Gandalf - Lotus Land
 

Gandalf - Lotus Land
Real Music (2007)
(9 Stücke, 56:18 Minuten Spielzeit)

Im Mai 2007 erschien auf dem amerikanischen Label Real Music das neue Album des Österreicher Soundmagiers Gandalf (aka Heinz Strobl). Seit 1980 steht das Synonym Gandalf für sehr orchestrale elektronische Musik, ja eigentlich müsste man Instrumentalmusik sagen, weil Gandalf viele akustische Instrumente benutzt.

Auf dem E-Day-Festival in Eindhoven, das am 28.04.2007 stattfand, präsentierte Gandalf zusammen mit seinem Sohn Christian schon das komplette Album live. Bei dem Festival waren aber einige Perkussion-Elemente dabei, die von Christian gespielt wurden, die auf dem Album fehlen.

 

 


Die Idee zu „Lotus Land“ kam Gandalf, als er Dante Alighieri’s „La Divina Commedia“ („Die göttliche Komödie“) gelesen hat. Das Buch haben ja auch schon die Berliner Elektroniker Tangerine Dream vertont, allerdings wählt Gandalf hier einen anderen Ansatz. Ein Platz, an dem alle Lebewesen in Harmonie und Frieden leben, der Wunsch ist so alt wie die Menschheit. Und genau diesen Ansatz hat Gandalf bei seinem neuen Album gewählt und das Thema musikalisch umgesetzt. Titel wie „Life Is Love“, „Love Opens The Gates“ oder „A Heavenly Gift“ zeugen von diesem alten Wunsch.

„Lotus Land“ bietet neun Instrumentalstücke, die man im Bereich New Age ansiedeln kann. Allerdings sollte dies nicht als negatives Attribut verstanden werden, denn dazu ist Gandalf’s Musik zu ausgefeilt. Dass er ein Könner seines Fachs ist, hat er schon oft bei Liveauftritten bewiesen und selbst Steve Hackett hat mit ihm auf seinem Album „Gallery Of Dreams“ zusammen gespielt.

Die Tracks auf „Lotus Land“ entwickeln eine sehr sinnliche und entspannte Atmosphäre, in die man sich einfach fallenlassen kann. Die Harmonien gehen direkt ins Unterbewusstsein. Allerdings muss ich auch anmerken, dass Gandalf’s Melodien sehr ähnlich klingen und nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Aber es ist die Frage, ob das überhaupt nötig ist. Bei seiner Musik, so auch auf „Lotus Land“, fühlt man sich einfach gut. Neben einigen Synthiesounds sind es vor allem die Akustikgitarren und Pianosounds, die das Klangbild auf der CD bestimmen. Darüber hinaus finden sich auch einige asiatische Klänge, wie von Sitar oder Klangschalen.

„Lotus Land“ ist eine CD, die man sich gern auflegt um dem Alltag zu entschwinden. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Stephan Schelle, Juli 2007

 
   

CD-Kritiken-Menue