Harald Nies – The Flow Of Energy
 

Harald Nies – The Flow Of Energy
MellowJet Records (2020)

(
11 Stücke, 74:54 Minuten Spielzeit)

Nach „The Circle“ ist „The Flow Of Energy“ das zweite Album, das Harald Nies in 2020 veröffentlicht. Während die Musik auf „The Circle“ bereits in 2019 eingespielt wurde, entstand das Material auf „The Flow Of Energy“, das im Dezember herauskommt, in 2020. Das neueste Werk ist das mittlerweile 16. Album von Harald Nies. 

 

 


Das Album enthält in der CDR-Fassung, nicht wie angegeben elf, sondern nur zehn Stücke. Das liegt daran. dass der Bonustrack „In Nature“ mit seinen 5:37 Minuten Spielzeit keinen Platz mehr auf dem Silberling fand und nur als Download bei mellowjet.com zur Verfügung steht. Da ich hier die CDR-Version bespreche, habe ich nur die zehn Tracks zur Verfügung.

Mit dem 8:41minütigen Stück „Feel The Flow“ beginnt das neueste Album von Harald Nies. Herrliche Flächen ziehen anfangs durch den Raum und bereiten bzw. nehmen den Hörer mit auf die mehr als einstündige musikalische Reise. Harald lässt die Sounds zunächst fließen und startet nach zweieinhalb Minuten den Sequenzer, die Reise beginnt nun. Der Track besitzt nun einen herrlichen Groove, auf den sich harmonische Flächen ausbreiten. Der Track nimmt von Minute zu Minute mehr an Fahrt auf und besitzt dann einen treibenden Beat. Harald variiert nun die Klänge und schichtet immer mehr auf, so dass ein hypnotischer Sog entsteht.

Nahtlos geht es dann in das nächste Stück, das 7:54minütige „Consumption“ über. Da hat Harald einen tollen Track eingespielt, der mit einer Melodie und klaren Sounds die Ohren öffnet. Sehr rhythmisch und melodiös zeigt sich dieser Track. Dem folgt ohne Unterbrechung das 7:11minütige „Transport Me“. Harald schichtet hier erneut einige Synthiepassagen übereinander und unterlegt dies mit einem ansprechenden Rhythmus. Nach nicht ganz zwei Minuten schält sich dann eine hinreißende Melodie mit tollen Akkorden heraus. Das ist Nies „at it’s best“. Von diesem Sound lasse ich mich gerne transportieren. Auch wenn es reine Elektronikmusik ist, so erkennt man doch Harald’s Rockhintergrund. Das zeigt sich dann auch im Gitarrensolo, das er in die Mitte des Stückes platziert hat. Hier verbindet er auf gekonnte Weise Elektronik mit Rockmusik.

Ruhiger geht es dann im nächsten Stück „Passage To Sedna“ zu. Mit diesem Stück, das sehr spacig angelegt ist, geht er thematisch zurück zu seinem 2005’er Album „Restart From Sedna“. In dem Stück hat er auch noch eine leichte Jazznote und eine sehr schöne Basspassage eingebunden. Etwas kraftvoller, jedoch immer noch recht beschaulich zeigt sich dann das folgende „Time Switch“. Harald erzeugt hier eine traumhafte Stimmung. Einen leichten AOR-Touch hat er in diesen wunderbaren Track zusätzlich eingebaut. Hier zeigt sich erneut, dass Harald seine Wurzeln im Rockbereich hat.

Pumpende Beats kommen dann in „Depletion Of Gravity“ auf, dessen Rhythmus sich im folgenden „Power Inside“ noch mal steigert und in technoide Gefilde vordringt. Der Track hat zu Recht seinen Namen und geht aber mal richtig ab. Dem setzt Harald dann als Krönung noch eine tolle Melodie auf. „Silent Impact“ mit seinem ruhigen Flair holt einen dann wieder runter. „Into The Light“ und „Run Away“ beschließen die CDR.

Harald Nies bietet auf seinem neuesten Werk „The Flow Of Energy“ erneut sehr melodische und songorientierte Elektronikmusik, die ein ums andere Mal mit sehr schönen, atmosphärischen Gitarrenparts durchzogen ist. Vor allem die tollen Melodien und die teils treibenden Rhythmen sorgen für beste Stimmung. Das zweite tolle Album von Harald in 2020.

Stephan Schelle, Dezember 2020

 
   

CD-Kritiken-Menue