Johan Tronestam – Cosmic Drama Johan Tronestam ist ein Elektronikmusiker aus Schweden. Schon seit einigen Jahren veröffentlicht, der früher in verschiedenen Musikgruppen tätige Musiker, Soloalben. Die elektronische Musik ist dabei geprägt von Künstlern wie Vangelis, JM Jarre, Mike Oldfield, Tangerine Dream, Tim Blake, Neuronium, Kraftwerk, Klaus Schulze und ähnlichen Künstlern. Darüber hinaus gehören auch Rockbands wie Pink Floyd und Yes zu seinen Inspirationsquellen. Nachdem mehrere Alben beim deutschen Label SynGate Records erschienen sind, hat er im niederländischen Label Groove Unlimited eine neue Heimat gefunden. |
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Auch
wenn auf dem Cover ein Dirigent zu sehen ist, so beinhaltet die CD „Cosmic
Drama” keine symphonische Elektronikmusik. Vielmehr hat Johan auf dem
Album Stücke mit hymnischem Charakter und spacigen Sounds vermengt. Und das
macht er wie gewohnt in einer äußerst ansprechenden Form. Den
Opener macht das 7:38minütige „Interstellar Space”, das mit herrlicher
Percussion beginnt, zu der sich dann Synthieharmonien gesellen. Das klingt
zunächst sehr organisch und versprüht etwas Worldmusic. Doch nach nicht
einmal einer Minute zeigt sich die Musik von ihrer spacigen Seite mit
herrlichem Rhythmus. Das wird dann um Synthiechöre und rhythmischen
Synthies, ähnlich denen von Robert Schroeder ergänzt. Schnell ist man von
diesem Flair gefangen, das darüber hinaus soundtrackartige Formen annimmt. „Perspectives
On Infinity” ist der zweite, 9:31minütige Track. Mit schönen
Stereoeffekten, bei denen die elektronischen Sounds von einer zur anderen
Seite fliegen, legt Johan hier zu Beginn los. Dann kommen Flächen auf, die
den Hörer wieder in die Weite des Alls transportieren. Nach anderthalb
Minuten legt Johan dann Gänsehaut treibende Harmonien darauf, die erneut
ein spaciges Flair verbreiten. Nach weiteren anderthalb Minuten startet dann
der Sequenzer um einen sanften Rhythmus vorzugeben. Der Track steigert sich
immer weiter, in dem Johan neue Klangfarben und Harmonien bzw. eine
Melodielinie hinzufügt. Jetzt schwenkt die Musik in Richtung „Berliner
Schule” á la Klaus Schulze. Diese
zwei Beispiele zeigen, in welche Richtung das neue Album von Johan Tronestam
weist, denn die weiteren Stücke besitzen das gleiche Flair. So weist
„Orion” einen herrlichen Rhythmus auf und zeigt Klangfarben, die man
auch von Klaus Schulze kennt. Johan spielt diese Tracks aber in seinem ganz
eigenen Stil ohne zu kopieren. Vielmehr macht er sich die Stilistiken zu
Eigen und interpretiert sie neu. „The Philosophical Trigger“ wartet
dagegen mit einem treibenden Rhythmus auf und weist ein wenig in die
Eindhovener Richtung, während „Further Away” streckenweise Klangfarben
enthält, die an Pink Floyd der „Wish You Where Here”-Phase andocken.
Synthetisch erzeugte Gitarrensounds sorgen dann in „Interstellar Meeting
With W” für ein besonderes Flair, das wiederum an Klaus Schulze erinnert.
Nach dem Sequenzer orientierten „Perpetuity” endet die CD dann mit dem
16minütigen Longtrack „Hubble’s Universe”, das durch die hymnischen,
spacigen Sounds wie für einen Science Fiction-Soundtrack gemacht ist. Auch
in diesem Track kommen Passagen auf, die an Pink Floyd erinnern. Auch
mit seinem neuesten Werk „Cosmic Drama” liefert der schwedische
Elektronikmusiker Johan Tronestam wieder ein hervorragendes Album ab. Sehr
spacige Stücke hat er für das Werk zusammengetragen. Insgesamt eine sehr
stimmiges Album, das ein ums andere Mal im Fahrwasser der „Berliner
Schule” unterwegs ist, aber trotzdem sehr eigenständig wirkt. Auch sind
einige Sounds herauszuhören, die an „Wish You Where Here” von Pink
Floyd erinnern. Stephan Schelle, Juli 2019 |
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