Gandalf – A Light From Afar
 

Gandalf – A Light From Afar
Prudence / BSC Music (2024)

(10 Stücke, 63:55 Minuten Spielzeit)

Nach seiner wunderbaren Liebeserklärung an unseren Planeten mit dem Titel „Eartheana“ veröffentlichte der Österreichische Multiinstrumentalist Heinz Strobl aka Gandalf am 18.10.2024 sein neuestes Werk, das den Titel „A Light From Afar“ trägt. Es ist das mittlerweile 41. Album des Musikers. Dieses Mal geht es weit ins All. Gandalf hat auf dem neuen Album sphärische mit symphonischen Klängen verknüpft, bei denen er sich bei einigen Stücken wieder Gastmusiker/innen an die Seite gestellt hat. Dabei sind Merike Hilmar (Cello), Peter Aschenbrenner (Flöte) und das Wiener Klassik Quartett.

 

 


Auf dem neuesten Werk finden sich zehn Stücke mit Laufzeiten zwischen 1:54 und 9:50 Minuten Spielzeit. Fast nahtlos scheinen die Stücke ineinander überzugehen, so dass man das Album am Besten in einem durchhört. Das Album gibt es als physische CD sowie als Download. Die CD steckt in einem vierseitigen Papersleeve.

Gandalf hat seinen ganz eigenen Stil, den man schnell erkennen kann. Seine symphonisch angelegt Musik geht dabei schnell ins Herz und es breitet sich sofort ein wohliges Gefühl aus. Das schafft Strobl auch wieder mit seinem neuesten Werk.

Mit dem 1:54minütigen Intro „A Light From Afar - Prelude“ startet Strobl in das Album. Sphärische Klänge erwarten die Hörer zunächst, die mit einer lieblichen Melodie verbunden werden. Dann kommen symphonische Sounds auf, die noch vom Synthesizer generiert werden. Nach gut einer Minute wird es dann hymnisch und verträumt zugleich. Ein sehr schöner Einstieg in das Album.

Leicht verfremdete Pianoklänge, die auf elektronischen Sounds liegen und zunächst ein wenig floydig klingen, starten dann das 8:46minütige Titelstück. Nach gut 45 Sekunden schälen sich dann aber eine Melodie und ein sanfter Rhythmus heraus, die klar Gandalf’s Handschrift aufweisen. Ein wunderschöner Track, der von Piano und Keyboard bestimmt wird und dadurch Sehnsüchte weckt. Das Stück hat auch eine Spur Vangelis-Flair. Strobl spielt in diesem Track gekonnt mit der Dynamik und sanften Rhythmusmustern. Bei Minute 5:25 hat er dann noch ein sehr schönes, atmosphärisches Gitarrensolo eingebaut, das dem Stück noch mehr Tiefe verleiht.

Noch mehr Vangelis-Flair (zur „1942“-Phase) kommt dann durch Streichersounds (kommen hier aber noch aus dem Synthesizer) und die Pianomelodie auf. Das Stück, das auch symphonische Elemente enthält, verfeinert Strobl dann in der zweiten Hälfte mit Sitarklängen.

Im 7:03minütigen „The Rose’s Secret“ greifen dann erstmals Merike Hilmar (Cello) und das Wiener Klassik Quartett ein. Hatten die ersten Stücke schon recht symphonisch geklungen, so bekommt dieses Stück, das von einer romantischen Pianomelodie getragen wird, durch die Streicher eine noch größere Klangvielfalt. Das wirkt jetzt wesentlich organischer und klassisch.

Das 6:25minütige Stück „Al-Andalus“, das von einer Reise durch Andalusien inspiriert ist, hatte Gandalf bereits im November letzten Jahres als digitale Single veröffentlicht. In diesem Stück kommt dann auch ein deutlich mediterranes Feeling auf, was Strobl durch Akustikgitarre und Percussion erzeugt. Vor dem geistigen Auge baut sich so eine mediterrane Landschaft mit einer Festung im Hintergrund auf.

Sehr klassisch mit Streichern und Piano startet dann auch das 9:50minütige „Land Of Conciliation“. Ein sanfter Track der förmlich durch den Raum schwebt. Merike Hilmer unterstützt am Cello sehr schön die herrliche Pianomelodie.

Im 5:31minütigen „Astral Harmony“ kommt dann auch Peter Aschenbrenner zum Einsatz, der das Stück mit einer sanften Flötenmelodie aufwertet und einen leicht folkigen Touch hinzufügt (lässt bei mir das Auenland vor dem inneren Auge entstehen), während die Streicher/innen für symphonisches Flair sorgen. Die Melodie geht dabei direkt unter die Haut und ins Herz.

Das 6:46minütige „Fields Of Bliss“ hat Strobl dann wieder allein eingespielt. Auch hier ist das Piano zunächst wieder tragendes Element. Nach gut einer Minute greift Strobl dann zur Akustikgitarre und sorgt erneut für Gänsehaut.

Das Album endet mit dem 3:53minütigen „The Rose’s Secret - Reprise“. Ein zarter, klassisch anmutender Ausstieg aus diesem wundervollen Album.

Heinz Strobl aka Gandalf schafft es auf „A Light From Afar“ wieder eine unglaublich dichte Atmosphäre mit seiner Musik aufzubauen. Sphärische, elektronische Klänge treffen auf Pianomelodien, die von Streicher/innen zu einem symphonischen Klangerlebnis mutieren. Das würzt Strobl dann mit herrlichen Gitarrensoli. Ein wunderbar traumhaftes Werk in das man sich verlieren kann. Beste Musik für die derzeitige Jahreszeit.

Stephan Schelle, Oktober 2024

 
   

CD-Kritiken-Menue