Hyonosphere - Magnetism
 

Hypnosphere - Magnetism
Spheric Music (2007)
(8 Titel, 76:50 Minuten Spielzeit)

Hypnosphere, so nennt sich das Elektronik-Duo von Alien Nature (aka Wolfgang Barkowski) und Lambert (Ringlage). Letzterer ist auch Inhaber des Elektronik-Labels Spheric Music, bei dem die CD Mitte Oktober 2007 erschienen ist. In der Elektronikszene sind beide Musiker bereits seit Jahren bekannt. Wolfgang steht mit seinem Projekt Alien Nature für Dark Ambient, während Lambert’s Produktionen, die er seit 1991 veröffentlicht, der „Berliner Schule“ verhaftet sind.

„Magnetism“ ist die zweite Zusammenarbeit der beiden Musiker. Bereits im Jahr 2003 erschien mit „Within The Whirl“ das erste Album von Hypnosphere. Legten die beiden bei ihrem Erstling das Hauptaugenmerk noch auf Dark Ambient, so verschiebt sich der Schwerpunkt der Sounds auf der aktuellen Scheibe in Richtung „Berliner Schule“.
 

 

 

Acht Tracks, die nahtlos ineinander übergehen, weist die mit fast 77 Minuten voll ausgereizte CD auf. Die einzelnen Tracks ergeben so eine komplette Einheit, da sie auch atmosphärisch sehr gut zusammen passen. Die Titel der CD sind durchnumeriert und gehen von „Magnetism Part 1“ bis „Magnetism Part 8“, wobei die Spielzeiten zwischen 2:03 und 22:31 Minuten liegen.

Im Booklet schreiben die beiden, dass „beim Kreieren der Musik Kräfte wirken, die einen irgendwohin ziehen, denen man folgt, ohne dies steuern zu können. Unbewusste Emotionen und Strömungen, die im kreativen Prozess dadurch hervorgerufen werden, dass wir uns von einer unbekannten Kraft wie magnetisch angezogen fühlen.“ Und genau das passiert dem Hörer dann auch, denn die Sounds ziehen ihn, wie von einem Magneten beeinflusst, unweigerlich in ihren Bann.

Wolfgang sorgt bei den Stücken für die weiträumigen Flächen, die oft nur so dahinfliegen, aber an der ein oder anderen Stelle auch etwas düster klingen, wie zum Beispiel zu Beginn von „Part 1“ und Lambert würzt das Ganze dann durch sehr schöne Sequenzerparts. Hierdurch rücken die beiden mit ihrer Musik nicht nur in den Dunstkreis von Klaus Schulze’s und Tangerine Dream’s 70’er Phase sondern lassen auch Vergleiche zu Keller & Schönwälder, Ashra, Ron Boots und der englischen Fraktion wie z. B. R.M.I. oder AirSculpture zu. In ihre melodischen Stücke mischen sie an der ein oder anderen Stelle noch atmosphärische Sounds und Samples, die für Abwechslung sorgen. Hatte ich beispielsweise beim Hören des ersten Parts noch eine Reise durchs Weltall vor Augen und befand mich zu Beginn von „Part 2“ geistig in einem Raumschiff, so wechselte die Stimmung und ich sah mich durch tropfende Sounds und eine Art Gewitter in einer Höhle vor einem Unwetter Schutz suchen.

Freunde Sequenzer orientierter Elektronikmusik kommen bei „Magnetism“ voll auf ihre Kosten, denn die beiden ergänzen sich hervorragend und liefern ein gelungenes Werk ab. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Oktober 2007

 
   

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