Gleisberg - Fernherrlichkeit
 

Gleisberg - Fernherrlichkeit
Eigenproduktion (2024)

(
xx Stücke, xxx Minuten Spielzeit)

Die Musik von „Fernherrlichkeit“ hat Rüdiger Gleisberg für den gleichnamigen Kurzfilm von Sebastian Kern geschrieben. Aus diesem Grund sind die Stücke und das Album auch recht kurz ausgefallen. Erschienen ist das Album digital bei Prudence am 06.09.2024.

 

 


Im Film geht es um, Folgendes: Zwei Studenten kommen sich in einer Zeit näher, die dies nicht für sie vorsieht. Wird der eine die Ruinen seiner Vergangenheit hinter sich lassen können und dem Ruf des anderen folgen? Der Kurzfilm Fernherrlichkeit erzählt die Geschichte des Studenten Richard, der unter dem Druck seiner familiären Vergangenheit an dieser festhält, von seinem Kommilitonen Anton jedoch eine andere Aussicht gezeigt bekommt. „Fernherrlichkeit“ stellt die Spannung zwischen homosexueller Liebe und gesellschaftlichen Zwängen einer immer noch aktuellen Vergangenheit heraus – ein Konflikt, der bereits oft behandelt wurde, doch hier aus eigener ästhetischen Perspektive.

Die einzelnen Stücke haben Laufzeiten von 0:54 bis 3:42 Minuten Spielzeit. Sie sind alle sehr symphonisch ausgeprägt. Darüber hinaus hat Gleisberg noch den 4:34minütigen Bonustrack „Fernherrlichkeit – Impressionen“ angehängt.

Das Album beginnt mit dem 1:06minütigen Titeltrack. Der Track ist sehr beschwingt und symphonisch, aber auch mit einer leicht melancholischen Note angelegt. Das ist ein passender Titeltrack für einen Film und ist auch gleich eine Trademark für die restlichen Stücke. Diese sind in der Klassischen Musik verortet.

Einiges sind kleinere, musikalische Skizzen wie das 0:55minütige „Anton“ oder das 0:54minütige „Die Einladung“. Anderes ist wiederum sehr schön ausgearbeitet, was sich in den längeren Stücken manifestiert.

Rüdiger Gleisberg hat reichlich herrlich symphonische Melodien erstellt, was sich zum Beispiel in Stücken wie dem 1:17minütigen „Gemeinsamer Weg“ zeigt, den ich mir aber gerne noch länger gewünscht hätte. „Erste Berührung“ ist ein weiterer wunderbar romantisch/symphonischer Track.

Auch wenn das Album nur knapp 25 Minuten lang ist, so enthält „Fernherrlichkeit“ von Rüdiger Gleisberg doch wunderbare symphonische Kleinode. Wer auf klassischer, melodischer Soundtrackmusik steht, der liegt hier richtig. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn Rüdiger die ein oder andere musikalische Skizze noch etwas ausgebaut hätte. Auf jeden Fall funktioniert die Musik auch ohne die bewegten Bilder.

Stephan Schelle, November 2024

 
   

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