Human Metronome – The Child Set Free
 

Human Metronome – The Child Set Free
Resonating Earth / Groove Unlimited (2010)
(6 Stücke, 73:50 Minuten Spielzeit)

Human Metronome ist das Pseudonym des Ambientkünstlers Eelke van Hoof. Einen ersten Auftritt hatte er bereits am 22.05.2010 beim diesjährigen E-Day im niederländischen Oirschot. Dort trat er auf einer Nebenbühne, zwischen den Konzerten im Hauptsaal, auf. Die Stücke weisen Laufzeiten zwischen 6:51 und 19:14 Minuten auf. Die Musik von Human Metronome besteht aus sehr ruhigen, sich nur langsam entwickelnden Ambientstücken. Das klingt meist wie Zeitlupenszenen, da die Langsamkeit in der Musik Programm ist. Aus diesem Grund eignet sich die Musik auch gut zur Meditation. Für mich ist sie aber zu langatmig.

 


Gleich mit dem längsten Stück, „Gi“ eröffnet Eelke aka Human Metronome sein Album. Sehr leise beginnt dieses Stück mit Regengeräuschen und einem Windhauch. Es dauert gut drei Minuten, bis sich dann mal eine Instrumentalstimme, zunächst noch sehr weit im Hintergrund, gefolgt von einer dumpfen Perkussion, zu Gehör meldet. Das klingt nach Musik aus einem fernen Land, wo man den Ureinwohnern bei einem meditativen Ritual zusieht. Perkussion und Flöte sind hier neben dem Windgeräusch die Hauptinstrumente. Zum Ende kommt dann auch noch eine Akustikgitarre mit spärlich gesetzten Klängen zum Einsatz.

Ähnlich geht es auch auf dem zweiten Stück „Makoto“ zu. Man hat eh den Eindruck als würde man ein einziges langes Stück hören, statt sechs unterschiedlicher Tracks. „Yu“ der dritte Titel ist etwas schräg, hat aber auch diese Zeitlupenmentalität und schläfert den Geist des Hörers ein. Zwischendurch hat man mal das Gefühl, als komme eine gewisse Kombination aus futuristisch schrägen Klängen und asiatischem Flair auf. Das reicht aber leider nicht um Spannung aufzubauen.

„Jin“ bietet erstmal einen Rhythmus, der den Hörer in die asiatische Ecke bringt. Da hab ich das Gefühl als säße ich in Nepal und würde einer durch einen Rhythmus unterlegten Zeremonie beiwohnen. Das ist – nach den total verhaltenen Stücken - schon eine Ohrenweide, aber reißt mich auch nicht vom Hocker. Im Hintergrund ist immer noch das Regengeräusch zu hören. Die beiden letzten Stücke „Meiyo“ und „Konshi“ schlagen in die gleiche Kerbe. Man muss diese extrem ruhigen Ambientsounds schon mögen, um Human Metronome folgen zu können. Ich kann es leider nicht.

Human Metronome ist was für Musikfreunde, die es gemächlich und meditativ mögen. Mir ist die Scheibe, Eelke verzeihe mir das, zu langatmig und langweilig geraten. Wenn ich mal wieder nicht einschlafen kann, wird das sicherlich beruhigend auf meinen gestressten Geist wirken, aber nur zum Hören wird die CD wohl meinen Player nicht betreten.

Stephan Schelle, August 2010

 
   

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