Johan Tronestam – The Long Journey Der schwedische Elektronikmusiker Johan Tronestam setzte im Jahr 2014 mit seinem Album „Compunctio“ ein erstes deutliches Ausrufezueichen in der Elektronikmusik. Im Frühjahr 2016 legt er mit der CDR „The Long Journey“ sein drittes Album beim deutschen Elektroniklabel SynGate nach. Die Musik von „The Long Journey“ wurde inspiriert vom Astronom und Autor Peter Nilson (1937 - 1998) und der Novelle „Aniara“ von Harry Martinson. |
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Die
Musik auf der CD hat eine lange Entstehungsgeschichte, denn das eröffnende
„A New Frontier“ geht bis ins Jahr 2008 zurück, in dem es von Johan
komponiert wurde. Das wunderbar dahinschwebende Stück mit seinen Männerchören
wirkt wie eine Ouvertüre. Weiter
geht es mit dem herrlich melodischen „Starting Point“, das alles von
einem guten „Song“ hat, wenn man das bei einem Instrumentalstück sagen
kann. Der Track geht sofort ins Ohr. Und so macht Johan auch im nächsten Stück
„Speed“, das mit einem treibenden Rhythmus wie bei einem Schnellzug
ausgestattet ist, weiter. Die Musik wirkt sehr positiv und hell und macht
einfach nur Spaß. Johan zeigt erneut, dass er ein Händchen für eingängige,
herrliche Melodien besitzt. Sanfter
wird es dann in „Miscalculations“. Dieser Track hat eine recht
beruhigende Wirkung, zieht er doch sanft durch die Gehörgänge, ganz im
Widerspruch zum Titel. Es folgen wieder einige sehr rhythmische Tracks von
denen „Journey To Nowhere“ durch seinen Rhythmus ein echter Knaller ist.
Das erinnert mich so ein bisschen an die rhythmische Phase von Klaus Schulze
bzw. an seine Wahnfried-Produktionen. „The Eternity“ zeigt dagegen im
ersten Teil sehr symphonische Muster, die dann im zweiten Teil in einen
sanft/rhythmischen Part mit sehr schöner Melodieführung übergehen. Auch
die anderen Stücke haben eine außerordentlich faszinierende Ausstrahlung. Mit
„The Long Journey“ ist dem schwedischen Elektronikmusiker wieder ein
tolles Album gelungen, das nur so vor herrlichen Melodien strotzt. Mit
dieser Musik hat er damit fest in der Szene etabliert. Sehr zu empfehlen. Stephan Schelle, März 2016 |
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