich aber nach einigen Momenten und die Reise des Quartetts geht dann doch
wieder Richtung fernen Osten. Nur sehr sanft ändern sich in diesem Stück
die Strukturen und werden durch die Ergänzung von Flötensounds und
Percussion leicht verändert. Melodischer,
mit leichtem Popeinschlag wird es dann im 4:43minütigen „Voices From
Beyond“. Ein sehr schönes Stück, das schnell ins Ohr geht. Auf 9:39
Minuten bringt es dann „Floating Colours“. Das Stück perlt sanft dahin
und zieht einen förmlich in seinen Bann. Dschungelatmosphäre, die durch
Tiergeräusche erzeugt wird, kommt dann im perkussiven „The Blind Seer“
auf. Der sich kaum verändernde Rhythmus sorgt dabei für eine hypnotische
Wirkung. Mit dem 11:32minütigen „Zen Sen Sinn“ endet dann das Album. Auf
dem dritten Album von KarmaCosmic, mit dem Titel „SamSaRa“, nehmen die
vier Musiker die Hörer mit auf eine Reise in den fernen Osten. Dabei sind
es sehr meditative und relaxte Sounds, die in den Stücken vorherrschen. Ein
Album, bei dem man den Alltag vergessen und sich in ferne Länder träumen
kann. Stephan Schelle, Mai 2022 |
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