Jim Ottaway – Somewhere In-Between
 

Jim Ottaway – Somewhere In-Between
Eigenvertrieb (2022)
(11 Stücke, 67:07 Minuten Spielzeit)

Jim Ottaway ist ein in Australien lebender Elektronikmusiker, der bei der Schallwelle-Preisverleihung 2023 in der Rubrik „Der eigene Weg“ den ersten Platz belegte. Darüber hinaus hat er auch weitere internationale Preise für seine Musik bekommen. Im Jahr 2022 erschien sein neuestes Album, das den Titel „Somewhere In Between“ trägt. Die Musik ist auf den unterschiedlichen Musikplattformen zum Download erhältlich.

 

 


Die Tracks auf diesem Album wurden von Jim aus vielen Stunden aufgenommener Musik, die sich in seinem Musikarchiv befanden, ausgewählt. Einige Tracks wurden bereits 2008 komponiert und aufgenommen. Alle Tracks wurden jedoch innerhalb von sechs Monaten überarbeitet. Die Aufnahmen und die Produktion wurden im April 2022 abgeschlossen.

Das Album startet mit dem 6:36minütigen „Dawn Of Time“. Eine sanfte Melodie startet in den Track, der nach wenigen Momenten einen Sequenzerrhythmus bekommt, auf den sich die flächigen, streicherartigen Harmonien legen. Nach gut zwei Minuten kommt dann noch ein programmierter Rhythmus hinzu. Das ist schwebende und relaxte Musik.

Sehr melodisch, fast schon mit ein wenig Popappeal und romantischem Feeling zeigt sich dann das 5:57minütige, verträumte „A Dream Within Reach“. Das 6:06minütige „One True Vision“ beginnt zunächst recht mystisch und ruhig und bekommt dann nach gut zweieinhalb Minuten einen Rhythmus spendiert, der das Stück nun vorantreibt. Einige Stimmen wirken dabei auch ethnisch und erinnern ein wenig an die australischen Ureinwohner.

Auf fünf Minuten bringt es das Stück „Chosen Place“, das durch einen stoischen Rhythmus unterlegt ist, auf den sich dann Melodie und Sounds legen. Das hat einen leicht rockigen Touch und eine ganz eigene Stimmung. Vor allem die Sounds wissen hier zu überzeugen und machen daraus ein fesselndes Stück. Perlende Synthsounds und ein sanfter Rhythmus sind der Unterboden für das herrliche, 5:23minütige „Fire Of Truth“. Das ist ein sehr positiver Track, der zum Ende hin mit einem sehr schönen Synthsolo glänzt.

Mysteriöser wirkt dagegen das 5:58minütige „Sacred Ground“, was vor allem an den ungewöhnlichen Soundmustern liegt. Dem folgt dann aber mit dem 6:09minütigen „Carried In My Heart“ ein Stück, dessen liebliche Pop-Melodie wie aus den 80’er Jahren herrührt.

Das 7:03minütige „Lost World“ bietet dann wieder spannendere Elektronikmusik. Auch hier ist es eine sehr eingängige Melodielinie, die den Reiz ausmacht. Dazu kommt dann wieder ein Rhythmus aus dem Drumcomputer. Das schwebende und über weite Strecken recht ruhige „Winds Of Promise“, das melodische, 4:36minütige Titelstück und das 7:17minütige „Shores Of Eternity“, mit seinen weiten Flächen und sanften Harmonien, denen dann noch ein Sequenzerrhythmus und Synthchöre spendiert werden, beenden dann das Album.

„Somewhere In Between“ ist ein Album mit sehr schönen Melodiebögen und einer eigenen Handschrift. Wie Jim Ottaway angibt, knüpfen die Stücke des aktuellen Albums an seine frühen Werke „When Eternity Touches Time“ und „Timeless E-Motion“ an.

Stephan Schelle, Mai 2023

 
   

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