Gandalf – Frame By Frame
  Gandalf – Frame By Frame
Prudence / BSC Music / Rough Trade (2015)
(
14 Stücke, 63:42 Minuten Spielzeit)

Das die symphonische Elektronikmusik des österreichischen Musikers Gandalf sehr gut zu bewegten Bildern passt, das ist Kennern seiner Musik bestens bekannt. Da ist es auch kein Wunder, das Gandalf u.a. für eine TV-Dokumentation den Hauptteil des Scores geschrieben und eingespielt hat. Am 03.07.2015 veröffentlicht das deutsche Label Prudence die CD „Frame By Frame“, deren Stücke für zwei Produktionen komponiert wurden.

 

 


Sieben der auf der CD enthaltenen Stücke sind für die TV-Dokumentation „Das Steinzeiträtsel (The Stone Age Enigma)“ von Ronald und Roswitha Vaughn entstanden. Die Musik wurde bereits in 2013 eingespielt. Sechs weitere Stücke entstanden für eine Livepräsentation des Romans „Das Vermächtnis Deomenico Minettis“ des österreichischen Schriftstellers Dietmar Gnedt. Bei einem weiteren Titel „Enchanted Garden“ hat sich Gandalf von seinem eigenen Roman „Die Seelenharfe“ inspirieren lassen.

Wie gehabt sind die Stücke zum Großteil vom Multiinstrumentalisten Gandalf selbst eingespielt worden. Zur Seite standen ihm bei einigen der Stücke Merike Hilmar (Cello), Karin Leitner (Irische Flöte), Nicky Eggl (Irische Flöte, Bodhran), Vasile Marian (Oboe, englisches Horn) und Monika Stadler (Harfe).

Die Stücke sind bunt gemischt und nicht nach den beiden Scores sortiert. Da fragt man sich zunächst, kann das passen oder bedeutet das einen Bruch in der Grundstimmung des Albums? Ich nehme es hier schon mal vorweg: das Album gestaltet sich im typisch symphonischen Stil äußerst homogen.

Los geht es mit einer irisch/keltisch wirkenden sanften Melodie im Opener „Ancient Wisdom Recalled“. Teils hymnisch wirken Sound und Melodie, was bei mir sofort eine Assoziation von einer Kamerafahrt über weite Landschaften hervorruft.

Piano und Cello bestimmen dann das Bild in der zerbrechlichen Ballade „Love Will Last“. Das ist Musik, die unter die Haut geht. Wer Gandalf mal live in der Besetzung mit Merike Hillmar gesehen hat, weiß, was ich meine.

Stücke, die einen Folkanstrich besitzen wechseln sich ab mit herrlichen symphonischen Klanggebilden. Mal stehen Flöten im Vordergrund, dann sind es die Akustikgitarre oder Cello und Piano. Allen ist gemein, das sie sanft und eindringlich auf den Hörer wirken. Hier kann man sich mal wieder in die Musik fallen lassen.

Auch wenn es eine Zusammenstellung von Kompositionen zweier unterschiedlicher Produktionen sind, so zeigt sich auf „Frame By Frame“, dem neuesten Output des österreichischen Multiinstrumentalisten Gandalf, ein sehr homogenes Bild. Wer die Musik von Gandalf mag, der bekommt wieder beste Unterhaltung geboten.

Stephan Schelle, Juli 2015

 
   

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