Hinter dem Projekt Ginkgo Garden verbirgt sich der Musiker Eddy F. Müller, der auch bereits als Birdy schon einige Alben veröffentlicht hat.

Ginkgo ist die Bezeichnung eines Baumes, dessen Ursprung bereits vor 200 bis 300 Millionen Jahren begonnen hat. Heute findet sich die Baumart, deren Blätter eine besondere Form aufweist, vor allem im asiatischen Raum wieder.

Das aktuell vorliegende Album stellt bereits die vierte Veröffentlichung des Projektes dar und will uns nach eigenen Angaben 200 Millionen Jahre in die Vergangenheit entführen. Doch keine Angst, hier wird keine steinzeitliche Musik geboten, vielmehr weht hier ein leichter Wind, der uns in den asiatischen Raum treibt.
 

Neben Eddy F. Müller, der für die Kompositionen, Aufnahmen und den Mix verantwortlich zeichnet und der sämtliche Keyboards auf dem Album spielt, wirken weitere fünf Musiker (Saxophon, elektrische und akustische Gitarren) und eine Sängerin mit. Hier wird schon deutlich, dass es sich bei der Produktion nicht einfach um eine Platte des Genres "Elektronische Musik" handelt. Das Mastering der Aufnahmen, welches für den wirklich guten transparenten und dreidimensionalen Klang verantwortlich ist, wurde von keinem geringeren als dem ehemaligen Grobschnittschlagzeuger und Soundtüftler, Eroc in seiner Mastering Ranch vorgenommen. Mittlerweile hat sich das gute Gehör Eroc’s auch in der Elektronik-Szene rumgesprochen, denn man findet immer mehr CDs, die seine Handschrift aufweisen (z B. Nautilus und Elektronische Maschine).

Doch kommen wir nun zur Musik von Ginkgo Garden. Die mehr als 56minütige CD weist 14 Tracks mit einer Laufzeit von 1:51 bis 5:13 auf. Bei drei der 14 Tracks handelt es sich um Gesangstitel, die weiteren 11 Tracks sind Instrumentalstücke.

Die CD beginnt mit dem kürzesten Titel der CD "Pangaea", der uns mit Tiergeräuschen (Vogelgezwitscher im Dschungel) und einer sanften Melodie, zu der die Shakuhachi (japanische Bambusflöte) erklingt, in die CD einführt. Dieser Titel geht nahtlos in das zweite Stück "Voices From The Past", das mit einem Donnerschlag beginnt über. Dieser Song, der Popqualitäten aufweist, geht sofort ins Ohr und ist im Stile von Produktionen wie Adiemus, Deep Forest etc. gehalten.

In Stück Nummer 3 "Back In Time", dem Titeltrack, erklingt dann erstmals die E-Gitarre, die einen rockigen Touch in die immer noch sanften Melodien bringt. Nun folgt in Track 4 ein etwas jazziger Titel (Wer Produktionen des Elektroniklabels IC-Digit kennt, weiß was ich meine.), der vom Saxophonspiel Peter Schultes geprägt ist. Das gleiche gilt für die Tracks 6 und 11.

Der Titel "Enlightened Nature" enthält durch den Einsatz der Shakuhachi, Sitar und weiteren asiatischen Sounds starke ethnische Elemente. Zur Melodie erklingt Anja Bitzhenner‘s Stimme. Die Ähnlichkeiten zu Oliver Shanti’s CDs werden hier deutlich.
 

Aus der bisher ruhigen und entspannten Atmosphäre wird man mit dem Stück "Riding On The Waves Of Time" gerissen, welches in 2002 auch als Single erscheinen wird. Der Track, der von Anja Bitzhenner gesungen wird, stellt eher einen Popsong dar und hebt sich damit aus dem Album hervor. Die Single wird ebenfalls das Stück "Voices From The Past" enthalten. Darüber hinaus komplettieren je ein weiterer Remix der vorgenannten Stücke die Single.

Es folgen weitere Titel, die unter Verwendung von asiatischen Sounds und Stilelementen das Album abrunden und homogen gestalten.

Es fällt schwer, das Album in irgendeine Kategorie einzuordnen, weist es doch - trotz der vorherrschenden asiatischen Sounds - unterschiedliche Stilmittel auf. Meiner Meinung nach spiegelt die Musik weniger das Vorzeitalter wider als mehr - dem Projektnamen entsprechend - den Flair Chinas oder Japans. Eddy zaubert auf dieser Produktion Melodien, die zum Träumen verführen und auch geeignet sind, um romantische Momente mit der entsprechenden Musik zu untermalen.

Gefallen dürfte das Album denen, die auf asiatische Klänge oder der Musik von beispielsweise Adiemus, Oliver Shanti, Deep Forest oder Produktionen des IC-Labels stehen. Es handelt sich um gut produzierte, leichte, zum Teil süßlich klingende Kost.

Nähere Informationen zum Projekt Ginkgo Garden findet ihr auf den folgenden Internetseiten:

http://www.ginkgo-garden.de und

www.bscmusic.com