Jörg Erren - Snapshots
 

Jörg Erren - Snapshots
SynGate Records (2024)
(
18 Stücke, 61:27 Minuten Spielzeit)

Der Name Jörg Erren sollte den Freunden elektronischer Musik bekannt sein, denn er ist Teil des Quartetts Erren, Fleissig, Schöttler und Steffen, die mit „Ouddorp Tapes“ und „Night On Ouddorp“ zwei beachtenswerte Alben veröffentlichten. Jörg Erren legt hier ein Soloalbum mit 18 Tracks vor, die er nach und nach eingespielt hat. Die Momentaufnahmen mit dem passenden Namen „Snapshots“ sind sehr schön, um mit dieser Musik gemütlich auf dem Sofa zu lümmeln oder einer Party relaxten Antrieb zu geben, das geht beides!

 

 


Obwohl der Albumtitel „Snapshots“ vielleicht suggeriert, dass es hier nur um musikalische Fragmente gehen könnte, bietet das Album 18 Stücke mit Laufzeiten von 2:04 bis 5:15 Minuten Spielzeit und somit komplette Tracks. Allerdings sind auch einige dabei, bei denen ich mir wünschte, Erren hätte sie noch ein wenig weiter ausgebaut.

Alle 18 Titel hier zu besprechen würde den Rahmen sprengen, daher beschränke ich mich auf ein paar Titel. Gestartet wird mit dem sehr melodischen und rhythmischen zweiminütigen „Pioneer“. Der Track eignet sich aber auch noch um ihn weiter auszubauen. Es folgt das 3:47minütige „Rommelsberg“, bei dem Erren auf den Tasten sehr rhythmisch zur Sache geht und das sich so gut für eine Autofahrt eignet. Nach gut 1:40 Minuten kommt dann noch eine sehr schöne Melodie auf.

Das 5:15minütige „Vättern“ beginnt zunächst mit flirrenden Sounds, die wie eine Fata Morgana wirken. Dann kommen nach einigen Momenten sehr warme Flächen hinzu und nach zwei Minuten spendiert Erren dem Track noch einen unwiderstehlichen Sequenzerrhythmus, so dass Gänsehautfeeling aufkommt.

Ein tuckernder Beat eröffnet dann das 3:25minütige „Pont de Normandie“, das sich schnell zu einem Track mit sehr schönen Harmonien entwickelt. Pianoklänge zeichnen dann die ersten Striche im 2:58minütigen „Limbo“. Sehr schnell kommen etwas düstere und auch zischende Klänge hinzu, die sich dann nach nicht ganz einer Minute zu einem melodischen, rhythmischen Track entwickeln.

Das 3:39minütige „Afterthought“ ist ein hinreißender Track, der Rhythmik mit sehr schönen, melodiehaften Harmonien verbindet, die sofort wohlig ins Ohr gehen.

Jörg Erren hat seine musikalischen Schnappschüsse zu einem Album mit dem passenden Namen „Snapshots“ zusammengefasst. Es handelt sich dabei um kürzere Stücke, bei denen er großen Wert auf Harmonien gelegt hat. Sicherlich hätte man das ein oder andere Stück noch ein wenig weitere ausbauen können, aber auch so kann man sich die das Album sehr gut anhören.

Stephan Schelle, April 2024

 
   

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